50 ultimative Wasserabenteuer, die man erlebt haben muss. Lia Ditton
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Es ist ein kleines Startgeld zu zahlen, und alle Teilnehmer müssen über 18 Jahre alt sein. Um die schnellste Route den Fluss hinunter zu finden, trainieren viele ehrgeizige Teilnehmer bereits vor dem Rennen. Ein paar einheimische Enthusiasten fahren sogar das ganze Jahr über den Glen Nevis hinunter.
Zum Schutz müssen alle Teilnehmer einen Ganzkörper-Neoprenanzug (3 mm Stärke) tragen. Außerdem ist es ratsam, Knie- und Ellbogenschützer sowie Laufschuhe mit einer festen Sohle zu tragen. Ein Sturzhelm mit Lenzlöchern, der speziell für Weißwasser entworfen wurde, ist Pflicht, und beim Einchecken wird getestet, ob der Auftrieb Ihrer Schwimmhilfe funktioniert. Über dem Neoprenanzug kann man jedoch ein Kostüm anziehen. Die Regeln besagen, dass die »Athleten« ein aufblasbares Gefährt ohne Seitenteile benutzen müssen, rechnen Sie daher damit, eine riesige Auswahl an aufblasbaren Utensilien vorzufinden. Jede andere Schwimmhilfe, einschließlich Flossen, ist verboten.
Das Rennen auf dem Glen Nevis River findet circa 160 km nördlich von Glasgow in der Nähe der Stadt Fort William statt. Kommen Sie für das Wochenende, kampieren Sie am Fuße des Ben Nevis unten im Tal und genießen Sie die karnevalistische Atmosphäre, die bereits vor dem großen Event zu spüren ist. Überzeugen Sie Ihre Freunde mitzumachen und starten Sie als Team. Von jedem Teilnehmer wird die Zeit gestoppt, die am Wettkampftag ganz vom Wasserstand abhängt. Die Endzeiten liegen zwischen rekordverdächtigen 15 Minuten und über einer Stunde.
Suchen Sie sich ein aufblasbares Gefährt aus, das so viele Luftkammern wie möglich hat, damit Sie sich später nicht an eine »tote Ente« klammern müssen. Mit etwas Klebeband basteln Sie sich ein paar Handgriffe. Verkleiden Sie sich als der Flusskrieger, der Sie immer sein wollten, und schwelgen Sie in dem Gefühl der absoluten Tollkühnheit, während Sie sich ins Weißwasser werfen. Surfen Sie auf irgendeinem Gefährt zwischen aufblasbarem Wal und stabiler Stoffluftmatratze den Glen Nevis River hinunter und schaffen Sie sich eine Erinnerung, über die Sie immer wieder lachen können. Vielleicht gewinnen Sie sogar eine wertvolle Flasche Whisky.
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04
Eine RIB-Tour an der irischen Westküste
© Phillip Fitzgibbon / www.waterworld.ie
Ort: Halbinsel Dingle, im Landkreis Derry, Irland
Wie schwer? Hinsetzen und genießen.
Kosten:
Motto: Eine faszinierende Bootsfahrt durch Geschichte, Geografie und Religion
Betrachten Sie Irland aus einer neuen Perspektive. Statt aus dem geschützten Inneren eines fahrenden Wagens auf die See hinauszuschauen, bestaunen Sie das Land vom Deck eines offenen Bootes aus. Bei einem Zwischenstopp auf einer Insel begeben Sie sich auf eine Reise in die irische Geschichte und wandern durch historische Klostersiedlungen. Nehmen Sie die kontrastreichen Eindrücke der weiten Landschaft mit dichtem Grün neben dunklen, mittelalterlich aussehenden, dicht nebeneinanderstehenden Wohnhäusern in sich auf. Die Berge im Hintergrund und die zerklüfteten Strände im Vordergrund lassen Sie Meile um Meile eine atemberaubende Küstenlinie genießen.
Nehmen Sie auf der gepolsterten Sitzkiste Platz, lehnen Sie sich gegen die bequeme Rückenlehne und halten Sie sich fest. Das Boot ist ein »RIB« (Rigid inflatable boat = Festbodenschlauchboot). Ein paar Sekunden lang pflügt es durchs Wasser, doch sobald es sich in Gleitfahrt befindet, prescht es mühelos über die Wasseroberfläche, Gischt fliegt umher. Das Boot ist aufregend schnell, die Seeluft kühl und frisch. Sie müssen sich am Handgriff festhalten, während das Boot auf einer Runde durch die Tralee-Bucht nach Osten rast.
Von Ihrem Reiseführer erfahren Sie, dass 24 Galeonen der spanischen Streitkräfte vor der Küste zwischen Antrim im Norden und Kerry im Süden sanken. Zwei Galeonen sollen der Legende nach in der Tralee-Bucht liegen. In dieser Bucht gibt es magnetische Anomalien, wodurch das Echolot und andere Tiefenmessgeräte unwirksam werden. Es können nur Vermutungen darüber angestellt werden, wo genau die Schiffe liegen und ob sie ihre Fracht aus Goldbarren noch an Bord haben.
Mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 35 Knoten bringt Sie das Boot schnell zum Naturreservat auf der Insel Derrymore, einer Ansammlung von Flugsand, die ständig größer wird. Damit Sie sich das eindrucksvolle Plateau näher anschauen können, das wie ein tropischer Strand aussieht und in Westirland irgendwie unpassend wirkt, verlangsamt das Boot die Fahrt. Sie fahren um Rose Rock herum, einen schroffen und schmucklosen Vorsprung, der mal eine Insel war, bis die Erosion über Tausende von Jahren hinweg sie abtrug. Hinter dem Leuchtturm von Little Samphire Island sehen Sie die beiden Inseln Mucklaghmore und Illaunnabarnagh. Eine Schule Großer Tümmler taucht aus dem Wasser auf und beginnt in der Bugwelle des Bootes zu surfen. Erstaunlicherweise können die so schnell schwimmen wie das Boot. Oft tauchen sie nur zum Spaß unter dem Rumpf hin und her. Ein oder zwei quietschen vor Vergnügen, während sie zum Luftholen auftauchen.
Die sieben Magharee-Inseln haben Namen wie Illaunimmil und Illaunturlogh, die nach einer Fabel klingen. Sie sind zusammen unter dem Namen »The Seven Hogs« (Die Sieben Schweine) bekannt. Verbringen Sie den Nachmittag auf der Insel Illauntannig und erkunden Sie die seltsamen Trockensteinhütten mit ihren Kragsteingewölben.
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Sie werden auch »Bienenstockhütten« oder »Clocháns« genannt. Außerdem gibt es Überreste eines Klosters aus dem 6. Jahrhundert, die Ruine einer mittelalterlichen Kirche, zwei Kapellen, zwei Steinaltäre oder »Leachts«, drei Begräbnisstätten und ein keltisches Kreuz zu besichtigen, alle von einem dicken Festungswall umgeben. Ein geheimer Tunnel – »Souterrain« genannt – verläuft von einer der Hütten zu einer länglichen Kammer innerhalb der Mauer. Dort haben sich während der Wikingerraubzüge 20 bis 30 Mönche verstecken können. Wenn Sie mögen, können Sie das Leben auf der Insel erleben und die einzige Behausung mieten – eine Hütte ohne Strom, die man zwischen April und September für jeweils eine Woche buchen kann.
Fliegen Sie nach Limerick oder Cork, mieten Sie einen Wagen und reservieren Sie sich eine Unterkunft auf der Halbinsel Dingle. Das Angebot reicht von einem Ferienhaus bis zu familiär geführten Frühstückspensionen. Die meisten RIB-Touren dauern zwei Stunden, und das ist meist lang genug, es sei denn, Sie sind an diese schnellen offenen Motorboote gewöhnt. Abgesehen von den vielen Hundert rutschigen Stufen, die auf anderen Inseln meist der einzige Zugang zu den Klostersiedlungen sind, benötigen Sie beim Besuch der Magharee-Inseln keine ausgewiesene körperliche Fitness. Die Inseln liegen nur wenige Kilometer vor der Küste, daher ist die Überfahrt kurz und angenehm. Keines der Boote fährt hinaus, wenn eine raue See vorhergesagt ist. Rechnen Sie aber immer mit Regen, auch in den warmen Monaten von Mai bis September.
Eingerahmt von den Bergzügen der Halbinsel und dem höchsten Gipfel des Mount Brandon ist die Aussicht von einem RIB aus wirklich spektakulär.