Wandergenuss Steiermark. Andreas Adelmann
nicht viel ist. Die individuell empfundene Schwierigkeit der Tour wird natürlich von der vorhandenen Kondition stark mitgeprägt. So werden Flachlandwanderer die Tour schon bei einer geringen Steigung als schwierig empfinden, ein trainierter Steirer jedoch würde wohl die Einteilung belächeln. Die Einstufung wurde daher für durchschnittlich trainierte Wanderer getroffen. Der »Besondere Genuss« beschreibt das hervorstechendste Merkmal der jeweiligen Tour: Aussicht, Kultur am Wegrand, Ruhe und Natur oder Einkehr. In der Praxis ist es oft schwierig zu entscheiden, welcher dieser Punkte vorrangig ist, da diese Genusselemente meistens eng miteinander verknüpft sind. Diese Beurteilung ist sicherlich individuell ganz verschieden, weil es auch darauf ankommt, mit welcher Erwartungshaltung wir die Genusswanderung unternehmen.
Am Planai-Rundweg
Anforderungen
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Aussicht |
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Ruhe und Natur |
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Kultur am Wegrand |
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Einkehr |
Einkehr
Eine Einkehr kann den Wandergenuss entscheidend steigern. Auf saisonale und regionale Kost wird in den Kulinarium-Steiermark-Hütten besonderer Wert gelegt. Im Rahmen unserer Touren werden wir diese Hütten einige Male besuchen, wie z. B. die Fischerhütte am Toplitzsee, die Murauer Hütte, die Dreiwiesenhütte auf der Grebenzen und die Stoakoglhütte auf der Sommeralm. Unabhängig davon sollten wir aber auch immer darauf achten, ob man sich nicht zusätzlich mit einem Getränk oder etwas zu Essen selbst versorgen sollte. Die Möglichkeiten zur Einkehr liegen manchmal nur im Bereich des Parkplatzes, oder gar im Anschluss an die Tour, und Hunger oder Durst bekommen wir bereits unterwegs auf der Strecke. Ob es Quellen entlang der Tour gibt, wurde nach bestem Gewissen beschrieben. Besonders an heißen Sommertagen sollte man auf ausreichend Flüssigkeit achten!
Die Steirische Toskana am Beispiel Kitzeck im Sausal (TOUR 31)
Karten
Die im Wanderführer enthaltenen Tourenskizzen sind gute Anhaltspunkte, aber nicht immer ausreichend für die Durchführung von Touren. Deshalb sind die genannten Karten in Papierform gute Wegbegleiter. Über das Internet kann man auch auf Karten von www.openstreetmap.org oder www.austrianmap/amap/.at zugreifen.
Leuchtende Clusius-Primeln im Frühsommer
Flora und Fauna – Schutzgebiete in der Steiermark
So schön auch die vielfältige Flora in der Steiermark anzusehen ist, so sehr sollte auch jeder Einzelne auf den Artenschutz achten. Viele Pflanzen wie z. B. der Frühlingsenzian sind teilweise geschützt. Andere, wie Schachblume, Frauenschuh oder Alpenaurikel, sind sehr selten und oft bereits vom Aussterben bedroht. Solche Arten sind vollkommen geschützt. Besser, wir erfreuen uns an der Schönheit der Blumen und pflücken sie nicht!
Wir sollten auf den Lebensraum der Tiere Rücksicht nehmen und nicht lärmend durch die Landschaft ziehen. Vom Apollofalter, über Zauneidechse bis hin zu Fledermäusen reicht die Palette der geschützten Arten. Welchen Schutzstatus eine Art nun innehat, erfahren wir in den Verordnungen der Landesregierung im Steiermärkischen Naturschutzgesetz. Eine Infobroschüre des Landes informiert mit vielen Fotos über geschützte Pflanzen und Tiere in der Steiermark und kann auch über das Internet bezogen werden (https://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74838080/DE/).
In der Region Steiermark wurden viele Landschaftsteile als Schutzgebiete (Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete etc.) ausgewiesen. Manche dieser Schutzgebiete haben überregionale Bedeutung und werden im Rahmen des Natura-2000-Netzwerkes als Europaschutzgebiete deklariert. Das betrifft in unserer Tourenauswahl das Tote Gebirge mit dem Altausseer See, die Niederen Tauern und das Gesäuse. Der einzige Nationalpark der Steiermark wurde im Jahr 2002 ebenfalls im Gebiet des Gesäuses gegründet. Sieben Naturparks verleihen der Steiermark einen besonders charakteristischen Landschaftstypus. Vier davon werden durch die Auswahltouren berührt, nämlich die Naturparke Sölktäler, Zirbitzkogel-Grebenzen, Südsteiermark und Almenland.
Mit etwas Glück trifft man ein Murmeltier am Wegesrand.
Die Stalingradkapelle bietet einen Traumblick zum Grimming (TOUR 9).
Genussregionen der Steiermark
In der Steiermark findet man über 15 Genussregionen, die durch besonders typische Produkte hoher Güte von der Agrarmarkt Austria ausgezeichnet wurden: Für das Ausseerland stellt der Seesaibling eine Kostbarkeit dar. Im Ennstal und Murtal ist es der Steiererkas, der auf keiner Almhütte fehlen darf und Speisen wie Steirerkasnocken oder -krapfen veredelt. Die Region Murtalboden eignet sich besonders zum Anbau von Murbodner Erdäpfeln (Kartoffeln). Die Region Steirisches Kürbiskernöl im Süden und Osten ist stolz auf das »Grüne Gold der Steiermark«. Dieses wird nachweislich seit 1739 produziert. In der südlichen Steiermark wird auch Steirischer Kren (Meerrettich) angebaut. Steirischer Wein ist typisch für die Süd- und Oststeiermark. Unter den vielfältigen Weintraubensorten, die hier gekeltert werden, hat sich der Welschriesling als Hauptsorte bewährt. Daneben findet man die Rebsorten Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Traminer und Chardonnay (Morillon). Nach dem Schilcher ist eine ganze Region («Schilcherland«) in der Weststeiermark benannt. Ausgezeichnet zum Wein passt auch Steirischer Vulkanlandschinken, ein sechs Monate gereifter Rohschinken aus dem Steirischen Vulkanland. In der Nähe der Riegersburg in Auersbach kann man die Vulcano Schinkenmanufaktur besuchen. Mit dem Oststeirischen Apfel, der