Die Kolonie Sammelband 1 - Interstellare Bräute Programm. Grace Goodwin

Die Kolonie Sammelband 1 - Interstellare Bräute Programm - Grace Goodwin


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Das ist Standard-Protokoll für alle neuen Prillon-Bräute, und ist dafür gedacht, für ihren Komfort und ihre Lust zu sorgen. Sie wird extrem unangenehme Empfindungen erleiden, wenn sie für die Besitznahme-Zeremonie nicht ordnungsgemäß vorbereitet ist.“

      Ordnungsgemäß vorbereitet? Wovon zum Teufel redete dieser Arzt? Ich hatte keine Ahnung, aber Maxim nickte, und der Arzt ging zu einem Schrank und holte ein kleines Metallkästchen heraus. Die ATB war in etwa so groß wie eine Lunchbox, aber ohne Griff.

      Ryston trat vor und nahm sie entgegen, während Maxim mich zur Tür führte, die sich mit einem Zischen vor ihm öffnete wie in Sci-Fi-Filmen. War ich etwa nicht groß genug gewesen, um den Sensor zu aktivieren? Ich suchte an der Wand nach einem Sensor, aber ich konnte nichts finden, bevor Maxim mich in den Korridor geführt hatte.

      „Doktor“, rief Maxim über die Schulter zurück.

      „Ja, Gouverneur“, antwortete der.

      „Diese sie, von der Sie sprechen, ist meine Gefährtin. Für Sie ist sie Lady Rone.“

      „Ja, Gouverneur“, wiederholte er, diesmal ein wenig kleinlauter.

      Maxims Zufriedenheit floss mir durch die Adern, was mich kurzzeitig von meiner Situation ablenkte. Ich blieb stehen, wodurch Maxim an meiner Hand zerrte, bevor auch er stehenblieb.

      „Ich weiß nicht, wohin wir gehen, und ich laufe mit nichts als einer Decke herum.“ Obwohl es mich nicht stören würde, wenn er sie mir wegzog, war ich nicht gerade scharf darauf, dass das in diesem seltsamen grün-weißen Gang passierte.

      Ich spürte seine Verärgerung durch unsere verbundenen Hände hindurch.

      „Wenn du so frustriert und verärgert über mich bist, dann bist du vielleicht mit einer neuen Gefährtin glücklicher.“

      Maxim blickte auf unsere verschränkten Finger hinunter. Ich spürte Rystons Zufriedenheit über unsere Verbindung. Wie konnte er so erfreut über die Situation sein, und gleichzeitig Maxim so enttäuscht von mir?

      „Ah, ich verstehe“, sagte Maxim, und seine Stimme verlor all die scharfen Kanten. Zur Abwechslung war sie sanft und glatt, geradezu leise.

      „Was verstehst du?“, fragte ich mit schnippischer Stimme.

      „Die Kragen teilen unsere Gefühle zu deutlich, nicht wahr?“, fragte Maxim, strich mir mit den Knöcheln über die Wange, dann über den verdammten Kragen. Ich spürte das, nicht nur auf meiner Haut, sondern über meine Emotionen. Maxims Verärgerung und seine aufsteigende Lust. Rystons Sehnen und den Neid über diese Berührung.

      „Unser Band, die Verbindung zwischen uns, ist sehr intensiv. Es wird einige Zeit dauern, aber du wirst lernen, unsere Emotionen herauszufiltern. Fürs Erste sollst du wissen, dass ich nicht dir gegenüber verärgert oder frustriert bin, Gefährtin. Ich bin verärgert darüber, wie strikt sich der Arzt an die Regeln halten möchte. Ich bin verärgert über mich selbst, ein Heuchler gewesen zu sein. Ich bin auch darüber aufgebracht, dass ich mich nicht um dich und deine grundlegendsten Bedürfnisse gekümmert habe, wie etwa, für Kleidung und Komfort zu sorgen. Ryston.“

      Er sprach nur den Namen seines Sekundärs aus, nichts weiter, aber der Mann ging uns bereits voraus den Gang entlang, bog um die Ecke und war außer Sicht.

      Maxim starrte in meine Augen. Seine Ernsthaftigkeit und sein Wunsch, mich glücklich zu machen, wurden durch den Kragen laut und deutlich übertragen. „Es ist neu für mich, Gefährte zu sein. Es tut mir leid, wenn ich manchmal zu wünschen übrig lasse. Ryston wird Kleidung für dich in unserer Zimmersuite bereitgelegt haben. Bis dahin—“

      Er hob mich in seine Arme und trug mich den Gang entlang. Ich packte seine Schultern, aus Sorge, dass ich hinunterfallen könnte, aber das war nicht notwendig. Ich fühlte mich winzig in seinen Armen und seinem festen Griff. Er würde mich nicht fallenlassen. Er würde nicht zulassen, dass mir irgendetwas passierte. Das spürte ich in ihm. Als ich mich entspannte, wusste ich, dass er mein Vertrauen und meine Freude über seine Fürsorge spüren konnte, so mühelos, wie ich vor wenigen Augenblicken seinen Frust gespürt hatte.

      „Bis dahin laufe ich nackt auf der Basis herum?“

      Maxim blickte mit seinen dunklen Augen auf mich hinunter und ging weiter. „Während du meine Gefühle spüren kannst, zweifle bitte nicht daran, dass ich auch deine spüre. Erregung pulsiert von deinem Kragen zu meinem, und zu Rystons. Aus diesem Grund meine ich, dass ich direkt sein kann. Du wirst nackt bleiben, solange du mit mir im Bett bist.“ Etwas in seinem Blick veränderte sich, und ich spürte eine Hitzewallung, eine Sehnsucht über seinen Kragen. Ja, auch er war erregt. Ich keuchte über das kurze Aufblitzen auf, mein Kitzler pulsierte. „Oder gegen die Wand gedrückt, mit gespreizten Beinen auf dem Tisch liegend, auf den Knien vor mir. Zwischen mir und Ryston. Wie möchtest du genommen werden?“

      Seine Stimme wechselte von scharfem Kommando zu rohem Verlangen. Bilder davon, zwischen den beiden Kriegern zu liegen, machten meine Nippel hart und meine Pussy feucht. Das wollte ich. Es ergab keinen Sinn. Diese beiden waren Fremde von einem fremden Planeten, und doch begehrte ich sie mit einer Leidenschaft, die ich noch nicht kannte. Oh ja, ich wollte sie, und dem Begehren nach zu urteilen, das mein Gefährte verströmte, würde ich sie auch bekommen. Schon bald.

       Maxim

      Rachel war federleicht in meinen Armen, und doch floss Hitze durch mich an jeder Stelle, an der sich unsere Körper berührten. Wie etwas so Weiches und Zerbrechliches wie diese Frau eine solche Stärke, unbändigen Willen besitzen konnte, war ein Wunder, das ich womöglich nie verstehen würde.

      Und als sie ihren Kopf an meine Schulter lehnte und sich in meinen Armen entspannte, fühlte ich mich wie ein Eroberer.

      Die Kragen, die wir alle trugen, verbanden uns miteinander durch ein intimes, telepathisches Band, von dem ich bereits gehört hatte, das ich mir aber nicht vorstellen hatte können. Starke Emotionen durchströmten mich, und nicht nur meine eigenen. Die meiner Gefährtin. Rystons. Ihre Reaktionen auf meine Gefühle erschufen eine Schleife, die an mir zerrte und mich verletzlich machte auf eine Weise, die ich zuletzt als kleiner Junge empfunden hatte.

      Rachel lehnte sich an mich, und ich beschleunigte meine Schritte durch die langen, leeren Gänge. Die dunkelgrünen Streifen unten an der Wand und in der Mitte des Fußbodens wichen einem dunklen Orange, und das wurde zu dezentem Beige, als wir die Wohnquartiere der Basis erreichten. Die Zimmersuite, die ich nun betrat, war neu für uns drei. Vor der Gefährtinnen-Zuordnung hatte ich in einem kleinen Zwei-Zimmer-Bereich über der Kommandozentrale von Basis 3 gewohnt, damit ich nahe am Geschehen war, wenn es notwendig wurde.

      Aber nun war ich dankbar für den viel größeren Wohnbereich. Als die Tür aufglitt und ich meine Gefährtin zum ersten Mal hinein trug, machte sich Zufriedenheit in mir breit. Ich setzte Rachel auf die Füße und ließ sie im Raum herum wandern und den Ort erkunden.

      Unser neues Zuhause. Zum ersten Mal, seit ich auf die Kolonie verbannt worden war, hatte ich das Gefühl, ein Zuhause zu haben. Eine Familie.

      Ihr Blick blitzte zu meinem, einmal, dann noch einmal. Konnte sie meine Gefühle über den Kragen spüren? Das sanfte Lächeln, das sie mir über die Schulter hinweg zuwarf, nachdem sie einen Blick ins Schlafzimmer geworfen hatte, verriet mir, dass es so war. Es war beruhigend zu wissen, dass sie mich verstehen konnte—so gut wie jemand den Gouverneur einer verbannten Gruppe von Kriegern eben verstehen konnte.

      Rachels Hand strich über die Rückenlehne eines großen braunen Sofas. Es gab zwei davon im Zimmer, die einander gegenüber standen. Ein Arbeitsbereich mit Stuhl stand an der Wand unter einem Kommunikator-Bildschirm, der beinahe so hoch war wie meine Braut. In der gegenüberliegenden Ecke des Raumes stand die S-Gen-Unit, die nur auf die Befehle meiner Gefährtin wartete, um alles zu erstellen, was sie wünschte. Und wenn sie etwas wünschte, das noch nicht in unser System programmiert worden war, würde ich einen Weg finden, es für sie zu besorgen.

      Egal was. Ich würde


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