Winterzeit im Wichtelwald. Tania Eichhorn

Winterzeit im Wichtelwald - Tania Eichhorn


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      Winterzeit im Wichtelwald

      Mit Bildern von Iris Volderauer

      Tania Eichhorn

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      Impressum:

      Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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      © 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

      Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

      Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2016.

      Herstellung: CAT creativ - cat-creativ.at

      Lektorat: Melanie Wittmann

      ISBN: 978-3-86196-661-6 – Taschenbuch

      ISBN: 978-3-96074-434-4 – E-Book

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Inhalt

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      Für meine

      *wunder*VOLLEN Kinder

      Anna und Felix.

      Für meine geliebte Mama.

      *

      Die Winterzeit beginnt

      Wie in jedem Jahr war auch heuer die Winterzeit im Wichtelwald eine besonders zauberhafte Angelegenheit.

      Schöne dicke Schneeflocken bedeckten schon seit Tagen jeden Baum und jeden Strauch und verwandelten das kleine Wichteldorf unter den Fichten im hintersten Winkel des Waldes in eine wunderschöne Glitzerwelt. Gut versteckt und sichtbar nur für Menschenkinder, die an den Zauber des Lebens glaubten, lebten hier die beiden Wichtelkinder Flora und Phio mit ihrer Familie und all ihren Freunden.

      Es war eine wahre Pracht. Der Wald glitzerte und funkelte, wenn die Sonnenstrahlen durch die Eiskristalle blinzelten. Bunte Lichter tanzten über die gefrorenen Schneeflocken und es war still. Zauberhaft still.

      Alle Tiere hatten sich verkrochen und man konnte in diesen Tagen nur das herzhafte Lachen von Wichtelkindern hören, die vergnügt auf ihren Rindenrodeln die Hänge hinunterzischten.

      Doch für heute hörte man nichts mehr, denn während draußen eisige Temperaturen herrschten, wärmten sich die Wichtelkinder Flora und Phio in der Wurzelhöhle unter der großen Fichte am Kaminfeuer die durchgefrorenen Zehen. Die beiden waren mit ihrer kleinen Rindenrodel unterwegs gewesen und erst nach Hause gekommen, als ihre winzigen Füßlein schon ganz kalt geworden waren. Pinka, ihre Wichtelmama, kochte ihnen heiße Milch mit Zimt und Honig und verwöhnte die zwei mit einer kleinen Kostprobe ihrer selbst gebackenen Waldbeerkekse.

      Liebevoll kuschelte sie sich zu ihren Wichtelkindern und fragte: „Hattet ihr einen schönen Nachmittag?“

      „Ja, Mama, es war wunderbar“, begann Flora mit leuchtenden Augen zu erzählen. „Wir haben Margarita und Fabio getroffen. Sie haben zum Geburtstag neue Rindenrennflitzer bekommen. Wir sind dann um die Wette den steilen Hang zum Teich hinuntergeflitzt!“

      „Ja, und ich, Mama, ich hab einen Purzelbaum im Schnee gemacht!“ Phio hatte einen Milchbart um den Mund und grinste übers ganze Gesicht.

      „Das klingt ja richtig lustig“, freute sich Pinka, als es plötzlich an der Tür klopfte.

      Poch, poch, poch. Mit lautem Gepolter stolperte der Wichtelpapa in die Höhle. Er hatte beide Arme voller Holzscheite, die Haare voller Schnee und einen kleinen Eiszapfen an der Nase. „Sodala, ich bringe Holz für warme Füße“, sagte er und lächelte den Kindern zu.

      Diese kicherten, denn ihr Papa schaute aus wie ein richtiger Schneewicht.

      „Oh, ihr findet, dass ich lustig aussehe? Wartet nur!“, rief er, legte die Scheite in die Ecke und sauste hinüber zu Flora und Phio, die eingepackt vor dem Feuer saßen. Schnell umarmte er die beiden Kinder, die vor Vergnügen quietschten und lachten.

      „Ah, Papa, das ist kalt. Weg mit dir!“, rief Flora, als Lux ihr ein Küsschen aufdrücken wollte.

      „Ich mach das“, rief Phio und zog mit ganzer Kraft seinen Wichtelpapa nach hinten. Platsch. Schon lagen die zwei am Boden und der Schnee rieselte Lux aus den Haaren. Es dauerte nicht lange, bis sich eine Pfütze vor dem Kamin gebildet hatte.

      „Ich glaube, wir brauchen noch eine Tasse heiße Milch, hm?“, fragte Pinka und reichte diese Lux. „Kommt, wickelt euch alle in die Decke! Es ist kalt. Ich lege Holz nach und lese euch etwas vor.“

      Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Und auch Lux genoss es, nach der Arbeit im Wald vor dem Feuer sitzen zu können und Zimtmilch zu schlürfen.

      Es war eine wundervolle Zeit im Wichtelwald. Unbeschwert und frei. Voller Stille auf der einen Seite und voll freudigem Gelächter auf der anderen. Und wie jedes Jahr zur Winterzeit rieselten jeden Tag dicke Flocken vom Himmel und hüllten den Wald in eine weiße Glitzerdecke. Kein Tag verging, ohne dass es schneite.

      *

      *

      Wichtelstreit zur Winterzeit

      Eines Morgens, die Sonnenstrahlen glitzerten an der mit Eisblumen bemalten Scheibe des kleinen Küchenfensters, sagte Pinka, die Wichtelmama: „Kinder, es tut mir sehr leid, aber heute könnt ihr nicht in den Wald gehen.“

      „Nein, warum denn?“, rief Phio entsetzt und auch Flora gefiel der Gedanke, den ganzen Tag in der Wurzelhöhle verbringen zu müssen, überhaupt nicht.

      „Mama, warum denn? Es hat doch so viel geschneit und heute ist keine Schule“, sagte Flora empört.

      „Es tut mir sehr leid, aber heute geht es nicht. Es hat so viel geschneit, dass es draußen zu gefährlich für euch ist. Von den Bäumen fallen immer wieder richtige Schneelawinen herunter, und wenn euch davon auch nur eine einzige trifft ... ohhh, daran möchte ich gar nicht denken!“

      „Aber, Mama, wir passen doch gut auf“, erwiderte Phio.

      Und auch Flora versuchte, ihre Mama umzustimmen: „Ich passe gut auf Phio auf, Mama. Darauf kannst du dich verlassen.“

      Aber die Wichtelmama gab nicht nach. „Ihr bleibt heute zu Hause und Schluss! Es ist einfach zu gefährlich. Kommt, wir machen uns einen netten Nachmittag. Wir könnten Kekse backen.“

      Widerwillig gehorchten die Kinder und verbrachten einen gemütlichen Tag in der Wichtelhöhle.

      Am Abend, als die Kinder schon friedlich in ihren Betten schlummerten, besprachen die Wichteleltern die Situation.

      „Lux, ich denke, es ist sinnvoll, ein paar Tage unsere Wurzelhöhle nicht zu verlassen. Vielleicht sollten wir den anderen im Dorf mitteilen, dass es draußen sehr gefährlich ist“, meinte Pinka sorgenvoll.

      „Meine Liebe, wie willst du das machen? Es ist ja auch für dich zu gefährlich. Der Schnee rutscht leicht ab und außerdem sind die Wege tief verschneit“, murmelte Lux verschlafen und kuschelte sich in seine Decke.

      „Na ja“, begann Pinka erneut, „ich würde fast meinen, dass wir unser Warnsystem nutzen könnten. Du erinnerst dich?“

      Mit einem Mal war Lux wieder hellwach. „Pinka, du weißt, dass das nur bei äußerster Gefahr verwendet werden darf. Dies allerdings ist eine Gefahr,


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