Erfüllt. Elke Mölle

Erfüllt - Elke Mölle


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Beziehung mit Jesus aufzubauen. Die die Fragen beantworten und für das Kind beten. Die es ermutigen und ihm helfen, »hinter die Kulissen« zu schauen, etwas mitzubekommen von der unsichtbaren Welt des Königreiches Gottes, das jetzt die neue Heimat des geistlichen Kindes geworden ist. Mit der Zeit lernt der junge Christ dann, selbstständig zu essen, sich selbst zu ernähren durch das Wort Gottes, durch Lobpreis, durch Gebet. Weil das alleine sehr schwierig ist, wird das geistliche Baby in eine Familie hineingeboren, in den Leib Christi. Gott, der Vater, der Schöpfer des Universums, der König und Herrscher, ist jetzt auch sein Vater, und somit hat es von Anfang an Millionen Brüder und Schwestern.

      Die Bibel spricht von drei Wachstumsstufen, die ein von Neuem geborener Christ durchläuft: Kind, Jüngling, Vater. Wachstum braucht Zeit, Reife braucht Zeit. Bei einem kleinen Baby kommt niemand auf die Idee zu sagen: »Jetzt bist du schon sechs Wochen lang alle zwei Stunden gestillt worden und kannst immer noch nicht laufen!« Wir wissen, wie die natürliche Entwicklung eines Menschenbabys in etwa verläuft. Manche sind etwas schneller, und manche brauchen einfach länger, aber wenn ein Kind mit zwei Jahren noch gar keine Anstalten macht, laufen lernen zu wollen, stimmt irgendetwas nicht. Bei unserer geistlichen Entwicklung gibt es keine Zeitangaben, wann man was schon können sollte, aber Johannes vergleicht das Wachstum eines Christen mit den Reifestufen eines natürlichen Menschen:

      Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich habe euch geschrieben, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich habe euch, ihr jungen Männer, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt.

      Johannes 2,12–14

      Hier sehen wir, was geistliches Wachstum heißt. Der Vergleich mit dem natürlichen Heranwachsen ist eine Hilfestellung, damit wir uns besser vorstellen können, was mit uns im Unsichtbaren passiert.

      Wenn du jetzt die Beschreibungen der Wachstumsstufen durchliest, prüfe dein eigenes Herz. Schau dir an, wo du gerade mit Gott stehst. Wie war es zu Beginn deines Weges mit Jesus, wie ist es jetzt? Was fordert dich heraus und was ist für dich schon kein Thema mehr? Wo siehst du Wachstumsbedarf? Natürlich verlaufen diese Wachstumsstufen nicht in jedem Bereich deines Lebens linear. Es ist möglich, dass du in einem Bereich schon im Jünglings- oder im Erwachsenenstadium bist und in einem anderen Bereich deines Lebens noch im Kindheitsstadium.

      Kind sein

      Als Kinder lernen wir erst einmal den Vater kennen. Wir freuen uns, dass um des Namens Jesu willen die Sünden vergeben sind. In der Gewissheit der Sündenvergebung zu leben, das ist ein riesiger Durchbruch. Wir können uns ohne Angst und Verdammnis dem Vater nahen. Viel Heilung und Wiederherstellung geschieht dadurch, dass wir den Ballast und die schwere Last der Schuld loswerden und im Innersten verstehen, dass wir keine Waisenkinder mehr sind, sondern einen liebenden Vater haben. Und zwar einen perfekten Vater. Einen, der immer da ist, der nie genervt ist, der immer ein offenes Ohr hat, der begeistert von uns ist und sich über jeden kleinen Fortschritt freut. Einen Vater, der jedes Haar auf unserem Kopf gezählt hat, einfach, weil ihn alles, was seine Kinder betrifft, absolut interessiert. Und er ist ein Vater, der eine Vision für uns hat und uns anfeuert, der aus lauter Begeisterung und Freude über uns tanzt und Lieder der Befreiung über uns singt:

      Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er freut sich über dich in Fröhlichkeit, er schweigt in seiner Liebe, er jauchzt über dich mit Jubel.

      Zefanja 3,17

      So ist der Vater! Aber er ist ein echter Vater, kein Kuschelopa, bei dem wir immer nur auf dem Schoß sitzen, der uns Süßigkeiten gibt und alles durchgehen lässt. Nein, weil der Vater eine Vision für unser Leben hat und will, dass wir uns gesund entwickeln und erfolgreich unseren Lauf bestehen, wird er uns auch erziehen. Er wird uns Grenzen setzen. Er wird uns bestimmte Dinge nicht mehr durchgehen lassen, wenn wir so weit sind, dass wir den nächsten Entwicklungsschritt machen können. Aber es ist nicht der Zorn Gottes oder sein Frust, der uns zur Umkehr treibt, sondern die Güte Gottes, dessen können wir uns sicher sein (Römer 2,4).

      Kannst du dir das vorstellen, dass Gott, dein Vater, vor Begeisterung über dich tanzt? Wenn dir dieser Gedanke bisher völlig fremd war, dann lade ich dich ein, jetzt gerade dem Vater dafür zu danken, dass er sich so über dich freut! Wenn du dich bei ihm noch nicht sicher fühlst, weil du dir so schuldbeladen vorkommst, dann fang an, ihm dafür zu danken, dass er dich nicht mehr so sieht! Er hat dich erlöst und gerecht gemacht und liebt es, wenn du nahe bei ihm bist.

      Stößt du vielleicht gerade an irgendwelche Grenzen? Lass dich ermutigen, genau darin Gott zu suchen. Bitte ihn, dass er dir zeigt, an welchem Punkt er dich gerade erziehen will.

      Geistliche Teenager

      In der Jünglingsphase kann dann auf dieses Fundament aufgebaut werden. Als geistliche Teenager werden wir von Gott anders behandelt und trainiert, als das bei Kindern der Fall ist. Diese Phase zeichnet sich dadurch aus, dass wir stark werden und das Wort Gottes in uns bleibt und wir den Bösen überwinden. Vielleicht kann man auch sagen, wir werden stark, weil das Wort Gottes in uns bleibt, und dadurch können wir dann den Bösen mit dem Wort Gottes überwinden.

      Einem Teenager darf man als Eltern nicht mehr alles abnehmen, er muss lernen, selbst Verantwortung zu tragen, bestimmte Kämpfe selbst auszufechten. Wie ein Teenager schon selber essen kann, so kann ein geistlicher Jüngling sich selber vom Wort Gottes ernähren. Wer unterernährt ist, hat keine Kraft. Ein Jüngling muss lernen, regelmäßig gesunde geistliche Nahrung zu sich zu nehmen und dadurch stark zu werden. Er lernt, den Bösen zu überwinden, indem er das Wort Gottes, das in ihm bleibt, als Waffe gegen die Lügen des Feindes benutzt. So wie es Jesus bei der Versuchung in der Wüste gemacht hat (Matthäus 4).

      Ziel des Teufels war es, Jesus von seiner wahren Bestimmung abzulenken. Deshalb bot er ihm eine Abkürzung an, so wie damals Adam und Eva. Aber Jesus hat ihn mit dem Wort Gottes überwunden. Seine Antwort auf jedes Angebot des Teufels war: Es steht geschrieben! Er entlarvte und entkräftete die Lügen des Teufels mit der Wahrheit des Wortes Gottes.

      Wenn du dein Leben mit Gott anschaust: Kannst du sagen, dass du schon das Wort Gottes als effektives Schwert kennst? Hast du schon erlebt, dass ein Bibelvers, den du in einer Situation aussprichst, es geschafft hat, dir deine Sorgen zu nehmen? Oder dass er dir Ruhe gab, wenn du eigentlich an die Decke gehen wolltest?

      Erwachsen sein

      Die nächste Wachstumsphase ist die des Vaters oder des Erwachsenen. Im Vaterstadium erkennen wir den, der von Anfang an ist. Das bedeutet, dass uns nichts mehr so schnell aus der »Glaubens«-Ruhe bringen kann. Menschen, die geistlich erwachsen sind, haben Gott kennengelernt als den Ewigen, den Schöpfer, den Allmächtigen, als den, dem alles untertan ist, vor dem sich jedes Knie beugt und jede Zunge bekennt, dass er der Herr ist. Sie erkennen ihn als den souveränen Herrscher, der die Weltgeschicke lenkt und auf dem Thron sitzend über seine Feinde lacht. Als den Gott, der uns Menschen einbaut in seine große Geschichte. Gott so zu kennen bringt Entspannung. Das macht uns stark und unerschütterlich. In Krisensituationen sehen wir unseren großen Gott und werden nicht vom Problem überwältigt.

      Bis man an den Ort der Ruhe des Glaubens kommt, braucht es allerdings viel Zeit und Training. Gott kennenzulernen ist unsere Lebensaufgabe, und sie hört auch in der Ewigkeit nicht auf. Wir lernen Gott nicht kennen, indem wir Bücher über ihn lesen, Seminare besuchen und Predigten anhören. Das sind zwar wichtige Dinge, aber da lernen wir etwas über ihn, was noch nicht so viel mit unserem Leben zu tun hat. Einen Menschen lernen wir ja auch nicht kennen, indem wir uns Informationen über ihn einholen, ihn googeln und ihm auf Instagram und Facebook folgen. Wenn wir nur Informationen über jemanden sammeln, wissen wir zwar viel über diesen Menschen, aber wir kennen ihn dadurch noch nicht persönlich. Erst, wenn wir jemand im wirklichen Leben treffen und bestimmte Erlebnisse mit diesem Menschen haben, fangen wir langsam an, ihn wirklich kennenzulernen. Wie verhält


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