Christmas Kochbuch: Weihnachten in den Alpen. Herbert Taschler
g gemahlene
Haselnusskerne
1 Pck. Backpulver (16 g)
Puderzucker zum Bestreuen
1Die nicht zu kalte Butter mit dem Zucker und der geriebenen Zitronenschale zu einer homogenen Masse verarbeiten. Drei Eier hinzugeben, Mehl, Haselnüsse und Backpulver beimischen und alles zu einem Teig kneten.
2Den Teig 30 Minuten ruhen lassen und anschließend auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 0,5 cm dick ausrollen. Das restliche Ei verquirlen. Mit beliebigen Formen Plätzchen ausstechen, diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit etwas verquirltem Ei bestreichen. Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Plätzchen 5–7 Minuten backen.
3Nach dem Backen mit Puderzucker bestreuen.
LEBKUCHEN
Für 80 Stück | Zubereitung: 1 Stunde | Ruhezeit: über Nacht + 1–2 Stunden | Backzeit: 20 Minuten Schwierigkeitsgrad: mittel
1 unbehandelte Zitrone
300 g Honig
200 g braunen Rohrzucker
200 g Butter
10 g Lebkuchengewürz
500 g Weizenmehl (Type 405)
250 g Roggenmehl (Type 997)
3 Eier, Größe M
1Die Zitrone waschen, abtrocknen und die Schale abreiben. Den Honig mit dem Zucker erwärmen. Unter Rühren die Butter, das Lebkuchengewürz und die abgeriebene Zitronenschale dazugeben. Vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen. Nach und nach die Honig-Zucker-Masse mit dem Mehl verrühren und gut verkneten. Die Eier schaumig schlagen und unter den Teig mischen. Den Teig noch einmal kneten und mindesten 1 Nacht ruhen lassen.
2Vor dem Ausrollen den Teig nochmals gründlich kneten und dann auf einer bemehlten Fläche fingerdick ausrollen. Mit einem Plätzchenausstecher nach Wahl den Teig ausstechen, die Lebkuchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und 1–2 Stunden ruhen lassen.
3Den Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Lebkuchen etwa 20 Minuten backen. Wenn die Oberfläche glänzen soll, diese kurz vor Backzeitende mit Zuckerwasser bestreichen.
4Die Lebkuchen auf einem Rost auskühlen lassen und in einer verschlossenen Dose mit einem Apfel (dann werden sie nicht hart) aufbewahren.
VOM SCHNAPSBRENNEN –
Aqua vitae und Lebenselixier
Ob arm oder reich, in jedem Bauernhof standen einst ein paar Flaschen Schnaps oder Grappa. Dieses wertvolle und lebenswichtige Getränk fand vielseitige Verwendung. Ein kräftiger Schluck in der kalten Jahreszeit und vor allem zur Verdauung nach den Mahlzeiten war stets geschätzt. Mit Heilkräutern versetzt diente Grappa als Medizin und zum Einreiben gegen allerlei Beschwerden bei Mensch und Tier.
Das Schnapsbrennen hat sich in den südlichen Regionen der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie vom Friaul über Venetien, Trentino-Südtirol bis in die Lombardei und nach Piemont ab dem 17./18. Jahrhundert verbreitet. Die Bauern dieser Zeit waren arm und mussten den Großteil ihrer Ernte den Gutsherren abliefern. Von den Trauben blieb ihnen nicht mehr als die Trester. Diese destillierten sie dann zu Grappa. Zu Zeiten Maria Theresias war die Branntweinbrennerei im k. u. k. Reich staatliches Monopol. Gegenüber den Tirolern zeigte die Kaiserin aber ein besonderes Wohlwollen und gewährte ihnen großzügig die 3-Hektoliter-Brennrechte, die heute noch in Italien gelten.
Gerne trinken Bauern auch heute noch vor dem Einschlafen ihr berühmtes Gläschen Schnaps. Dabei weiß der Bauer, dass jeder Genuss maßvoll sein muss. Das Lebenswasser (Aqua vitae) Grappa wird auch häufig als Begrüßungstrunk ausgeschenkt. So gibt es in vielen Tiroler Bauernstuben das typische »Schnapskastl«, wo der gute Tropfen zum Ausschank bereitsteht.
GLÜHWEIN
Ein heißer duftender Glühwein wird nicht nur auf den Weihnachtsmärkten gern getrunken. Auch zu Hause zubereitet wärmt er an kalten Winterabenden herrlich von innen. Neben dem klassischen Getränk aus Rotwein gibt es auch den weißen Glühwein mit Weißwein sowie verschiedene Varianten ohne Alkohol, etwa mit Apfelsaft.
Zubereitung: 1 Stunde Schwierigkeitsgrad: leicht
1 Flasche trockener Rotwein (z. B. Südtiroler Vernatsch oder Lagrein)
1 unbehandelte Orange in Scheiben
2 Stangen Zimt
3 Gewürznelken
3 Sternanis
1–2 EL Zucker
1 EL Honig
Den Rotwein in einem großen Topf bei mittlerer Temperatur erwärmen, aber nicht kochen. Beim Erwärmen die restlichen Zutaten hinzufügen und unterrühren. Den Topf vom Herd nehmen und den Glühwein etwa 1 Stunde ziehen lassen. Vor dem Servieren erneut erwärmen und durch ein Sieb in die Tassen gießen.
OMAS ORANGENPUNSCH
von Liesl Taschler, Toblach, Südtirol
Wenn draußen der Schnee leise rieselt, dann ist es Zeit für einen Orangenpunsch. Am besten schmeckt er natürlich selbst gemacht von Oma.
Zubereitung: 30 Minuten Schwierigkeitsgrad: leicht
500 ml Orangensaft
300 ml trockener Weißwein
150 ml Rum
½ Stange Zimt
2 Gewürznelken
4 EL Kandiszucker
Alle Zutaten in einem Topf erhitzen, aber nicht kochen! Dabei beständig umrühren, bis sich der Kandiszucker auflöst, und anschließend etwas ziehen lassen. Heiß servieren.
TROCKENOBST
Fruchtzucker, Nährstoffe, Vitamine und Aromen bleiben durch eine schonende Trocknung der Früchte in idealer Form erhalten. Das wussten schon unsere Vorfahren – und haben aus den verschiedenen heimischen Obstsort en wertvolle Nahrungsmittel für den Winter zubereitet, ganz ohne chemische Zusätze.
Zubereitung: 20 Minuten | Backzeit: 4–6 Stunden Schwierigkeitsgrad: leicht
Obst nach Belieben (z. B. Äpfel, Birnen, Pflaumen))
Salz oder Zitronensaft zum Bestreichen
1Das Obst waschen, trocknen, halbieren und Kerngehäuse oder Steine entfernen. Dann in dünne, gleich dicke Scheiben schneiden. Auf den Backrost ein Backpapier legen und die Obstscheiben darauf platzieren, eng nebeneinander, aber nicht überlappen lassen.
2Um eine dunkle Verfärbung der Obstscheiben zu verhindern, diese vor dem Trocknen mit Zitronen- oder Salzwasser einstreichen.
3Das Obst im Ofen 4–6 Stunden trocknen und zwar bei 50–70 °C Umluft für eine schonende und gleichmäßige Trocknung. Während der gesamten Backzeit die Ofentür etwas offen stehen lassen, damit die Feuchtigkeit