Genies in Schwarzweiß. Martin Breutigam
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Martin Breutigam
Genies in Schwarzweiß
Die Schachweltmeister im Porträt
VERLAG DIE WERKSTATT
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Copyright © 2016 Verlag Die Werkstatt GmbH
Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen
Alle Rechte vorbehalten
Satz und Gestaltung: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen
ISBN 978-3-7307-0306-9
Für Maike, Rike und Lotta
Inhaltsverzeichnis
Wilhelm Steinitz
Emanuel Lasker
José Raoul Capablanca
Frauen im Schach
Alexander Aljechin
Max Euwe
Michail Botwinnik
Wassili Smyslow
Michail Tal
Boris Spasski
Bobby Fischer
Anatoli Karpow
Garri Kasparow
Wladimir Kramnik
Viswanathan Anand
Gebrauchsanweisung für Einsteiger
Vorwort
16 Schachweltmeister gab es in den vergangenen 130 Jahren. 16 außerordentliche Persönlichkeiten, Helden der Schachgeschichte. Jeder hat das Spiel auf seine Weise bereichert und den Stil von Generationen beeinflusst. In diesem Buch sind sie alle porträtiert, angefangen mit Wilhelm Steinitz, dem ersten Weltmeister, bis hin zu Magnus Carlsen. Auf den nächsten Seiten begegnen wir Wunderkindern und Wissenschaftlern, Künstlertypen und Exzentrikern – Menschen, die sich mit Leidenschaft und manchmal mit Besessenheit dem Schach hingaben und hingeben. Schritt für Schritt folgen wir den Ausnahmedenkern auf ihren zuweilen schicksalhaften Lebenswegen. Kommentierte Partiebeispiele und brillante Kombinationen erinnern an einige der bedeutendsten Momente ihrer Karrieren.
Manche Leser werden vielleicht die überragenden Meister vergangener Jahrhunderte vermissen, beispielsweise François-André Danican Philidor, Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais, Adolf Anderssen oder Paul Morphy. Gewiss, auch sie waren genialische Spieler in einer schwarzweißen Gedankenwelt, aber eben keine Weltmeister. Denn zu jenen Zeiten gab es noch keine offiziellen Turniere oder Wettkämpfe um Weltmeisterschaften. Den ersten bis heute allgemein anerkannten WM-Kampf gewann Wilhelm Steinitz im Jahr 1886.
Damals war man allerdings noch weit entfernt von einer verlässlichen Organisationsstruktur. Die frühen Weltmeister hatten nahezu uneingeschränkte Macht, besonders bei der Auswahl ihrer Gegner. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg standen die WM-Zyklen unter der Ägide des Weltschachbundes Fide. Bis Garri Kasparow, der 13. Weltmeister, und sein damaliger Herausforderer Nigel Short im Jahr 1993 ein Chaos auslösten, indem sie der Fide den Rücken kehrten und einen eigenen Verband gründeten. In den folgenden zwölf Jahren gab es stets zwei Weltmeister: einen offiziellen und den „wahren“. Erst im Jahr