50 ultimative Wasserabenteuer, die man erlebt haben muss. Lia Ditton

50 ultimative Wasserabenteuer, die man erlebt haben muss - Lia Ditton


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      © Rasmus Kaessmann / www.kaessmannphotography.com

      Die beste Zeit zum Klettern hängt vom Winkel der Sonneneinstrahlung auf den Felsen ab. Wie ein Spiegel reflektiert das Meer die Sonne, und der Felsen wird aufgeheizt. Es klettert sich besser, wenn der Felsüberhang trocken ist. Erklimmen Sie die Cala Ferrera morgens oder am frühen Abend, aber achten Sie auf die Windrichtung und überprüfen Sie vorher den Seegang. Ein wenig Wellengang ist für eine weichere Landung besser. Wenn es etwas mehr ist, könnte es jedoch sein, dass Sie die Hilfe eines Dingis oder Kajaks benötigen, um wieder aus dem Wasser zu kommen.

      Das Deep-Water-Soloing als Variante des Sportkletterns ist vergleichsweise dynamisch und schnell. Zehn Leute können ohne viel Wartezeit ihren Mut an ein und demselben Felsen testen. Entweder Sie kämpfen sich geradewegs den Felsen hoch, schwimmen nach dem Absturz im Wasser oder schütteln Ihre Arme bei einer Pause auf einem Vorsprung aus. Rechnen Sie lieber damit, Hunderte Male vom Meerwasser aufgefangen zu werden. Das Schöne ist, dass Sie den Bereich, an dem Sie gescheitert sind, nur erreichen können, wenn Sie von vorn beginnen.

      Genießen Sie völlig unbelastet die Eindrücke beim Freiklettern im Alleingang. Es ist ebenso ein geselliger Zeitvertreib wie eine innere Erfahrung. Auch wenn Sie auf halbem Weg nach oben mit sich hadern – sobald Sie im Wasser sind, wollen Sie nur noch wieder nach oben klettern.

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      © Rasmus Kaessmann / www.kaessmannphotography.com

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      Venezianischer Ruderkurs in Italien

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      © Betsy Shaw-Cope

      Ort: Venedig, Italien

      Wie schwer? Übung macht den Meister.

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      Motto: Sei dein eigener Kapitän!

       Machen Sie in Venedig, was die Venezianer tun: Rudern Sie Ihre eigene Gondel! Sie nehmen eine Trainingsstunde bei einem Gondelfahrer und rudern selbst ins Herz von Venedig. Sie umgehen den touristischen Rummel auf dem Markusplatz und sehen die historische Rialtobrücke aus einer ganz anderen Perspektive – vom Wasser aus und mit dem Ruder in der Hand.

      Schon auf dem Heck eines wunderschön lackierten Holzbootes zu stehen, fühlt sich besonders an. Mit dem Gesicht nach vorn üben Sie zuerst die Ruderbewegung, als Nächstes nehmen Sie die klassische Position eines Gondoliere am Heck ein, ein Bein gebeugt, eins durchgedrückt. Man bringt Ihnen die korrekte Haltung bei. Am Anfang wird Ihnen das 5 m lange Paddel etwas unhandlich vorkommen. Der Riemen springt aus der Dolle oder »Fórcola«, aber nach kurzer Zeit finden Sie Ihren Rhythmus.

      Anders als beim Staken, bei dem man sich vom Boden abdrückt, oder beim normalen Ruderboot, bei dem man die Riemen zu sich zieht, muss der Gondoliere den Riemen von sich wegdrücken. Man dreht den Riemen, sodass er in die Wasseroberfläche einschneidet. Das nennt man »das Blatt abdrehen«. Um einen Ruderschlag zu vollführen, drückt man nun den Riemen durchs Wasser. Dann erfolgt eine weitere Drehung, um den Riemen rasch wieder anzuheben. Die Haupttechnik liegt in der Drehung des Riemens, und diese müssen Sie perfektionieren, denn jeder Ruderschlag hat eine doppelte Funktion. Der Riemen wird als Antrieb benutzt und als Ruder, um das Boot in die gewünschte Richtung zu steuern.

      Es geht an den schönen Türmen der Kirchen Madonna dell’Orto und Sant’Alvise, am Kasino und am geschäftigen Rialtomarkt vorbei. Sie genießen es, mehr als nur ein Zuschauer zu sein. Wenn die Kanäle ausgebaggert, vom Schlick und trockenen Schlamm befreit werden, ist das Wasser in den Kanälen überraschend klar. Sie passieren Bars, Cafés und Kirchen, deren Glocken stündlich läuten. Eine Stunde Ruderunterricht kann Sie bis ins dichte Stadtleben bringen.

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      © Melissa Britton Henderson

      Bei Hochwasser kann es notwendig werden, dass Sie sich beim Unterfahren bestimmter Brücken ducken, das gilt besonders für schmale Gassen. Vertraulich, aber dennoch nicht aufdringlich, ist der einzigartige Blick vom Wasser aus auf die Straßen und Häuser. Achten Sie stets darauf, das respektvolle Nicken eines anderen vorbeifahrenden Gondoliere entsprechend zu beantworten. In harmonischem Einklang mit der Umgebung ein traditionelles Transportmittel zu fahren: So ist das Rudern eines einheimischen Bootes eine der authentischsten Erfahrungen, die man in Venedig machen kann. Auch für Freunde und Familienangehörige, die Sie auf der Tour mitnehmen, ist es eine wahre Freude.

      Buchen Sie eine zweistündige Tour bei »Row Venice«, das von der gemeinnützigen Organisation Viva Voga Veneta geführt wird. Diese Organisation setzt sich dafür ein, dass traditionelle Boote auf den Kanälen Venedigs Teil des Stadtbilds bleiben. Fahren Sie zur Marina in Sacca delle Misericordia in Cannaregio, dem nördlichsten der sechs historischen Distrikte. Für den Unterricht wird eine »Batela« benutzt. Eine Gondel ist schmaler und leichter, aber technisch komplizierter zu rudern. Beide Bootstypen werden exakt gleich gerudert, also durch eine am Heck stehende Person oder von zwei Personen, einer am Bug und einer am Heck. Ursprünglich wurde die »Batela« in den 1930er-Jahren zum Transport von Waren eingesetzt und ist daher eher ein Lastkahn. Auf einem robusteren Gefährt das Rudern zu lernen, birgt den Vorteil, dass man weniger Gefahr läuft, ins Wasser zu fallen! Das Boot, wenn nicht gar Ihr Ruderstil, zieht garantiert die bewundernden Blicke Einheimischer auf sich, die um die Seltenheit dieses Bootes wissen.

      Vom pulsierenden, energiegeladenen Sommer bis zu den friedlicheren klaren Wintertagen hat jede Zeit in Venedig ihren Charme. Die schattigen Hintergassen hinuntergleitend können Sie der Hitze entkommen, oder in der Sonne braten, wenn Sie auf die Lagune hinausrudern. Ganz gleich zu welcher Zeit Sie fahren, eine Gondel selbst fahren zu dürfen, ohne den sechsmonatigen Kurs machen, die Fahrprüfung absolvieren oder die Lizenz beantragen zu müssen, ist ein absolutes Privileg, das Sie genießen sollten! Früher war der Beruf des Gondoliere ein Beruf der Arbeiterklasse. Heute gehören sie zu den Topverdienern in Venedig, deren Lizenzen eine Viertelmillion Euro und mehr einbringen. Nur die allerbesten Ruderer werden angenommen; es gibt nur 500 Lizenzen, und bis vor Kurzem wurden diese Lizenzen ausschließlich vom Vater auf den Sohn vererbt.

      Ungefähr 100 000 Besucher überfluten Venedig jeden Tag. Es gibt eine Menge Fußgängerverkehr, aber unten auf dem Wasser herrscht oft eine erfrischende Brise, und es ist relativ ruhig. Ein traditionelles Boot rudern zu lernen, ist die erlesenste Art, durch eine der schönsten historischen Städte der Welt zu fahren.

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      © Nigel Clayton

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      © Betsy Shaw-Cope

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      Canyoning in der Schweiz

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      © Outdoor Interlaken / www.outdoor-interlaken.ch

      Ort: Chli Schliere, Schweiz

      Wie schwer? Man benötigt den Körper und Geist eines Abenteurers.

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