Gamechanger. Patrick Knittelfelder
sie und ich verabschiede mich ungefähr so: »Vielen Dank für euren Besuch! Echt eine Ehre für mich, dass ihr da wart. Bitte kommt mich bald wieder besuchen.«
Aber was tut Abraham? Er lässt alles stehen und liegen und geht einfach mit ihnen. Das finde ich eigentlich ziemlich unverfroren. Aber er tut es, zieht seine Schuhe der Bereitschaft an und geht mit diesen Männern. Dadurch schreibt er Geschichte, und zwar eine, von der die ganze Welt auch heute noch spricht. Er schaut nämlich mit den drei Männern auf Sodom hinab und ringt um die Gerechten, die in dieser Stadt sind.
Was will ich damit sagen? Wenn du auf deinem Sofa sitzt und sitzen bleibst, wird nichts Großartiges in deinem Leben passieren. Du kannst dir die besten Serien und die besten Filme 27-mal anschauen, aber das wird dein Leben nicht ändern. Aber in dem Augenblick, wenn du vom Sofa aufstehst, das Gewohnte verlässt und Neuland betrittst, wird dein Leben spannend werden. Neue Ideen, neue Kreativität werden in dir freigesetzt, neues Feuer, neue Leidenschaft und ungeahnte Wege und Erlebnisse warten auf dich.
Es wird vielleicht nicht immer einfach werden. Du wirst sicher auch Rückschläge hinnehmen müssen, wirst vielleicht enttäuscht werden, aber all das, was du dann tust, wird zutiefst deinen Charakter formen, tief in deine Psychodynamik eingreifen und dein Leben mit neuer Freude und neuem Sinn erfüllen. Es wird dir eine große Befriedigung geben und, sofern du am Reich Gottes mitarbeitest, ein ganz großer Baustein für dein geistliches Wachstum sein.
Run your race
Wir hier auf der »Mission Base« verlassen sehr oft unser Sofa. Manchmal stellen wir uns sogar eher die Frage, ob wir uns nicht mal wieder aufs Sofa setzen sollten und ob es nicht viel zu viel ist, was wir tun. Die Sache ist aber, dass ein Tag für alle Menschen auf dieser Welt gleich lang ist. Dein Tag hat 24 Stunden und mein Tag hat 24 Stunden. Und die Frage ist, wie wir unseren Tag verbringen.
Wo investierst du deine Talente, Charismen und Begabungen? Ich fordere dich auf, darüber nachzudenken, ob du deine Zeit sinnvoll investierst. Paulus sagt: Run your race – laufe dein Rennen (vgl. 1. Korinther 9,24). Wenn du dein Rennen mit Ausdauer läufst, wirst du am Ende den Siegeskranz entgegennehmen. Frage dich selbst: Wohin führt mein Rennen? Wie viele Zwischenstationen mache ich? Wie viel trödele ich?
Mich beschäftigt schon lange die Frage, warum in der Bibel nicht einfach steht: Mach dies und mach jenes und dann gelingt dein Rennen. Im Koran steht genau drin, was du tun sollst, nämlich fünfmal am Tag beten, den Hadsch machen, den Armen Almosen geben und so weiter. Dann ist dein Rennen in Ordnung, auch wenn du nie sicher weißt, ob du gerettet wirst oder nicht. Ich vermisse solche konkreten Anweisungen in der Bibel. Nirgendwo gibt es eine klare Aussage, wie unser Rennen aussehen soll und was wir hineininvestieren sollen. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Jeder von uns rennt sein ganz eigenes Rennen. Wir rennen nicht gegeneinander. Geschwindigkeit, Dynamik und die Fruchtbarkeit unserer Rennen sind total unterschiedlich. Aber wenn wir unser Rennen ernst nehmen, wird es nur erste Plätze und einen Siegeskranz für jeden geben.
Vielleicht fragst du dich jetzt, ob du zu viel oder zu wenig in deinem Leben tust.
Manchmal geht es dir wahrscheinlich so, dass du einfach nicht mehr kannst und eigentlich ein Sofa to go bräuchtest, auf das du dich jede freie Minute fallen lassen kannst. Oder du erkennst eben doch, dass das Sofa dich wirklich verfolgt und du eigentlich runter vom Sofa müsstest.
Die Frage ist: Wie findest du die Balance und wer sagt dir eigentlich, was richtig oder falsch ist und ob du zu viel oder zu wenig tust? Die Antwort darauf lautet: Gott sagt es dir! Er ist der Schlüssel. Nicht ein religiöses System, in dem alle Punkte vorgeschrieben und festgelegt sind.
Christsein heißt, eine Beziehung zu führen. In einer Beziehung musst du mit dem Partner abklären, wo was wie dran ist, und du musst das richtige Maß erringen und erstreiten. Gott wird dir ganz genau sagen, wie dein Rennen läuft, was zu viel und was zu wenig ist. Es wird Zeiten geben, in denen du alles geben musst und er dich dazu ermutigt, auffordert und sagt: »Gib alles, lass nicht nach, geh weiter!« Und es wird Zeiten geben, wo er sagt: »Komm und ruh dich aus bei mir!« (vgl. Markus 6,31). Solche Phasen können Stunden, Tage, Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre dauern. Wie findest du heraus, was Gott dir gerade sagt? Indem du mit ihm Beziehung lebst, an seiner Seite gehst und ihn einlädst, dein Leben zu begleiten.
2 - MACH DEIN LEBEN KLAR
Deine Vorbildwirkung
Hans Peter Royer, ein sehr bekannter österreichischer Prediger und Skilehrer aus Schladming, wurde erst spät von Gott berufen. Er erzählte oft folgende Geschichte: Als Gott neu in sein Leben kam, war er total begeistert von ihm. Er philosophierte mit seiner Skilehrgruppe jeden Tag bis drei Uhr morgens über Gott und redete die ganze Zeit von Gott. Irgendwann stellte er sich dann die Frage: »Warum passiert eigentlich nichts? Warum ist keiner von Gott begeistert?« Und dann erkannte er selbst die Antwort. Sie war ganz einfach. Er sagte: »Wenn sie mich gesehen haben, wie ich als total kaputter Typ an der Bar stand, haben sie sich gedacht, was der mit Gott kann, kann ich ohne Gott auch. Es gibt keinen Grund, mit Gott zu leben.« Erst dann begann er, sein Leben zu ändern und einen integren Lebensstil zu führen. Das bedeutet ganz einfach, umzukehren und ein gottgefälliges Leben zu leben.
Auch für uns als Forerunner lautet die Frage: Wie werden wir eigentlich wahrgenommen, wenn wir rausgehen in die Welt? Wenn wir die gleichen Schwächen und die gleiche Kraftlosigkeit zeigen, wenn wir mit den gleichen schlechten Angewohnheiten durchs Leben gehen wie alle anderen Menschen auch – dann sagen die Menschen: »Ja, du hast zwar Gott, tust dir auch einiges an dafür, aber das alles kann ich ohne Gott auch.«
Die ewige Hochzeit
Gott ermahnt uns an sehr vielen Stellen in der Bibel, umzukehren und unser Leben klarzumachen. Schau dir zum Beispiel mal 2. Könige 17,13 oder Matthäus 4,17 an. Warum? Weil es um unsere Seele geht. Es geht um unser ewiges Leben. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich tue alles dafür, um bei der ewigen Party Gottes an seinem Hochzeitstisch dabei zu sein. Und ich will nicht am letzten Ende des Hochzeitstisches sitzen. Ich will auch nicht an der Eingangstür warten, bis irgendwer mir den Platz zuteilt. Sondern ich werde es so machen, wie es in der Heiligen Schrift steht:
Seit den Tagen Johannes’ des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich.
Matthäus 11,12
Das muss man richtig verstehen. Damit ist gemeint, dass ich mit aller Kraft das bereits angebrochene Himmelreich stürmen will, mit allem Glauben, aller Entschiedenheit und allem Vertrauen auf den Herrn. Ich möchte weit vorne beim Hochzeitsmahl sitzen. Ich liebe Hochzeiten, ich liebe gutes Essen, ich liebe gute Gesellschaft. Dort ist mein Platz. Es geht mir um mein ewiges Leben, um meine Seele und darum, wie es mit mir weitergeht, wenn ich sterben werde. Ich weiß, dass das Leben erst richtig anfängt, wenn ich gestorben bin. Deswegen bemühe ich mich, mein Leben klarzumachen, umzukehren und nach vorne zu schauen. Vorne heißt in unserem Fall: Ewigkeit!
Geistliche Autorität
Wenn du dein Leben klarmachst und Grundvoraussetzungen in deinem Leben klärst, dann wächst du an geistlicher Autorität. Die Frage ist: Wie willst du durchs Leben gehen? Man kann auch einfach gerettet und erlöst werden und zum ewigen Hochzeitsmahl kommen. Aber mit welcher Autorität willst du hier auf Erden heute, morgen, übermorgen und in den nächsten Jahren durch dein Leben gehen? Es gibt diese wunderbare Geschichte, die uns das so bildlich vor Augen stellt, dass man denken könnte, sie sei erfunden. Sie ist aber wirklich passiert.
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