Das Awaren-Amulett. Carmen Mayer

Das Awaren-Amulett - Carmen Mayer


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hat man ihm auch noch das Balg aus der ersten Ehe gebracht.“

      „Nicht ‚man‘, Johannes. Ein Katholischer, und dazu noch einer in der Mönchskutte! Das gab genügend Zunder und entfachte ganze Flächenbrände übler Verleumdungen über die Herkunft des angeblichen Bastards, den deine Eltern aufzogen. Aber sie haben zusammengehalten und dich so liebevoll großgezogen, wie sie nur konnten.“

      Er schwieg und steckte ein neues Talglicht an, weil das andere bereits heruntergebrannt war. Draußen hörte man den ersten Herbststurm um die Hütte pfeifen. Wie gut, dass sie rechtzeitig die Wände und das Dach der Hütte ausgebessert und inzwischen vorsorglich die Läden des einzigen Fensters geschlossen hatten.

      „Ich hatte irgendwann die Möglichkeit, diese Einsiedelei hier zu übernehmen“, fuhr Bruder Anselm fort. „Offiziell war es als Buße für meine gelegentlichen Eigenständigkeiten gedacht. Für mich war es hingegen ein willkommener Anlass, die Gemeinschaft der Brüder und die wirklich schändlichen Zustände in der Stadt verlassen zu können. Niemand wusste um meine entfernte Verwandtschaft mit den Mühlhäuslern, als ich hierherkam. Man erinnerte sich nur daran, dass ich damals das Kind gebracht hatte, und tuschelte gelegentlich noch hinter vorgehaltener Hand über meine mögliche Vaterschaft.“

      Eine Zeit lang saßen sie schweigend da, jeder in seine eigenen Gedanken versunken.

      „Beantwortet mir noch eine Frage“, bat Johannes. „Woran ist meine Mutter gestorben?“

      *

      Kepler hatte dem Jungen aufmerksam zugehört, der seine Erzählung an dieser Stelle beendete. Hatte er erwartet, dass ihn der Meister wütend hinauswerfen würde, so hörte er jetzt überrascht etwas völlig anderes.

      „So ist das also. Du suchst tatsächlich nach deiner Tante. Ich muss sagen, dass ich ernsthaft geglaubt hatte, du wolltest dich bei mir als Gehilfe verdingen. Deine Ehrlichkeit gefällt mir.“

      Eine Frage brannte Johannes noch auf der Seele, die er unbedingt loswerden musste.

      „Wisst Ihr, wo Bruder Anselm ist? Er hat die Einsiedelei verlassen und ist einfach weggegangen, ohne uns zu sagen, wohin.“

      „Nein, ich weiß nicht, wo er sich aufhält“, antwortete Kepler, der sich inzwischen ein Bild davon machen konnte, wie viel der alte Mönch dem Jungen bedeutete. „Vielleicht ist er wieder einmal auf eine seiner vielen Reisen gegangen. Da hat er sich zumindest von mir nicht immer groß verabschiedet und gesagt, wo er sich aufhalten wird. Ich vermute, er wusste es anfangs meistens selber nicht so genau.“

      „Dann wisst Ihr auch nichts über den Verbleib meiner Tante, nehme ich an.“

      „Nein, ich weiß nicht, wer das sein soll. Aber sobald ich etwas von Bruder Anselm höre, frage ich ihn nach ihr.“

      Er griff nach seiner Feder und schaute nachdenklich auf das Papier, das vor ihm auf dem Pult lag.

      „Bezahlen werde ich dir nichts“, fuhr er dann fort. „Aber du kannst in einem der Botenzimmer nächtigen und hast freie Kost. Morgen beginnt dein Dienst.“

      Johannes errötete. Mit dieser Wendung hatte er nicht gerechnet. Er würde sofort zum Schreiner laufen und ihm Nachricht geben, versicherte er noch, bevor er aus Keplers Arbeitszimmer stürmte. Er musste unbedingt mit Meister Wilhelm sprechen.

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