Handbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus. Heidemarie Haeske-Seeberg

Handbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus - Heidemarie Haeske-Seeberg


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ist ein freiwilliger Zusammenschluss zunächst von Akut- und später auch von Reha- Krankenhäusern, die ihre Qualitätsergebnisse vergleichend veröffentlichen, um Patienten und andere Interessierte bei der Wahl eines geeigneten Krankenhauses zu unterstützen.

      In jährlichen Kongressen wurden Qualitätsverbesserungsprojekte vorgestellt und prämiert. Mitglied können Krankenhäuser aller Trägerformen werden, auch wenn sie nicht Gesellschafter der GmbH sind. Ein wissenschaftlicher Beirat und ein Mitgliederbeirat unterstütze die Facharbeitsgruppe bei der strategischen und inhaltlichen Weiterentwicklung.

      Die Mitgliedskliniken lieferten dabei in festgelegten Abständen aktualisierte Ergebnisse zu

      • medizinischer Qualität,

      • Patientensicherheit,

      • Patientenzufriedenheit,

      • Einweiserzufriedenheit und

      • klinischer Ethik.

      Ein weiteres Ziel von 4QD war es von Anfang an auch zu verdeutlichen, dass sich Qualität aus der Sicht von Patienten aus mehr als »medizinischer Qualität« zusammensetzt. Gerade in einer Phase, in der andere Qualitätsinitiativen und auch politisch Verantwortliche Qualität ausschließlich aus der Sicht und durch von Leistungsanbietern erhobene Daten messen wollten, sahen die Gründesunternehmen von 4QD es als notwendig an, dem ein anderes Qualitätsverständnis entgegenzusetzen. Dass diese Sichtweite inzwischen breit geteilt wird, wird durch Beschlüsse des G-BA zu einem Qualitätsportal und durch die gesamte Entwicklung der externen gesetzlichen Qualitätssicherung bestätigt. Nach Erreichung dieses Ziels wurde das Portal für Akut-Krankenhäuser eingestellt, um sich auf die Vorbereitung des G-BA-Portals konzentrieren zu können. Die Qualitätsdarstellung für die Reha-Einrichtungen wird teilweise mit neuen Gesellschaftern weitergeführt.

      Die Aktion Saubere Hände

      Die Aktion Saubere Hände wurde 2008 inspiriert durch eine Hygienekampagne der Weltgesundheitsorganisation und mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit gegründet. Beteiligt waren das APS, die GQMG sowie das Nationale Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen.

      Ziel der Aktivitäten der Aktion Saubere Hände ist die Verbreitung und Etablierung der Hygienischen Händedesinfektion. Hierfür wurden Kursangebote organisiert und Schulungsmaterialien erarbeitet. Jährlich findet ein Aktionstag statt, an dem sich zahlreiche angeschlossene Gesundheitseinrichtungen beteiligen. Um eine der Urkunden, die in verschiedenen Stufen vergeben werden, zu erlangen, sammeln die Einrichtungen Daten zu verschiedenen Indikatoren der Händehygiene. Hierfür wird mit dem Erhebungs-Modul HAND-KISS der Verbrauch von Händedesinfektionsmitteln in den teilnehmenden Einrichtungen sowie die Bereitschaft des Personals, diese Mittel sachgerecht einzusetzen, ermittelt.

      Die Cochrane Collaboration

      Die Cochrane Collaboration ist ein weltweites Netzwerk von über 37.000 Ärzten und anderen Wissenschaftlern aus 130 Ländern, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die verfügbare medizinische Literatur in systematischen Übersichtsarbeiten, sog. systematische Reviews, zusammenzuführen und auf der Basis hochwertiger statistischer Methoden auf ihren Aussagewert hin zu bewerten. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für Entscheidungen im Gesundheitssystem zu verbessern.

      Die Reviews werden in mehreren Stufen von 52 internationalen, meist virtuell zusammenarbeitenden Autorenteams, sog. Review Teams, erstellt und in der Cochrane Library veröffentlicht. Dadurch wird versucht, statistische Fehler, sog. Bias, zu ermitteln und diese zukünftig zu vermeiden. Dabei verzichtet die Cochrane Collaboration weitgehend auf die Förderung durch Industrieunternehmen, um ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit zu gewährleisten.

      Weitere Informationen zur Arbeit der Cochrane Collaboration finden sich im Kapitel Für die praktische Umsetzung von QM im Krankenhaus hilfreiche Organisationen – Die Cochrane Collaboration (image Kap 3.4).

      Die Normungsorganisationen DIN, EN und ISO

      Die International Standard Organisation (ISO) ist ein weltweiter Zusammenschluss nationaler Normungsorganisationen. Sie erarbeitet für zahlreiche Branchen und Themen Normen mit Mindestanforderungen. Sie ist als Verein in Genf angesiedelt. Mehr als 160 Länder arbeiten in der ISO zusammen. Innerhalb der ISO obliegt die Erarbeitung bzw. inhaltliche Überarbeitung von Normen sogenannten Technischen Komitees (TC). Jede an einem Thema interessierte nationale Mitglieds-Körperschaft kann sich an den Aktivitäten der Technischen Komitees beteiligen, indem sie Vertreter entsendet. Auch das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist seit 1951 Mitglied der ISO.

      Hat ein Technisches Komitee einen Entwurf verabschiedet, wird dieser in den nationalen Gremien über mehrere Arbeitsschritte beraten und verabschiedet. Zur Verabschiedung einer internationalen Norm ist die Zustimmung von 75 % der abstimmenden nationalen Körperschaften erforderlich.

      Die DIN EN ISO 9001:2015 wurde vom ISO/TC 176 »Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung«, Unterkomitee 2 »Qualitätsmanagementsysteme«, die DIN EN ISO 9000:2015 vom Unterkomitee 1 »Concepts and technology« in Zusammenarbeit mit dem Management Zentrum des Europäischen Komitees für Normung erarbeitet.

      Die Umsetzung in Europäische Normen erfolgte durch die Aktivitäten des Management Zentrums des Europäischen Komitees für Normung (CEN).

      Das Europäische Komitee für Normung ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Brüssel. Das CEN wurde 1961 von verschiedenen nationalen Normungsorganisationen gegründet. Die Abkürzung CEN ergibt sich aus dem französischen Namen Comité Européen de Normalisation. Nahezu alle europäischen Länder arbeiten im CEN zusammen. Das CEN ist verantwortlich für europäische Normen mit der Bezeichnung »EN«.

      Die DIN EN ISO 9001:2015 ersetzte die bis zu ihrem Erscheinen zur Zertifizierung genutzte DIN EN ISO 9001:2000. Die DIN EN ISO 9000:2015, die Definitionen und Begriffserläuterungen enthält, ersetzte die bis dahin benutzte DIN EN ISO 9000:2005. Die EN ISO 9004 stellt einen Leitfaden dar, der die Wirksamkeit und Effizienz des Qualitätsmanagementsystems betrachtet. Sie ist keine Zertifizierungs- oder Vertragsgrundlage.

      Das Deutsche Institut für Normung DIN ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Sie ist die bedeutendste nationale Normungsorganisation in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde bereits 1917 unter dem Namen »Normenausschuss der deutschen Industrie« gegründet. Die unter der Leitung von Arbeitsausschüssen des DIN erarbeiteten Normen werden als DIN-Normen bezeichnet. Es finanziert sich im Wesentlichen aus dem Verkauf von Normen, anderen Verlagsprodukten und Dienstleistungen z. B. über ihre Tochtergesellschaften den Beuth-Verlag und die DIN Software GmbH. Die Entwicklung bzw. Anpassung von Normen findet in Arbeitsausschüssen bzw. Komitees statt, die das DIN dann auch in regionalen und internationalen Normungsorganisationen vertreten. DIN unterhält eine Forschungsstelle, beteiligt sich an Forschungsvorhaben


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