Gamechanger. Patrick Knittelfelder

Gamechanger - Patrick Knittelfelder


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ihnen ziehen auch so einige jüdische Geisterbeschwörer herum, die sehen, was Paulus und Petrus da machen, und sich denken: »Wow, das ist cool! Die heilen die Kranken, treiben die Dämonen aus und vollbringen Wundertaten.« Mit ihrem eigenen Geschäft der Geisterbeschwörung sieht es allerdings eher ein bisschen dünn aus und so wollen sie auch das tun, was Petrus und Paulus tun. Unter ihnen sind die berühmten sieben Söhne von Skeuas, einem jüdischen Hohepriester, die sagen: »Okay, das machen wir jetzt auch!« Sie sehen einen Typen mit einem gewaltigen Dämon, gehen zu ihm hin und sagen wortwörtlich: »Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet« (V. 13).

      Dann geht es weiter: »Aber der böse Geist antwortete ihnen: Jesus kenne ich und auch Paulus ist mir bekannt. Doch wer seid ihr?« (V. 15). Möge uns das nie passieren, dass, was auch immer wir in dieser Welt mit geistlicher Autorität tun, ein Dämon oder irgendwer anders zu uns sagt: »Jesus kenne ich und Paulus kenne ich auch« – und dann zählt er womöglich noch Tausende und Abertausende Menschen auf, deren geistliche Autorität er kennt –, »aber dich kenne ich nicht.« Das ist der große Unterschied.

      Die Geschichte geht folgendermaßen weiter: Der Dämon reißt den sieben starken Männern die Kleider vom Leib, zerkratzt sie, schlägt sie und sie rennen nackt aus dem Haus und flüchten zum Gelächter aller. Letzten Endes waren dann alle zutiefst erschrocken über das, was da passiert ist. Zum Schluss heißt es: »So wuchs das Wort in der Kraft des Herrn und wurde stark« (V. 20).

      Wenn du Dinge in Vollmacht und geistlicher Autorität tust, werden deine Worte mächtig. Du kannst dasselbe tun und meinen wie die Person rechts neben dir, und doch hat sie eine geistliche Autorität und du nicht. Ein ganz entscheidender Punkt dafür ist dein Leben. Hast du dein Leben klargemacht oder nicht?

      Wie du dein Leben klarmachst

      Wir alle leben in einem Netz aus Beziehungen, Abhängigkeiten und Stammbäumen. Wir alle haben Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. Die Frage ist: Wie sieht es mit deinen Beziehungen aus? Wie sieht es mit deiner Vergangenheit aus? Wo gibt es Unklarheiten? Wie steht es mit deinem Verhältnis zu Vater und Mutter? Das ist ein Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren (vgl. 2. Mose 20,12). Vielleicht fällt es dir durch deine Familiengeschichte oder andere Erfahrungen schwer, deine Eltern zu lieben. Doch schau genau: Du musst sie nicht lieben, aber du sollst sie ehren.

      Gibt es in deinem Leben schwere Verfehlungen oder Sünden? Gibt es in deinem bisherigen Lebensweg große Brüche, von denen du noch nicht umgekehrt bist und die du nicht bekannt hast? Wenn das so ist, dann zögere keine Sekunde, das zu tun.

      Denn ich bin der Herr, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen.

      2. Mose 20,5

      Verstehst du, was Gott da sagt, und zwar nicht nur an dieser, sondern an ganz vielen Stellen? Er ermahnt uns, dass wir ernst nehmen müssen, was er in der Schrift sagt, wenn wir ihm nachfolgen wollen. Und er sagt, dass er ein eifernder Gott ist und dass ihm die Missetaten unserer Vorgänger nicht gefallen. Diese Missetaten unserer Vorgänger werden Auswirkungen haben auf die dritte und die vierte Generation.

      Weißt du, was das ganz klar für dein Leben heißt? Spätestens in der dritten Generation vor dir waren deine Vorfahren wahrscheinlich in irgendeiner Art in den Ersten oder Zweiten Weltkrieg verwickelt. So wie bei allen von uns im deutschsprachigen Raum. Es kann fast gar nicht anders sein. Was ist mit dieser Zwischenkriegsgeneration? Was ist in der Nachkriegsgeneration passiert? Mit welchen schweren Verfehlungen haben deine Eltern sich schuldig gemacht? Was ist da im Leben deiner Familie passiert? Gott sagt ganz klar, dass das Auswirkungen und Bedeutung hat, und zwar Bedeutung für dein Leben, deine Heilung und deine geistliche Autorität – heute.

      Jetzt fragst du dich vielleicht, was du da machen kannst? Was, wenn dein Opa in den Zweiten Weltkrieg involviert war und dein Papa dieses und jenes getan hat? Was, wenn man munkelt, dass es in deiner Familie ein dunkles Geheimnis gib? Was, wenn es eine Abtreibung gegeben hat oder sonst irgendeine schwere Verfehlung? Du fragst dich, was du dafürkannst. Nein, du kannst nichts dafür. Aber ja, du kannst sehr wohl etwas tun. Du kannst nämlich für Versöhnung sorgen, dort, wo das geht, denn Versöhnung ist der Schlüssel.

      Du kannst Licht in deine Familie hineinbringen. Und selbst wenn das in deiner Familie nicht zu funktionieren scheint, kannst du noch etwas tun: Du kannst umkehren und Reue zeigen für die Personen der letzten Generationen in deiner Familie. Wenn du katholisch bist, kannst du zu einem Priester gehen, und er kann dir genau sagen, was du tun kannst und was er tun kann, um dir in diesem Fall zu helfen. Wenn du nicht katholisch bist, dann suche dir in deiner Gemeinde jemanden, der dir dabei helfen kann, wie du mit Ballast, der in den Generationen vor dir in deiner Familiengeschichte liegt, umgehen kannst. Ich kann dir eins versprechen: Es wird massive Auswirkungen auf dein Leben haben.

      Dazu muss man sagen, dass die Veränderung oft nicht auf einen Schlag passiert, sondern ein Prozess ist. Du brauchst den Heiligen Geist dazu, der Dinge aufdeckt und dich überführt. Denn viele Dinge liegen im Verborgenen, vieles kannst du nicht direkt sehen, sondern musst in der Vergangenheit und eurer Familiengeschichte danach forschen. Du kannst auf diesem Weg um den Geist Gottes als Helfer bitten: »Komm, Heiliger Geist, decke auf und zeige mir, wo in meinem Leben, im Leben meiner Eltern, meiner Großeltern und in den zurückliegenden Generationen eine schwere Sünde passiert ist.«

      Wenn du Offenbarung hast, dann geh auf die Knie, bereue und bitte um Vergebung. Die Frucht wird nicht ausbleiben. Der Herr sagt in 2. Mose 20,6: »Doch ich erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und meine Gebote bewahren.« Damit sagt der Herr, dass es wirklich von Bedeutung ist, was im Leben von Eltern und Vorfahren geschehen ist. Und er sagt dir damit, dass das, was du tust, noch viel mehr an Segen bewirken kann, bei Tausenden, die nach dir kommen werden, und bei denen, die schon jetzt bei dir sind.

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      3 - GOTT KENNEN – WER IST ER UND WER BIN ICH?

      Wer er ist

      Ich weiß nicht, welche Vorstellungen du von Gott hast. Ein großes Thema in der Jüngerschaft ist es, mit falschen Gottesbildern aufzuräumen. Es geht darum, zu erkennen, zu erarbeiten und mit deiner ganzen Seele und deinem ganzen Sein zu versuchen, annähernd zu begreifen, wer dieser Gott wirklich ist. Gott ist unendlich, unzähmbar, leidenschaftlich. Er trägt das ganze Universum. Er ist überraschend, verborgen und sichtbar zugleich.

      Seine Stimme ist wie das Dröhnen von Wassermassen (vgl. Offenbarung 1,15) und Geröll und wie der leise Wind (vgl. 1. Könige 19,12–14). Wenn du ihn siehst, fällst du wie tot zu Boden, aber er richtet dich wieder auf (vgl. Offenbarung 1,17). Er will dich ganz, so wie du bist. Er eifert um dich wie der Bräutigam um die Braut (vgl. Jesaja 61,10). Gott ist größer, als wir je denken können. Gott ist Vater, er ist dein Vater und Gott ist Mensch geworden (Galater 4,4).

      Jesus will dich zu seinem Jünger machen (vgl. Matthäus 28,19), um dir die Liebe des Vaters zu zeigen (Johannes 15,9). »Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen« (Johannes 14,9), sagt Jesus. Gottes Heiliger Geist möchte dich zurüsten mit allem, was du für die Nachfolge brauchst. Gott zu kennen heißt, ihn zu entdecken, ihn zu entdecken heißt, ihn zu suchen, und ihn zu suchen heißt, ihn zu studieren.

      Der Papa

      Heute Morgen bin ich aufgewacht und wäre beinahe zu spät zur Arbeit gekommen. Folgendes war der Grund: Moritz, mein Sohn, 13 Monate alt, wird jeden Tag entzückender. Er ist in der Nacht ein Terrorist – er will trinken, er schreit, kreischt, er ärgert mich immer wieder. Aber in der Frühe und am Abend gibt es so ganz spezielle Zeiten. Und heute Morgen wollte er nur eines: bei mir sein.

      Er ist einfach zu mir raufgekrabbelt. Dann hat er begonnen,


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