Die Jungfrauen Sammelband. Grace Goodwin
nieder und leckte meine … gütiger Himmel.
“Schh, leise, deine Laute sind nur für mich.”
Ich wimmerte, als seine Zunge über das Bündel Nerven schnippte, das ich manchmal bis zur Erfüllung rieb. Aber wenn ich im Bett gelegen und mich selbst angefasst hatte, hatte es sich nie so angefühlt.
Seine Finger schlüpften wieder in mich hinein und ahmten jene Bewegung nach, die sein Schwanz letzte Nacht im Traum in mir gemacht hatte. “Du wirst jetzt kommen, Cassie. Komm, für mich.”
Einmal, zweimal schnippte er mit der Zunge und krümmte gleichzeitig die Finger. Ich schmiss den Kopf in den Nacken und presste die Hüften in sein Gesicht. “Ja!” Ich keuchte, als die Erleichterung mich überkam. Es war wie der Tornado, der letzten Sommer die Nachbarstadt verwüstet hatte. Unbändige, turbulente Winde, die niemand überleben konnte. Ich war verloren; gefangen in den Gefühlen, die Maddox so dekadent meinem Körper entlockte.
Ich konnte spüren, wie meine inneren Wände sich um seine Finger kräuselten. Er pumpte weiter aus und ein, aber sein Tempo war jetzt langsamer geworden und sein energisches Lecken ebbte ab und wandelte sich in zarte Küsse.
Meine Haut war schweißgebadet, mein Körper weich und nachgiebig. Hätten nicht seine Hände auf meinen Hüften gelegen, dann wäre ich zusammengebrochen. Langsam öffnete ich die Augen und grinste. Ich grinste auf das Gesicht hinab, das mir so neu und doch so vertraut vorkam. Als er mein Lächeln sah, grinste er ebenfalls. Eigentlich hätte ich mich schämen müssen, als meine Erregung auf seinen Lippen und seinem Kinn glitzerte, aber dank ihm hatte es sich so gut angefühlt, dass ich mir keine Gedanken darüber machte.
Ich ließ seine Haare los, seufzte, und versuchte meinen rasenden Herzschlag wieder zu beruhigen.
“Maddox—”
“Cassie!”
Diesmal war es nicht Maddox’ Stimme, die meinen Namen rief. Es war Herr Anderson und ich erstarrte wie ein Kaninchen. Ich war zu verängstigt, um mich zu rühren oder ein Geräusch von mir zu geben.
Maddox’ Finger hielten inne, er zog sie aber nicht zurück.
“Cassie!” rief Herr Anderson erneut. Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wie er auf der Hinterveranda nach mir Ausschau hielt und mit zusammengekniffenen Augen in die Prärie starrte, um mich zu finden und wie er nach meiner Antwort lauschte. Ich war aber nicht in der Prärie. Ich war mit hochgekrempeltem Kleid und heruntergelassener Hose gegen den Hühnerstall genagelt und vor mir kniete ein Mann.
“Ich komme gleich!” brüllte ich etwas zu laut, aber ich wollte keinesfalls riskieren, dass mein Boss womöglich neugierig wurde und aus dem Haus kam, um nach mir zu suchen. “Ich muss den Abwasch machen,” fügte ich für Maddox hinzu.
Seine Finger glitten aus mir heraus und ich stöhnte, als ich die Leere spürte. Sein Haar war schwarz wie die Nacht, es war lang und dick. Am liebsten wollte ich nochmal mit den Fingern hindurchstreichen und bewundern wie weich es war. Jetzt blieb aber keine Zeit dafür, denn Herr Anderson könnte nochmal nach mir rufen, wenn ich mich nicht beeilte. Vielleicht würde er mich sogar suchen kommen. Die Vorstellung, wie er Maddox auf den Knien vor mir hockend entdecken könnte während meine Säfte seine Finger und sein Gesicht bedeckten, wirkte wie ein Eimer Flusswasser nach der Schneeschmelze über den Kopf.
Anstatt mir wieder in meine Unterhose zu helfen, zwang er mich erst ein Bein und dann das andere zu heben, um mich von ihnen zu befreien. Als er die weiße Unterwäsche in der Hand hielt, sprach er: “Die behalte ich.”
“Aber—”
“Damit du mich nicht vergisst, während du deine Arbeit beendest.” Vornehm, wie ein edler Lord hob er meine Hand an seine Lippen und verpasste ihr einen weichen, ausgiebigen Kuss, genau über meinem Geburtsmal. Die Geste bewirkte, dass mir ganz heiß wurde und ich vor Schwindel fast ohnmächtig wurde.
Fast wäre ich gestolpert, aber er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. “Wir sehen uns später, Cassie. Heute Nacht werde ich in deinen Träumen zu dir kommen und diesmal wirst du beim Ficken mein Gesicht sehen. Morgen wirst du wieder in meinen Armen liegen, das verspreche ich.”
Er trat zurück und ließ mich zurück ins Haus gehen, um meinen abendlichen Pflichten nachzukommen. Die Arbeit machte mir jetzt so gar nichts aus, denn ausnahmsweise war ich gründlich befriedigt worden und hatte einen gutaussehenden Mann—und äußerst geschickten Liebhaber—, an den ich denken konnte.
Und in dieser Nacht, ich lag alleine im Bett, fand er mich in meinen Träumen. Wieder wachte ich mit hochgeschobenem Nachthemd auf, aber diesmal lag meine Hand zwischen meinen Schenkeln und zwei Finger steckten in mir drin. Nie, aber auch nie hatte ich so etwas gemacht, aber ich war dermaßen feucht und leer, dass ich mich selbst nochmal zum Orgasmus streichelte und die Hüften wild übers Bett schob. Ich wollte mehr als meine eigenen Berührungen, denn im Traum waren nicht nur Maddox’ Finger in mich eingedrungen, sondern sein … Schwanz.
Im Traum hatte er gesagt, dass er heute zu mir kommen würde, dass er mich in die Arme nehmen und mich für immer erobern würde. Er hatte seinen Schwanz an mir gerieben und ich hatte ihn gewähren lassen, denn ich wollte alles, was er mir zu geben hatte. Und jetzt, als ich aufgewacht war und mich an seine Worte erinnerte, hatte ich keinen Zweifel daran, dass er sein Versprechen halten und mich so lange ficken würde, bis ich um Erlösung flehen würde.
Ich habe dir versprochen dich zu finden, dich zu nehmen, dich zu erobern. Er hatte sogar gesagt, dass er mich zu seiner Partnerin machen würde. Das war es, was mich irritierte. Er hatte Partnerin gesagt. Nicht Ehefrau oder Geliebte, nein, Partnerin.
Ich war eine Frau, keine Hündin.
Einmal aufgewacht konnte ich nicht mehr einschlafen und ich fürchtete, dass ich wohl nie mehr zur Ruhe kommen würde. Als der Morgen graute, stieg ich aus dem Bett und kleidete mich zügig an, entschied mich aber gegen mein geliebtes blaues Kleid, denn es würde mich zu sehr an gestern erinnern, an ihn.
Ich hatte nur zwei Kleider, also schlüpfte ich in meine ausgeblichene gelbgrüne Arbeitstracht, ging auf Zehenspitzen die Hintertreppe runter und achtete darauf nicht auf die knarrende Stelle auf der vierten Stufe zu treten. Ich ging durch die Hintertür nach draußen und machte sie leise wieder zu. Erst dann atmete ich durch.
Meine Arbeitsschuhe standen beim Hintereingang und ich schlüpfte in das vertraute Leder. Der Himmel war immer noch finster, aber die Vögel zwitscherten bereits und die Morgendämmerung war nah. Die kühle Luft war eine Wohltat für meine aufgeheizte Haut und meine feuchten Schenkel, allerdings vermochte sie nicht meine Sehnsucht nach Maddox zu dämpfen. Ich verstand es nicht, dieses … verzweifelte Bedürfnis bei ihm zu sein, ihn anzufassen, ihn in meiner Nähe zu wissen.
Eigentlich hätte ich mich dafür hassen sollen. Ich war Witwe und ich sollte etwas Anstand und ein gewisses Maß an Tugend haben, auch wenn ich natürlich mit Charles das Bett geteilt hatte. Jetzt aber war ich alles andere als züchtig, ich hatte mich irgendwie in eine lüsterne Dirne verwandelt, die mal eben einen Wildfremden an sich ran ließ—Maddox hatte mich regelrecht überrannt—, um ihren Spaß zu bekommen. Es war unerklärlich. Wahrhaftig. Aber es war mir egal. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich einfach nur gefühlt, einfach gelebt, ohne mich zu fragen, was die anderen wohl denken würden oder aufs reine Überleben fixiert zu sein. Ausnahmsweise war ich wie beschwingt, denn Maddox wollte mich.
Keine der Frauen, die ich in der Stadt kannte, hatte davon gesprochen, dass sie vor der Hochzeit davon geträumt hatten mit einem Mann das Bett zu teilen. Ich hatte noch nie von so etwas gehört. Verheiratete Frauen sprachen zwar nicht oft über das, was sich in ihren Ehebetten abspielte, aber sie redeten. Und keine hatte versaute gemeinsame Träume erwähnt. Keine hatte je erwähnt von einem Mann zu träumen und ihn dann wie durch Zauberhand auch zu treffen. Und schon gar nicht erzählten sie davon, wie geschickt ihr Mann mit Händen, Mund und Schwanz war. Sie hatten erwähnt, dass sie einfach still dalagen und es über sich ergehen ließen; nicht, dass sie dermaßen feucht wurden, dass sie ihre eigene Erregung hören konnten und die Luft nach ihnen roch, wenn sie mit Fingern und Zunge zum Höhepunkt gebracht