Operation Führerhauptquartier. Will Berthold

Operation Führerhauptquartier - Will Berthold


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ist sie auch, Herr Major«, erwidert Fabian spöttisch: »Und grüßen Sie bitte die Herren von mir«, erwidert der PoW-Offizier, automatisch in die Rolle eines intelligenten Täters schlüpfend, der weiß, daß das Leugnen bekannter Tatsachen genauso dumm wäre, wie Unbewiesenes zu gestehen: »Ich hoffe, die anderen Pechvögel bald zu sehen.«

      »Das wird sich sicher arrangieren lassen«, erwidert Gardner.

      »Treiben Sie eigentlich mit jedem deutschen Kriegsgefangenen einen solchen Aufwand?« fragt der Hauptmann.

      »Wir geben uns viel Mühe. Wie sagt man bei Ihnen: Andere Länder, andere Sitten.«

      »Sind Sie vom Geheimdienst, Herr Major?«

      »Seien Sie bitte nicht so melodramatisch, mein Lieber«, versetzt Gardner. »Natürlich vernehmen wir Sie und Ihre Kameraden. Das machen Sie doch mit unseren Leuten auch?«

      »Und genauso zwecklos«, antwortet Fabian in originaler Dunhill-Art. »Wohin bringen Sie mich eigentlich?«

      »Zunächst in das R.A.F.-Lazarett in London, Abteilung deutsche Kriegsgefangene.«

      »Und dann?«

      »Sie erhalten eine erstklassige ärztliche Betreuung. Wenn Sie sich erholt haben, wird man Sie sicher vernehmen. Falls ich Zeit finde, werde ich das selbst erledigen. Fighter-Asse interessieren mich immer, selbst feindliche, mit 19 Luftsiegen.«

      »20, Sir.«

      »Heute?« fragt der Major.

      »So ist es. Ich wurde nicht von einer ›Spit‹ erledigt, sondern von der Flak abgeschossen.« Dunhills Double lächelt mit krummen Lippen. »Darauf lege ich besonderen Wert.«

      »So oder so«, erwidert der Major: »Jedenfalls ist für Sie jetzt der Krieg aus.«

      »Meinen Sie, es bricht mir das Herz?«

      »Ich nehme an, daß Sie heute noch Gelegenheit erhalten werden, über das Internationale Rote Kreuz ein Lebenszeichen an Ihre Angehörigen abzusenden.« Er weicht geschickt einem Lastwagen aus und setzt hinzu: »Wir sind keine Unmenschen.«

      »Wir meistens auch nicht«, erwidert sein Gefangener. Dann erinnert sich Fabian an den Zusammenstoß mit seinem Kommodore und den Anlaß und hält bis London den Mund.

      Craig Gardner trägt schwer an seiner Selbstherrschung. Ausgerechnet er, der als Skeptiker und Pedant gilt, muß sich dagegen wehren, unreife Früchte zu ernten. Er hat sich bisher an den Sandkasten-Spielereien, den Engländer in die Rolle des Deutschen zu stecken, nur am Rande beteiligt – schließlich weiß er, daß man die raffinierteste Giftsuppe nicht ohne Zutaten kochen kann. Nun aber sitzt die Schlüsselfigur neben ihm, Peter Dunhill ähnlich wie ein Zwillingsbruder. Diese phantastische Wendung zwingt den Geheimdienst fast automatisch zum Handeln, wie sie auch dem R.A.F.-Captain keine Chance läßt, sich dem Auftrag – wie immer er aussähe – zu entziehen.

      »Wir sind am Ziel«, sagte Gardner zu seinem Gefangenen.

      Der Posten am Seiteneingang des riesigen Militär-Hospitals hat den Wagen des Majors erkannt und öffnet das eiserne Tor. Zwei Soldaten nehmen Hauptmann Fabian in Empfang.

      »See you later«, verabschiedet sich Gardner. »Ich hoffe, daß Sie sich an unser Klima und an unsere Küche gewöhnen können.«

      Er fährt an wie einer, der noch einen langen Weg vor sich hat, aber stellt den Wagen auf der Rückseite des Gebäudes ab, um spezielle Maßnahmen vorzubereiten, die aus dem englischen Captain den deutschen Hauptmann machen sollen.

      Er stürmt an das Telefon, läutet Cockfosters an – und seine Hochstimmung kentert von einer Sekunde auf die andere: Dunhill wird vermißt, seit er vor Stunden entgegen ausdrücklichem Befehl mit einer ›Spit‹ gestartet ist, um auf eigene Faust einen Einsatz über London zu fliegen.

      Da er nicht aufzufinden ist, muß angenommen werden, daß mit dem Hauptdarsteller auch das geplante Kommando-Unternehmen gestorben ist.

      Der britische Geheimdienst hatte das große Los gezogen, aber es ist nicht mehr wert als die Hälfte einer Banknote, so hoch sie auch sein mag. Und dabei hatte sich die ›Operation Doomsday‹, seit den berühmten sechs Tagen von Dünkirchen, beinahe zwangsläufig entwickelt.

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