Das große Wohnmobil-Handbuch. Michael Hennemann
EINSATZBEREICH
Das Raumbad ist aufgrund des Platzbedarfs nur in größeren Wohnmobilen zu finden. Es ist die optimale Lösung für alle Reisemobilfahrer, die überwiegend autark reisen möchten und denen ein vollwertiges Badezimmer wichtiger ist, als kompakte Fahrzeugabmessungen. Auch bei manchem Kastenwagen findet sich die Bezeichnung „Raumbad“. Hier meint es allerdings nur die Verlagerung des Duschbereichs in den Mittelgang.
Eigenständige Duschkabine und viel Platz: Den üppigen Bädern in den Wohnmobilen der Oberklasse mangelt es an nichts.
Heckquerbad
Eher selten anzutreffen ist das Querbad im Heck. Es findet sich oft in Kombination mit Einzelbetten in der Fahrzeugmitte. Durch den mittigen Zugang ist eine Erweiterung der beiden Liegeflächen zu einem großen Doppelbett nicht möglich. Die Nasszelle erstreckt sich über die gesamte Fahrzeugbreite und erlaubt, ähnlich wie das Raumbad, ein großzügiges Platzangebot mit separater Duschkabine und viel Bewegungsfreiheit bei der Körperpflege.
EINSATZBEREICH
Das Querbad im Heck ist vor allem in Teil- und Vollintegrierten der Mittelklasse zu finden. Es wendet sich in erster Linie an Reisemobilisten, denen ein vollwertiges Badezimmer mit komfortabler Duschmöglichkeit wichtiger ist, als ein Doppelbett.
Das Heckquerbad nutzt die komplette Fahrzeugbreite und bietet Platz für eine separate Duschkabine.
Im Wohnbereich sitzen zum Essen und Spielen alle gemütlich beieinander.
Sitzgruppe
Die Sitzgruppe bildet den zentralen Bereich eines jeden Wohnmobils und muss den unterschiedlichsten Aufgaben gerecht werden. Sie dient nicht nur zum Essen, sondern auch, um ein Buch zu lesen, beim Angucken der „Tagesschau“ das Weltgeschehen im Blick zu behalten, mit den Kindern eine Partie „Mensch ärgere Dich nicht!“ zu spielen oder am Ende eines erlebnisreichen Tages die Beine hochzulegen.
Gefragt ist daher neben einem hohen Maß an Komfort auch eine praktische Aufteilung. Je nach Wohnmobilart ist die Sitzgruppe für zwei bis maximal fünf Personen ausgelegt und es gibt ganz unterschiedliche Konzepte für die verschiedenen Ansprüche. Dabei gilt naturgemäß der Grundsatz: Je größer das Mobil, desto mehr und komfortablere Sitzplätze sind möglich. Besonders komfortable Rundsitzgruppen mit Loungeatmosphäre als Gipfel der Gemütlichkeit gibt es daher praktisch nur bei Vollintegrierten und Linern der Luxusklasse. Aber auch in kleineren Mobilen sind gemütliche Sitzgruppen möglich. Auf den folgenden Seiten finden Sie alle heute im Reisemobil üblichen Ausgestaltungen der Sitzgruppe.
Eine Volldinette mit vier Sitzplätzen findet sich vor allem in Alkovenmobilen.
Halbdinette
Bei der Halbdinette werden im Parkzustand die Fahrerhaussitze um 180° zum Tisch hin gedreht und in die Sitzgruppe integriert. Sie bietet Platz für bis zu vier Reisende und ist mit Abstand die häufigste Bauform. Die Halbdinette bezieht das Fahrerhaus mit in den Wohnraum ein, was sich positiv auf die Raumausnutzung, aber schlecht auf die Wärmeisolierung, auswirkt. Die gute Verstellbarkeit der Cockpitsitze erlaubt ein bequemes „Herumlümmeln“.
EINSATZBEREICH
Durch die optimale Raumausnutzung sind Halbdinetten in allen Aufbauformen vom Campingbus bis zum Integrierten zu finden.
Durch Einbeziehen der gedrehten Fahrerhaussitze erweist sich die Halbdinette als besonders platzsparend und bietet dennoch ein komfortables Raumgefühl im Wohnbereich.
Volldinette
Die (Voll-)Dinette umfasst zwei gegenüberliegende Sitzbänke um einen dazwischen liegenden Tisch. Diese Form hat ihren Ursprung in den Alkovenmobilen früher Tage, ist heute aber kaum noch verbreitet. Durch Absenken des Tisches und zusätzliche Polster lässt sich die Dinette zu einem (Gäste-)Bett umbauen. Die Kästen unter den Sitzbänken werden als Stauraum, z. B. für die Tanks, genutzt. Ein besonders üppiges Sitzangebot bietet die Doppeldinette mit der Erweiterung um zwei gegenüberliegende Sitze nebenan.