Club V Sammelband. Jessa James

Club V Sammelband - Jessa James


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darüber nachgedacht hätte, im Hauptbereich zu arbeiten. Ich wusste, wie viel Geld die Mädels machten, und es war sehr verlockend. Obgleich sie Verträge mit dem Club hatten, war es ihnen auch erlaubt mit den meisten der Eliteclubmitglieder außerhalb des Clubs ‚professionelle Beziehungen‘ zu unterhalten. Der Club V agierte dabei als eine Art Mittelmann oder Vermittler der Geschäfte. Dieser Teil wurde jedoch totgeschwiegen. Was im Club vor sich ging, war privat und jeder wusste das. Niemand sprach außerhalb des Clubs davon. Mitglieder bezahlten hohe Preise, damit diese Informationen nicht in den Nachrichten landeten.

      Alle Angestellten wussten jedoch, dass das etwas war, das mehrere unterschiedliche Gesetze umging, und es lediglich einer einzigen Razzia bedurfte sowie einer falschen Sache in den Büchern und das Ganze würde in Rauch aufgehen. Es handelte sich um organisierte Prostitution in gigantischem Ausmaß. So würden zumindest die Gesetzeshüter und die Regierung es sehen, wenn sie jemals beschlossen, tief genug zu graben. Meine Vermutung war schon immer, dass Club V seine Krallen tief in einen großen Fisch geschlagen hatte und dieser dafür sorgte, dass in keiner der Filialen Razzien durchgeführt wurden.

      Aber hatte ich Interesse daran, dieser Art von Arbeit nachzugehen? Ich wusste, dass es uns erlaubt war, unsere eigenen Komfortlevel festzulegen. Ich könnte dort draußen im Hauptbereich herumgehen und nichts anderes tun, als mich auf Schöße zu setzen, hier und da ein paar Küsse zu verteilen sowie ab und zu vielleicht einen Handjob anzubieten. Doch ich wusste, dass die Frauen, die in dieses Geschäft mit dem Plan einstiegen, nur so weit zu gehen, ihre Grenzen selten einhielten. Es war verführerisch, wenn man erst einmal dort draußen war, insbesondere, wenn man von einem der edelsten Männer, den man jemals gesehen hatte, nach allen Regeln der Kunst umworben wurde. Wenn er einem immer und immer wieder erzählte, wie sehr er einen wollte. Dass er dich in eines der Zimmer mitnehmen, deine Beine spreizen und mit dem Kopf voran in deine Pussy tauchen möchte. Allein der Gedanke daran erzeugte in meinem ganzen Körper ein Prickeln.

      Natürlich hatte ich darüber nachgedacht. Und ich hätte es vielleicht sogar getan, wäre ich nicht noch immer Jungfrau. Für mich war das der Knackpunkt. Nur für Geld würde ich mich nicht hergeben. Die Bezahlung war gut, aber sie war nicht so gut. So dringend brauchte ich das Geld auch wieder nicht.

      Ich schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, ich habe momentan kein Interesse daran, im Hauptbereich zu arbeiten.“

      Er zog eine Augenbraue hoch. „Momentan nicht, also vielleicht in der Zukunft?“

      Ich lächelte und senkte leicht den Blick. „Es gibt ein paar Dinge in meinem Privatleben, die ich gerne klären würde, bevor ich so etwas in Erwägung ziehe.“

      Jake nickte und musterte mich nachdenklich, während er näher zu mir trat. Ich atmete scharf ein, weil mir bewusstwurde, dass wir nur Zentimeter voneinander entfernt waren. Ich war mir nicht sicher, ob es eine Nebenwirkung des Clubs war oder ob ich mich wirklich zu diesem Mann hingezogen fühlte oder ob es eine Kombination aus beidem war. Er streckte eine Hand aus und strich mir die Haare aus dem Gesicht.

      „Nun, behalt es im Kopf, falls du jemals Interesse hast. Was mich angeht, so wartet hier jederzeit ein Job auf dich.“

      „Das weiß ich zu schätzen.“ Seine Hand lag leicht auf meiner Schulter und ich konnte spüren, wie mein Herz raste.

      „Es gibt nur noch eine Sache“, sagte er, wobei er die Stirn in Falten legte und an meiner Bluse hinabsah. „Deine Knöpfe. Hast du was dagegen?“

      Oh Gott, hatte ich vergessen, einen der Knöpfe meiner Bluse zu schließen? Hatte ich deswegen all die Aufmerksamkeit in der U-Bahn auf mich gezogen? Vielleicht hatte ich für alle Mitfahrer eine Peepshow hingelegt.

      „N-nein…“, stammelte ich.

      Geschickt knöpfte Jake zwei der Knöpfe an meiner Bluse auf und öffnete diese, um eine ziemliche Menge Dekolleté und einen Hauch scharlachroter Spitze meines BHs zu entblößen. Dann entfernte er seine Hand und wich höflich zurück.

      „Club V NYC Standard – die obersten vier Knöpfe müssen offen bleiben. Du kannst den Gang runter gehen und dann nach rechts. Celeste wird dort sein, um dir die Bar zu zeigen und dir alles zu erklären.“

      Ich verließ Jakes Büro völlig verblüfft. Ich war mir nicht sicher, was ich gedacht hatte, das passieren würde, aber dass er meine Bluse aufknöpfen würde, war es jedenfalls nicht gewesen. Ich glaubte nicht, dass daran irgendetwas wirklich Sexuelles oder Unangemessenes gewesen war. Ehrlich gesagt, war das Zurückstreichen der Haare aus meinem Gesicht vermutlich schlimmer als das Aufknöpfen an sich. Der Mann hatte mir keinerlei Hinweise gegeben, dass er sich zu mir hingezogen fühlte. Je länger ich darüber nachdachte, während ich wieder durch den schwach beleuchteten Gang lief, desto mehr begann ich zu glauben, dass das wahrscheinlich das gleiche Gespräch war, das er mit jeder Frau führte, die durch die Türen dieses Clubs trat, um hier zu arbeiten. Natürlich wollten sie eine junge Frau lieber im Hauptbereich sehen als hinter der Theke.

      Und mein Alter. Das war die Krönung. Ich sah älter aus, weshalb ich nicht die Leute anziehen würde, die auf der Suche nach Jüngeren sind. Das Wissen, dass ich erst neunzehn war, würde jedoch einen Teil dieser Kerle wirklich scharf machen. Plus die Jungfrauengeschichte… Ich machte mir eine geistige Notiz, dieses Wissen für mich zu behalten. Suzy wusste es, aber Suzy war meine beste Freundin und sie war zu Hause. Es bestand kein Grund, dass irgendjemand in diesem speziellen Etablissement dieses kleine Detail aus meinem Privatleben erfahren musste.

      Die Bar war genau da, wie Jake es mir beschrieben hatte und ich fand Celeste dort stehend vor, während sie ein Inventurblatt überprüfte.

      „Hi, Celeste?“

      Sie sah von ihrem Klemmbrett auf und wirkte nur leicht verärgert, weil sie unterbrochen worden war. Ich konnte mich recht schnell davon überzeugen, dass vier geöffnete Knöpfe tatsächlich dem Standard des Club V NYC entsprachen.

      „Du musst Samara sein. Willkommen in meiner Bar.“ Sie schwenkte ihre Hand einmal im Kreis. „Es ist meine Bar. Das wirst du dir merken müssen. Ich weiß, du hast bei dir zu Hause deinen eigenen Standard und ich bin mir sicher, dass es ein hoher ist und das ist prima. Aber behalt im Kopf, dass das hier mein Laden ist. Ich bin hier die Herrin im Haus. Und auch wenn ich dir am Anfang gerne aushelfe, bist du hier, um mich zu unterstützen. Es verhält sich nicht anders herum.“

      Ich knickte. „Alles klar.“

      Sie musterte mich einmal von oben bis unten. „Ich sehe, du hast Jake schon kennengelernt und er hat dich über unsere Knopfregel informiert.“ Sie verdrehte die Augen. „Er ist größtenteils harmlos. Ich frage mich allmählich, ob es ein Insiderwitz zwischen ihm und den anderen Besitzern ist. Wie auch immer, so lange du nicht sofort aus dem Gebäude rennen und eine Klage wegen sexueller Belästigung einreichen willst, gehe ich mal davon aus, dass du bereit bist, anzufangen?“

      „Jep, ich bin startklar.“

      Celeste legte das Klemmbrett ab. Sie hatte einen kurzen und ernst aussehenden Bob und ich merkte schon, dass diese Frau ganz geschäftsmäßig war und sich nichts bieten ließ.

      „Also, unsere Ausstattung entspricht so ziemlich dem Standard. Ich denke nicht, dass du hinter der Bar irgendwelche Probleme haben wirst. Samstagabends wird es hier immer richtig voll und wegen der Werbekampagne erwarten wir ungefähr das doppelte unserer üblichen Gästezahlen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Besitzer das Ganze auch bis zu Ende durchdacht haben, aber wir werden es irgendwie schaffen müssen.“

      Celeste klang verzweifelt. „Zu allem Überfluss kommt noch hinzu, dass einige unserer Mädels hier in den Hauptbereich und nach oben gewechselt sind. Arbeitest du in deinem Club im zweiten Stock?“

      Ich schüttelte den Kopf. „Nicht mehr. Ganz am Anfang habe ich dort ab und zu gearbeitet.“

      „Hier ist es so ziemlich derselbe Aufbau, falls du doch mal hochgehst. Eine offene Lounge, einige private Nischen und die Sky-Bar.“

      Die Sky-Bar war eines der wenigen Dinge, die Aufmerksamkeit auf den Club V lenkte. Ich wusste aufgrund der Gebäudearchitektur nicht, wie sie in dieser Filiale aussehen würde, aber zu Hause war


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