Der Moment der Wahrheit. Karen Stivali

Der Moment der Wahrheit - Karen Stivali


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und Maggie stolperte kichernd heraus. »He, Collin, du bist noch spät auf.«

      »Ich habe gerade das Frühstück für morgen vorbereitet.«

      »Mmm.« Sie lief um mich herum wie ein Raubtier, das seine Beute beurteilte. »Es ist etwas Unwiderstehliches an einem Mann, der kochen kann. Tanners Vater macht die erstaunlichsten Frühstückskartoffeln. Ich mag Kartoffeln nicht einmal so sehr, aber seine? Oh, mein Gott! Das war mein erster Gedanke, als wir uns getrennt haben. Keine Kartoffeln mehr? Grausame und ungewöhnliche Bestrafung, wenn du mich fragst.«

      »Warum lernst du nicht einfach, sie zu machen?«

      »Weil ich das Kochen ablehne. Ich mag es, das Essen zu essen, nur nicht, es zu kochen.«

      »Danke für die Warnung. Ich werde daran denken, an den Tagen, an denen du für die Hausverpflegung zuständig bist, auf der Arbeit zu essen.«

      Sie grinste. »Du bist ziemlich klug für jemanden, der so entzückend ist.«

      Meine Wangen brannten und ich verfluchte sie dafür, dass sie ihr die Genugtuung gaben.

      Maggie kam auf mich zu, leckte sich die Lippen, ein teuflischer Schimmer in ihren übergroßen Augen. »Also sag mir, Collin, wie schwul bist du? Ich weiß, dass Tanner in beide Richtungen schwankt. Du auch?«

      »Nö. Tut mir leid, auf einer Skala von eins bis schwul bin ich leider sehr schwul.«

      Sie machte einen übertriebenen Schmollmund. »Was ist mit einem Dreier? Ein Typ, mit dem du spielen kannst, während ich mit euch beiden spiele?«

      »Bin nicht der geeignete Mann für den Job. Tanner ist der Richtige für mich.«

      »Wow. Was für eine Loyalität. Was ist mit ihm? Bist du es für ihn, oder hat er noch Mädchen auf der Seite? Wie Wendy. Ist sie immer noch sein Snack-Törtchen, wenn sie und ihr Freund getrennt sind?«

      Ihr neckender Tonfall ging mir auf die Nerven, außerdem hatte ich gedacht, das wäre ein Geheimnis. Meine Augen wurden schmal. »Du wusstest davon?«

      »Jeder hatte eine Ahnung. Jetzt weiß ich es.« Sie schenkte mir ein noch boshafteres Lächeln. Gott, war ich ein Idiot. Ich war ihr direkt in die Falle getappt und hatte bestätigt, was sie wissen wollte. Scheiße! Sollte ich es Tanner sagen? Ihn warnen? Oder Wendy? Wenn Dex es herausfand, schien es, als könnte das ein gutes Stück Spannung im Haus verursachen. Ich wollte keine Spannungen. Davon hatte ich bei meiner Familie genug. Ich wollte sie nicht hier haben.

      Maggie schlenderte näher heran und fuhr mit ihrem Finger an meinem Arm entlang. »Hattest du schon mal eine Muschi?«

      »Ja.«

      »Mochtest es nicht?«

      »Nicht das beste Erlebnis.«

      Sie streichelte mit ihren Fingern über meine Brust. »Ich wette, ich könnte ein paar Dinge tun, die dir gefallen würden.«

      »Ich bin sicher, das könntest du, aber tut mir leid. Ich bin vergeben.« Ich war mir sicher, dass sie keine Schwierigkeiten haben würde, jemanden zu finden, der ein solches Angebot annehmen würde.

      Der Schmollmund kehrte mit voller Wucht zurück, aber ich merkte, dass er hauptsächlich Show war. Sie zog ihr Hemd aus, enthüllte einen schwarzen Spitzen-BH und streckte sich. Dann beugte sie sich vor, um ihre Zehen zu berühren, den Hintern in der Luft, direkt vor mir. Jeder Hetero hätte sie ins Bett getragen oder sie direkt auf dem Flur gevögelt. Ich fühlte nichts. Außer, dass ich auf mein Zimmer gehen und endlich neben Tanner schlafen wollte. Ich war weniger als eine Stunde von ihm weg gewesen und irgendwie hatte ich ihn verpasst.

      »Gute Nacht, Maggie.«

      Ich hörte sie seufzen und das Schließen ihrer Schlafzimmertür, als ich die letzte Treppe hinaufging.

      In unser großes, bequemes Bett zu steigen, fühlte sich himmlisch an. Ich ließ mich auf die Matratze sinken und atmete tief ein. Kühle, salzige Meeresluft vermischte sich mit Tanners warmem, schläfrigen Duft. Ich wusste bereits, dass ich diesen Sommer nie zu Ende gehen lassen wollte.

      Kapitel sechs

      French Toast. Das süße Aroma umwaberte mich. Ich erkannte es, noch bevor ich ganz wach war. Eine Sekunde lang dachte ich, ich wäre zu Hause bei meiner Mutter, dann öffnete ich die Augen und sah das gedämpfte Licht durch das Fenster scheinen. Als ich tiefer atmete, roch ich den Ozean unter dem zuckerhaltigen Duft und erinnerte mich. Nicht Mom.

      »Guten Morgen.«

      Tanners Stimme erschreckte mich. Das Bett war so verdammt groß, dass ich nicht einmal gemerkt hatte, dass er noch darin lag.

      Ich drehte mich um, um ihn anzusehen, und meine Kinnlade fiel herunter. Dunkles Haar, feucht und nach hinten gestrichen. Er war angezogen. Na ja, fast. Ein Paar khakifarbene Shorts. Kein Hemd. Er roch sauber und frisch von der Dusche.

      Ich rieb mir die Augen. »Wann bist du aufgestanden?«

      »Vor etwa einer Stunde. Du warst wie bewusstlos. Das liegt an der Meeresluft. Fantastisch, nicht wahr?«

      »Ich glaube, da war mehr als die Meeresluft.« Mein Schwanz zuckte, als wollte er mich daran erinnern, was mich so gut hatte schlafen lassen.

      Tanner kicherte. »Du wirst diesen Sommer wirklich gut schlafen.«

      »Klingt gut für mich.« Ich wollte nie mehr aus diesem Bett aufstehen.

      »Ich habe den French Toast in den Ofen geschoben, wie du gesagt hast. Der Timer sollte in etwa einer halben Stunde losgehen. Eistee?« Er hielt mir ein hohes Glas hin. Feuchtigkeit perlte an der Seite, ein Tropfen lief herunter und landete mit einem kalten Spritzer auf meiner Brust. Ich schreckte hoch, mein Schwanz wippte.

      Der Tee war stark und süß, aber ich schluckte, ohne zu merken, wie durstig ich war, bis ich den ersten Schluck im Magen hatte. »Danke.«

      Tanner grinste, als er das leere Glas nahm. »Willst du vor dem Frühstück duschen?«

      Sein Blick wandte sich von meiner Erektion zu meinen Augen. Riesige Pupillen füllten seine dunkelbraunen Iriden.

      Meine Kehle zog sich zusammen. »Eine Dusche wäre gut.«

      »Hast du etwas anderes im Sinn?«

      Eine dunkle Braue wölbte sich, als er sich vorbeugte und mich küsste, und er machte mich mit zwei Zungenbewegungen vollkommen hart.

      Ich stöhnte, Tanner kicherte wieder und blickte meinen Körper hinunter. Lusttropfen rannen auf meinen Bauch. Tanner nickte in Richtung meiner Erektion. »Darum solltest du dich kümmern, bevor du auf die Toilette gehst. Es sei denn, du suchst nach einer Möglichkeit, ohne Hände dein Handtuch zu tragen.«

      Meine Wangen erhitzten sich und mein Herz schlug schneller.

      Er hielt meinen Blick fest, die Augen dunkel vor Verlangen. Er sagte, ich solle mich vielleicht darum kümmern. Ich warf einen kurzen Blick auf die Tür.

      »Sie ist verschlossen«, sagte er und las meine Gedanken.

      Mein Gesicht brannte noch heißer, als meine Hand sich um meinen Schwanz legte. Ich hatte mir öfter vor ihm einen runtergeholt, als ich zählen konnte, aber jedes Mal, wenn ich anfing, war immer noch ein Anflug von Scham zu spüren. Allein die erste Bewegung fühlte sich so gut an, dass die Peinlichkeit etwas schwand. Die zweite löste bei Tanner ein leises Stöhnen aus, das meinen Schwanz zucken ließ und die Hitze in meinem Gesicht tiefer in meine Kehle drückte. Beim dritten Streicheln rieb sich Tanner seine eigene Beule, während er zusah, und alles, was ich wollte, war, dass wir beide kamen.

      Ich umfasste meine Eier mit der freien Hand und berührte dabei leicht mein Loch. Mein Gott. Das würde nicht lange dauern. Tanner fuhr mit seinen Fingern an meinem Oberschenkel auf und ab, schob sie dann an meinem Oberkörper hoch und schnippte gegen meine Brustwarze.

      »Fuck.« Das Wort kam als Flüstern heraus, als ich meinen Kopf wieder in das Kissen drückte. Meine Augen flatterten auf. Tanners intensiver, lustvoller


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