Trinity. Grace Goodwin

Trinity - Grace Goodwin


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weil keine Aleranischen Männer da waren um meinen Motor zu befeuern.

      Aber die Zwillinge waren halb menschlich, also wer würde schon wissen, was mit ihnen los war? “Faith?” sprach ich.

      Sie verdrehte nur die Augen. “Nein, meine Mumu steht nicht in Flammen. Mir geht’s gut.”

      Destiny runzelte die Stirn.

      “Im Ernst. Ich würde euch nichts vormachen. Nicht jetzt.” Über die Schulter blickte sie sich zu unseren Freunden um und grinste. “Sieht aus, als ob sie sich auch nicht sicher sind, was der große böse Alien tun wird.”

      “Sie werden nicht ewig hier warten. Wir müssen aussteigen,” sprach ich. “Lasst uns zum Eingang rennen.”

      Als ob sie mich gehört hatten, öffneten die Männer hinter uns die Wagentüren und stiegen aus; sie gingen hinter den Türen in Deckung. Der Gigant vor uns machte zwei Schritte vorwärts und blickte skeptisch, als er die beiden Männer aussteigen sah. Ich sah, wie das Duo sich einen Blick zuwarf und scheinbar überlegte, ob sie sich unseretwegen mit einem riesengroßen, fiesen Alien anlegen sollten.

      “Wer sind die überhaupt und warum sind sie hinter uns her?” sprach ich.

      “Ich kann sie kurz und klein schlagen,” erwiderte Destiny entschlossen. “Du brauchst es nur zu sagen.”

      Ich schüttelte den Kopf. “Nein. Wir müssen von der Erde verschwinden. Das ist das Klügste im Moment.”

      Ich blickte durch die Windschutzscheibe und entdeckte zwei weitere Krieger, die hinter dem Atlanen auf uns zukamen. Verstärkung. Wie es aussah, gab es unseretwegen bereits Zulauf.

      “Los!” Mir blieb keine Zeit, um mir Gedanken zu machen, ob meine Schwestern nun zuhörten oder nicht. Unsere Mutter war verschwunden. Nein, nicht verschwunden. Sie war entführt worden. Und wir würden sie zurückbekommen.

      Ich schnappte mir meinen Rucksack, öffnete die Fahrertür und stürzte so schnell ich konnte auf den Giganten zu. Destiny war natürlich schneller als ich und brüllte aus vollem Halse “Asyl!” als sie an mir vorbeistürmte. Ich rannte und war leicht außer Atem, als ich ihn schließlich erreichte, allerdings mehr vom Adrenalin als der Entfernung wegen. Faith aber …

      “Verdammt, Faith! Komm schon oder ich werde dich eigenhändig erschießen.” Destiny stand zwischen zwei massigen Giganten und ich stand hinter dem ersten Alien, der unseren Wagen gestoppt hatte. Faith dagegen beeilte sich kaum, sie schwang ihre Tasche in die Luft und verspottete die Regierungs- oder Militäragenten—oder was auch immer zur Hölle sie waren—hinter ihr. Sie hätten sie schnappen können. Mühelos. Und sie wusste es. Aber sie mochte schon immer ein gutes Katz- und Mausspiel und sie wusste, dass diese Typen sich wegen der heißen Aliens hier nicht mit uns anlegen würden.

      “Komme schon.” Sie lächelte. Strahlend. Der Gigant neben mir warf ihr einen aufmerksamen Blick zu. Mit einem Grinsen tätschelte sie ihm im Vorbeigehen den Bizeps, ihr Kopf allerdings reichte ihm nicht einmal bis zur Schulter. “Danke, mein Großer.”

      “Ist mir ein Vergnügen, meine Dame.” Er verbeugte sich sogar leicht.

      Die Agenten kamen herbeigelaufen, hielten aber vor unserem offenen Wagen an und spähten ins Innere. Vielleicht erhofften sie sich eine entschlüsselte Nachricht über das Alien-Raumschiff, das heute Morgen vor unserem Haus gelandet war. Wahnsinn, oder? Aber alles, was sie finden würden, waren verschwitzte Sportklamotten und ein paar Minz-Kaugummis, die Mutter im Getränkehalter aufbewahrte.

      Sie verpissten sich aber trotzdem nicht. Wir waren jetzt sicher; die Aliens würden nicht zulassen, dass diese Typen uns in irgendein schwarzes Loch verschleppen würden, also stellte ich mich ihnen gegenüber und verschränkte die Arme.

      “Bitte, Miss Jones. Wir wollen Ihnen und Ihren Schwestern nur ein paar Fragen stellen.” Der ältere Agent nahm tatsächlich seine Sonnenbrille ab. Er sah um die fünfzig aus, sein Blick war hart, aber nicht bösartig. Er sah wie ein Krieger aus. Eine andere Art Krieger wie die Giganten, die das Koalitionsgebäude bewachten, aber dennoch ein Kämpfer. Eine Art Erdenkrieger. CIA, NSA, oder irgendeine andere Organisation …

      “Ich bedaure,” entgegnete ich. “Wie ich Ihnen bereit am Telefon gesagt habe, können wir Ihnen keine Fragen beantworten.”

      Er zog ein kleines Aufnahmegerät aus seiner Tasche und legte es auf die Motorhaube. Bestimmt machten sie Video- und Tonaufnahmen von uns. “Und ihr Vater? Was ist mit ihm? Wo ist er?”

      “Lass gefälligst die Finger von meinem Vater, du Mistkerl.” Destiny machte zwei Schritte vorwärts, aber der Krieger neben ihr legte eine massive Hand auf ihre Schulter und hielt sie zurück. Sie blickte vollkommen unerschrocken zu ihm auf und riss sich wieder los. Aber sie blieb, wo sie war. Gott sei Dank. Ich wollte nicht, dass man sie wegen Mordes anklagen würde, sollte sie eines Tages zurück nach Hause kommen wollen. Danach.

      “Unser Vater ist sicher. Und wir werden uns um das Problem kümmern. Sie haben mein Wort, Herr … ” Ich bezweifelte, dass er mir einen Namen geben würde. Aber das tat er. Sozusagen jedenfalls.

      “Agent Smith.”

      “Smith, hm? Richtig.”

      “Und ihr Name ist Trinity Jones.”

      “So steht es auf meiner Geburtsurkunde.”

      “Natürlich. Aber wir wissen bereits, dass Ihr Vater nicht Adam Jones heißt. Sein richtiger Name lautet …” Er blickte in ein altmodisches Notizbüchlein. “Sein echter Name ist Baxter Adam Buchanan, geboren in Boston. Und Ihre Mutter …” Wieder blickte er in sein Notizheft. “Hm. Seltsam. Über Ihre Mutter gibt es überhaupt keine gesicherten Aufzeichnungen. Könnten Sie mir das bitte erklären, Miss Jones? Oder warum wir heute Morgen bei Ihrem Haus ein außerirdisches Raumschiff aufgespürt haben?”

      Sie kannten Dads richtigen Namen? Scheiße. In kürzester Zeit hatten sie bereits mehr herausgefunden, als ich gedacht hätte. Nicht, dass das jetzt eine Rolle spielte. Wir mussten schleunigst von diesem Planeten verschwinden und meine Mutter finden. Sicher, es hörte sich lächerlich an … die Erde verlassen zu müssen, aber die Realität hatte bewiesen, dass wir keine Disney-Prinzessinnen waren.

      “Nein, kann ich nicht.” Ich trat an den großen Alien neben mir heran und reckte den Hals nach oben, um ihn anzublicken. Wäre er verärgert oder einfach nur gemein gewesen, dann hätte er uns zehnmal mehr Angst eingejagt als die Men-in-Black, die uns eben verfolgt hatten. Aber er war keines von beiden. Er wirkte neugierig—und bereit zu töten, um mich zu verteidigen, was mich zum ersten Mal seit Stunden wirklich beruhigte. Seitdem diese Ungetüme unser Haus gestürmt und unsere Mutter kreischend aus dem Bett gezerrt hatten. War das wirklich erst heute Morgen gewesen?

      “Ich muss Aufseherin Egara sehen,” erklärte ich ihm. “Es ist ein Notfall.”

      Er war zwar attraktiv, aber mein Verlangen war nur so lala. Klar, ich wollte einen Mann—oder heftige, heiße Alien-Orgasmen—, aber er war nicht derjenige, der sie mir bescheren würde. Ich sah kein Interesse in seinem Blick. Keine Hitze, nur Pflichtbewusstsein. Und obwohl mit der Aleranischen Gluthitze mein Bedürfnis nach Sex mit jedem Tag erstarkte, so würde nicht jeder dicke Schwanz die Sache für mich besiegeln. Nein, ich brauchte einen Aleranischen Schwanz. Jemand, der groß und stark genug war, um mich zu überleben.

      Innerlich verdrehte ich die Augen. Ich hatte keine Zeit, um mich blind der Lust hinzugeben.

      Der Alien verbeugte sich leicht und riss mich aus meinen Gedanken. “Selbstverständlich, meine Dame.” Er streckte den Arm aus und zeigte mir den Weg ins Gebäude, Agent Smith und dessen Gehilfen ignorierte er dabei völlig und die anderen beiden Wachen blieben im Hintergrund, bis meine Schwestern zu mir gestoßen waren. Aber Smith war noch nicht fertig.

      “Ich werde an Antworten kommen, Miss Jones,” rief er mir nach. “Wenn nicht von Ihnen, dann von Ihrem Vater.”

      Er wollte mir drohen, also drehte ich mich um, damit er den Zorn in meinen Augen zu spüren bekam. “Sie


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