Nachtfalter. Alan Marschall

Nachtfalter - Alan Marschall


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… Dinge, nach denen sich aber Monas Körper unglaublich sehnte.

      Dinge, nach denen ihr Körper in diesem Augenblick geradezu schrie!

      Mona dachte immer intensiver an Doug. Sie stellte sich vor, wie es wohl sein würde, wenn er jetzt hier bei ihr wäre.

      Sie würden ganz allein sein …

      Doug würde sie berühren … hier … an den Brüsten … und hier … ja, hier vor allem … Er würde sie streicheln und liebkosen … er würde sie lieben … sie berühren … an den Brüsten … und dann hier unten … ja, hier unten zwischen den brennenden Schenkeln … er würde ihre schlüpfrige Fotze massieren und … und …

      Monas Phantasie drohte mit ihr durchzugehen. Ihre Hüften begannen wie von selbst zu zucken. Ihr Leib hob und senkte sich. Ihr Atem ging immer schneller.

      Das Wasser in der Badewanne begann zu plätschern und drohte über den Rand hinwegzuschwappen.

      Monas Körper erbebte immer leidenschaftlicher.

      Und noch immer stellte sie sich im Geiste Doug vor.

      Mona murmelte sogar seinen Namen immer wieder vor sich hin. Sie stellte sich vor, wie er aussehen würde … was er mit ihr anstellen würde …

      Bei allen diesen Überlegungen wurde das sinnliche Verlangen bei Mona stärker und immer stärker, bis es kaum noch zu bezwingen war. Sie brannte innerlich lichterloh vor Leidenschaft. Ihre sinnliche Erregung wuchs und wuchs und wuchs …

      Ein leises Stöhnen kam über Monas Lippen, als sie spürte, wie ihre Erregung den Gipfel erreichte. Ihr Körper wurde von sanften, zerrenden Zuckungen geschüttelt.

      Dann lehnte sie sich aufatmend im warmen Wasser zurück. Ihre angeschwollenen Brüste mit den harten Warzen hoben und senkten sich unter den Nachwehen des eben erlebten Orgasmus.

      Doch schon nach einer Minute schlug Mona die Augen wieder auf, setzte sich mit einem Ruck in der Badewanne auf und war wütend auf sich selbst.

      Ihre Bitterkeit war stärker denn je.

      Das war einfach nicht genug. Sich das alles nur vorzustellen und sich dabei selbst zu befriedigen, das reichte nicht. Es war niemals genug gewesen.

      Selbst wenn sie durch Masturbation einen Orgasmus erreichte, so war auch das noch nicht genug, denn Mona war niemals mit einem einzigen Höhepunkt zu befriedigen.

      Sie brauchte einen starken Mann. Einen Mann, der bei ihr und in ihr bleiben konnte. Einen Mann, der imstande war, sie bis zum Äußersten zu treiben, sie alles um sich herum vergessen zu lassen … und auch dann noch bei ihr zu bleiben, bis ihre Leidenschaft wieder anstieg … und wieder und immer wieder.

      Mona stieg schließlich aus der Badewanne, rieb sich mit einem Frotteetuch kräftig trocken, schlüpfte in das durchsichtige rosa Negligé und ging ins leere Appartement hinaus.

      Es war ein wunderschöner Tag. Frühling. Früher Nachmittag.

      Frühling …

      Die Jahreszeit, in der alle Welt nur für die Liebe lebte! Mona mixte sich einen Drink; einen sehr starken Drink. Sie kippte ihn auf einen Zug.

      Dann begriff sie, was sie getan hatte.

      Das ist nicht gut, dachte sie. Ich habe schon Hausfrauen kennengelemt, die sich dem Trunk ergeben und sich damit ruiniert hatten … die ihr eigenes Leben und auch das Leben anderer zerstört hatten.

      Du mußt dich energisch zusammenreißen, Mona Baxter! Du kannst nicht schon bei Tage mit dem Trinken anfangen! Willst du vielleicht zur Säuferin werden?

      Aber als sie quer durch den Raum ging, vermeinte sie förmlich zu hören, wie ihr Körper seinem sinnlichen Verlangen flüsternd Ausdruck verlieh.

      Mona kuschelte sich auf die Couch und befaßte sich eingehend mit ihrem Problem.

      Nach einer Weile griff sie schließlich fast unbewußt nach dem Telefonhörer und wählte eine Nummer.

      „Peerless Steel“, meldete sich eine teilnahmslose, sachliche Stimme am anderen Ende der Leitung.

      „Doug Thelm, bitte“, sagte Mona und wurde sich dabei bewußt, daß allein die Nennung dieses Namens ihren Puls beschleunigte. Wilde Erregung stieg in ihr auf und machte sich durch schmerzhaftes Hämmern in den Schläfen bemerkbar.

      Sekunden später hörte sie Dougs Stimme: „Hallo …?“

      „Doug?“ fragte Mona, und dabei wollte ihr die Stimme kaum gehorchen.

      „Mona …?“ fragte er, und es hörte sich erfreut an. „Hallo, Mona!“

      „Was machst du denn im Moment gerade?“ erkundigte sich Mona. „Jagst du vielleicht alle hübschen Sekretärinnen im Büro herum?“

      „Aber Darling …“, sagte Doug, und sie glaubte sich lebhaft vorstellen zu können, wie er jetzt vor sich hin grinste. „Du weißt doch ganz genau, daß ich nur Augen für dich habe!“

      „Na, wenn das so ist“, sagte Mona, „dann werdet ihr beide, Sue und du, sicher meine Einladung annehmen.“

      „Einladung?“ wiederholte Doug ein wenig überrascht.

      „Aber natürlich! Wann?“

      „Heute abend.“

      „Ach, herrje! Das ist aber verdammt knapp! Ich …“

      „Du brauchst ja nicht anzunehmen“, unterbrach ihn Mona heftiger, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.

      Doug lachte laut auf.

      „Es geht doch gar nicht um mich, meine Liebe! Ich werde ganz bestimmt kommen! Aber du kennst doch die liebe, alte Sue! Sie hat nicht viel übrig für so kurzfristig arrangierte Einladungen.“

      Sie hat überhaupt nichts übrig für all die Dinge, die ich nur allzu gern mit dir anstellen möchte, dachte Mona.

      Laut sagte sie zu ihm: „Natürlich kenne ich ihre Abneigung gegen kurzfristige Einladungen, aber könntest du sie für heute abend nicht ausnahmsweise einmal überreden?“

      „Doch, das schon“, sagte Doug. „Wenn’s sein muß, schleppe ich sie eben mit Gewalt zu euch!“

      „Wunderbar!“ schnurrte Mona zufrieden. „Sagen wir … so gegen acht? Wir können zusammen zu Abend essen und anschließend ein bißchen Kartenspielen.“ Sie fügte hinzu: „Oder … wenn dir das lieber ist … ein paar Schallplatten anhören.“

      „Hört sich gut an“, sagte Doug.

      „Also dann … ich freue mich schon jetzt darauf.“

      „Ich auch!“

      Mona legte den Hörer behutsam auf die Gabel zurück. Sie spürte bereits, wie eine neue Welle der Erregung ihren Körper durchströmte.

      Irgendwie würde sie heute abend Doug zu erkennen geben, was sie unbedingt brauchte.

      Doch sofort schoß die alte Furcht in ihr hoch.

      Was nun, wenn Doug seiner Sue treu war?

      Allein diese Vorstellung jagte ihr einen eiskalten Schauer des Entsetzens über den Rücken.

      Doch dann verdrängte Mona diese Angst aus ihrem Bewußtsein.

      Heute abend! sagte sie sich wild entschlossen.

      2

      Pünktlich um acht Uhr läutete die Türglocke.

      Mona eilte zur Tür und öffnete.

      „Kommt nur herein, ihr Fremden!“ strahlte sie.

      Doug grinste und schob Sue ins Appartement. Er trug einen dunklen Geschäftsanzug, der die Breite seiner Schultern wirkungsvoll betonte. Er war jünger als Mona, erst Ende Zwanzig. Sein dunkles Gesicht mit den unregelmäßigen Zügen wirkte im gedämpften Licht der Diele beinahe stattlich.


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