Natürliche Hausapotheke für die ganze Familie. Doro Kammerer
Mehrmals am Tag je 1 TL getrocknete Heidelbeeren gut durchkauen.
Mehlsuppe
Eine große, trockene Pfanne mit Mehl bestäuben, das Mehl auf kleiner Flamme leicht anbräunen (nicht dunkel werden lassen!), mit einer Tasse Wasser oder Brühe auffüllen und gegebenenfalls etwas salzen. Nach der Mahlzeit wird Bettruhe empfohlen!
Roher Apfel
Mehrmals am Tag einen gut gewaschenen, ungeschälten Apfel fein reiben, etwa 20 Min. stehen lassen, bis er oben leicht braun wird und dem Patienten zu essen geben.
Erste Anzeichen einer Erkältung
Schwitzbad
Dieses sehr wirkungsvolle Bad ist wohl auch deshalb etwas in Vergessenheit geraten, weil es sehr aufwändig ist. 550 g Heublumen (Apotheke oder Reformhaus) werden mit so viel kochendem Wasser übergossen, dass sie gut bedeckt sind. Man lässt sie 15 Min. ziehen und gießt dann das Wasser ab. Dieselben Heublumen übergießt man erneut mit kochendem Wasser, lässt sie 10 Min. kochen und mischt danach den Abguss mit dem ersten Absud. In einem zweiten Topf lässt man 1 Liter Wasser für ein Teegemisch, bestehend aus jeweils 10 g Lindenblüten, 10 g Holunderblüten und 10 g Kamillenblüten kochen. Man übergießt 1 geh. TL dieses Gemisches mit 150 ml kochendem Wasser, lässt den Tee 5 Min. ziehen und trinkt ihn etwa 10 Min. vor dem Schwitzbad. Nun wird der warm gehaltene Heublumensud dem Badewasser zugesetzt. Während des Bades trinkt der Erkältete ein Glas heißes Wasser, in das der Saft einer halben Zitrone mit 1 TL Honig gerührt worden ist. Das Bad sollte 20 Min. dauern. Danach sollte sich der Patient nur oberflächlich abtrocknen, seinen Körper mit einem großen Laken und einem Badetuch umwickeln und sich ins vorgewärmte Bett legen. Die Handflächen, an denen Schweißzentren sitzen, legt man eng an den Körper. Noch einmal ein Glas „heiße Zitrone“ trinken und möglichst bis zu einer Stunde so eingepackt bleiben. Nach dem Auspacken und Abtrocknen sollte man sich warm anziehen. Wichtig: Noch einmal 30 Min. Bettruhe „verordnen“!
Heißes Fußbad (empfohlen für Kinder!)
Einen Eimer mit heißem Wasser füllen, so heiß, wie es das Kind gerade noch verträgt. Füße und Unterschenkel bis zu den Knien etwa 5 Min. lang hineinstellen, anschließend trocken rubbeln und für 15 Min. ins Bett!
Ansteigendes Fußbad
Der Patient stellt seine Füße in ein lauwarmes Wasserbad (ca. 32 °C), das bis zu den Knöcheln reicht. Im Laufe einer guten Viertelstunde langsam (pro Min. nur 1 °C steigernd) heißes Wasser zulaufen lassen, bis man 40 – 42 °C erreicht hat. 5 Min. im sehr warmen Wasser bleiben, dann ohne Kaltanwendung gut abtrocknen und eine halbe Stunde liegend ruhen. Füße mit dicken Socken warm halten. Die Wirkung kann man erhöhen, indem man heißen Thymiantee hinzugießt. Dazu wird eine Tasse Thymiankraut mit 1 l kochendem Wasser übergossen, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen. Sehr empfehlenswert ist auch das ansteigende Armbad. Es ist dieselbe Vorgehensweise, nur werden dabei die Arme bis Oberarmhöhe ins Waschbecken oder in eine Schüssel mit Wasser getaucht.
➜ Erkältungs-Fußbäder sind wirkungsvoller, wenn man anstelle von Wasser Lindenblüten-Absud verwendet (4 EL Lindenblüten mit 1 l kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und dann in den Eimer füllen). Außerdem sind alle heißen Bäder vorwiegend am Abend angeraten, da der Körper durch die anschließende Nachtruhe viel Kraft hat, die Reize umzusetzen.
Zwiebelsocken
2 Zwiebeln grob hacken, in zwei Mulltücher einschlagen, im Backofen etwas erwärmen. Diese Kompressen an die Fußsohlen drücken und warme, straffe (aber nicht zu enge) Wollsocken darüberziehen. Füße auf eine Wärmflasche legen. Mindestens eine Stunde so belassen, am besten jedoch über Nacht.
Erkältung
Überwärmungsbad (nur für fieberfreie Patienten!)
Das Badewasser hat zu Beginn 37 °C bzw. die Körpertemperatur des Patienten (mit dem Fieberthermometer bestimmen). Der Patient sollte möglichst bis zum Hinterkopf im Wasser liegen. Durch langsames Zugeben von heißem Wasser wird die Temperatur um 1 bis 1,5 Grad gesteigert. Insgesamt darf das Bad 30 Min. dauern. Auch gegen Ende darf die erreichte Temperatur nicht abfallen. Der Patient wird nun in ein großes Badetuch gewickelt, für mindestens 1 Std. ins Bett gepackt und gut zugedeckt. Gegen den Durst hilft Hagebutten-Tee.
Möhrensirup
Den Saft aus 250 g geputzten und zerkleinerten Bio-Möhren pressen und mit Kandiszucker zu einem Sirup einkochen. 250 g rote Zwiebeln in Scheiben schneiden, mit Honig bestreichen und übereinander in eine Schüssel legen. Nach 24 Std. vermischt man den so gewonnenen Sirup mit dem Möhrensaft. Alle 2 Std. 1 TL geben.
Fieber
Wadenwickel
Zwei grobe Leinentücher in nicht zu kaltes Wasser (siehe dazu das Interview in Kapitel I.4) tauchen, ausdrücken und um die Unterschenkel zwischen Knöchel und Knie wickeln. Die Tücher müssen jeweils faltenfrei liegen. Darüber kommen ein trockenes Baumwolltuch und danach ein Wolltuch. Den Wickel 20 bis höchstens 30 Min. liegen lassen. Bei Bedarf nach 30 Min. wiederholen.
Quark-Wickel
Etwa 5 EL Magerquark mit einigen Tropfen Essig und so viel Milch verrühren, dass er streichfähig wird. Die Masse fingerrückendick auf zwei Leinentücher streichen, um die Unterschenkel des Patienten wickeln und weiter – wie oben beschrieben – verfahren.
Essigstrumpf
5 Teile zimmerwarmes Wasser mit 1 Teil Essig (250 bis 500 ml Gesamtmenge ist ausreichend) vermischen. Baumwollkniestrümpfe hineinlegen, auswringen, anziehen. Beide Beine mit Wolltüchern gut einwickeln, die Strümpfe nach 60 Min. wieder ausziehen. Bei Bedarf 2- bis 3-mal wiederholen.
Kamillen-Einlauf
Leider fast in Vergessenheit geraten, aber sehr wirkungsvoll ist der Einlauf mit Kamillentee. 2 TL Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. Den Tee auf etwa 30 °C abkühlen lassen, in Klistierbehälter füllen und die Flüssigkeit in den Darm hineinlaufen lassen. Bei Kindern gilt: je kleiner, desto geringer sollte die Flüssigkeitsmenge sein.
Ganzkörperwaschung
Einen Frottee-Waschhandschuh in lauwarmes Wasser, das mit etwas Essig vermischt worden ist, eintauchen, leicht ausdrücken und den Körper in folgender Reihenfolge rasch damit abwaschen: Hände, Füße, Arme, Beine, Brust, Bauch, Rücken – immer in Richtung zum Herzen. Den Patienten nicht abtrocknen, sofort ins Bett legen und gut zudecken.
Gerstenkorn
Kartoffel-Auflage
2 – 3 Kartoffeln sehr weich kochen, zu Brei zerstampfen, auf ein Leinentuch streichen und 20 Min. auf das geschlossene Auge legen. Alternative: 2 EL geschroteten Leinsamen mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, quellen lassen. Waschlappen oder Baumwolltuch mit der heißen Flüssigkeit durchtränken und 20 Min. lang auflegen.
Veilchen-Tee
2 TL Veilchenblätter, -blüten und -wurzeln mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen. 10 – 15 Min. zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Für eine Auflage ein Leinentuch mit dem Tee durchfeuchten. 3-mal am Tag für 20 Min. auflegen.
Halsschmerzen