Empty Nest Blues. Jill Savage

Empty Nest Blues - Jill Savage


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hätten!). Wenn Sie Ihre Erwartungen der Realität anpassen oder Erwartungen an andere vollständig loslassen, werden Sie feststellen, dass Ihre Zufriedenheit zunimmt, Ihre Liebe wächst und dass Ihre Beziehung zu Ihren unvollkommenen Kindern gestärkt wird.

      Vers für heute:

      »Denn alles ist mir möglich durch Christus, der mir die Kraft gibt, die ich brauche.«

      Philipper 4,13

      Der nächste Schritt:

      Achten Sie auf Ihre Erwartungen (Tipp: Sie kommen meist dann zum Vorschein, wenn Sie enttäuscht oder frustriert sind). Fangen Sie an, andere von Ihren Erwartungen zu befreien, damit Sie selbst mehr Zufriedenheit und Freude in dieser neuen Lebensphase erfahren.

      Gespräch mit Gott:

      Herr, ich bekenne, dass ich viele Erwartungen habe. Einige sind unrealistisch, einige sind mir gar nicht bewusst und die meisten habe ich nie ausgesprochen, aber sie sind da. Ich weiß, dass ich mit deiner Hilfe anfangen kann, Erwartungen loszulassen, damit ich einen Blick für den Segen bekomme, den du mir schenkst. Mehr als alles andere möchte ich immer erwarten, dass du in meinem Leben und im Leben meiner Kinder am Werk bist. In Jesu Namen. Amen.

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      2.

      Lassen Sie Ihre Schuldgefühle los

      Ich las im Internet einen Artikel darüber, wie man mit seinen Kindern über Sex spricht. Ich fand den Artikel gut und schickte ihn meiner Tochter, die ein achtjähriges Kind hat, das anfängt, Fragen zu stellen, die für Eltern nicht immer leicht zu beantworten sind. Als ich auf »Weiterleiten« klickte, befielen mich plötzlich Schuldgefühle. Ich wünschte mir aufrichtig, wir wären mit dem Thema Sex besser umgegangen, als unsere Kinder jünger waren. Ich würde viel geben, wenn ich die Zeit zurückdrehen und es besser machen könnte. So geht es mir bei vielen Dingen!

      Hinterher ist man immer klüger. Im Rückspiegel des Lebens sehen wir die Dinge immer klarer. Dank unserer heutigen Erfahrung sehen wir die Situation aus einer umfassenderen Perspektive. Damals steckten wir mittendrin. Heute betrachten wir sie von außen. Wir haben auch den nötigen Abstand zu unseren damaligen Gefühlen; unser Blick ist nicht durch die Gefühlsbrille getrübt.

      Es gibt immer Dinge, bei denen wir wünschen, wir hätten sie anders angepackt. Dieses Gefühl kennen alle Eltern, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Wir müssen die Schuldgefühle loslassen, die sich einschleichen und uns die Freude rauben wollen. Wie schaffen wir das?

      Der Ankläger

      »Also gibt es jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr« (Römer 8,1). Wir sind frei von Sünde und Tod, wenn wir Jesus als unseren Erlöser annehmen. Trotzdem geht der Kampf um unseren Kopf und unser Herz weiter. Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis, Wahrheit und Lügen. Jesus sagt: »Ein Dieb will rauben, morden und zerstören. Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken« (Johannes 10,10). Die Bibel sagt, dass Satan der Ankläger ist (Offenbarung 12,10). Petrus fordert uns auf: »Seid besonnen und wachsam und jederzeit auf einen Angriff durch den Teufel, euren Feind, gefasst! Wie ein brüllender Löwe streift er umher und sucht nach einem Opfer, das er verschlingen kann« (1. Petrus 5,8).

      Wenn uns dieser geistliche Kampf nicht bewusst ist, fallen wir zu leicht auf die Lügen herein, die uns aufgetischt werden. Wir glauben diese Anschuldigungen und leben in Scham und Vorwürfen statt in Freiheit und Gnade. Das lähmt uns in unseren Beziehungen und macht uns im Glauben ohnmächtig. Es raubt unsere Freude, tötet unsere Beziehungen und zerstört unseren von Gott gegebenen Auftrag in dieser Welt. Das dürfen wir nicht zulassen.

      Was soll eine Mutter also machen? Wie wehrt sie die Anklagen ab? Wie hört sie auf, sich schuldig zu fühlen, und verwandelt Schuldgefühle in Gnade und Dankbarkeit? Wie erreichen wir durch den Blick in den Rückspiegel den dringend benötigten Sieg?

      Die Perfektionskrankheit

      Die Perfektionskrankheit bewirkt, dass wir unrealistische Erwartungen an uns selbst stellen und uns ungerechtfertigt mit anderen vergleichen. Sie raubt uns unsere Freude und Zufriedenheit und lädt unserem manchmal empfindlich schwachen Selbstwertgefühl schwere Schuldgefühle auf.

      Die sozialen Medien können das noch verstärken, denn es entsteht ein gewisser Konkurrenzdruck, wenn wir das Leben anderer Eltern in den sozialen Medien sehen. Wir müssen uns bewusst machen, dass ihre Onlinefotos normalerweise nicht die harten Seiten ihres Lebens darstellen. Wenn ich versucht bin, mich mit einer anderen Frau zu vergleichen, sage ich mir oft: »Sie hat eine private Geschichte, die ich nicht kenne.« Diese einfache Erinnerung bewahrt mich davor, mich mit anderen zu vergleichen, und holt mich auf den Boden der Realität zurück.

      Es gibt keine Mutter und keinen Vater, die als Eltern perfekt sind. Wir sind unvollkommene Menschen, die ihr Bestes geben, um die nächste Generation gut zu erziehen. Wir sind selbst Lernende und haben manchmal das Gefühl, dass wir einige Lektionen leider zu spät lernen, um sie noch in unseren Erziehungsstil einbauen zu können. Aber es ist nicht zu spät, unser Wissen als Mentorin, als Schwiegermutter oder als Großmutter weiterzugeben. Es ist auch nicht zu spät, die gelernten Erkenntnisse in unserem eigenen Leben umzusetzen.

      Mir gefällt der weise Satz von Nelson Mandela: »Ich verliere nie. Entweder ich siege oder ich lerne.« Im Laufe der rund 20 Jahre, in denen wir unsere Kinder erzogen haben, haben wir viele Erziehungssiege erlebt. Aber wir haben als Eltern auch viel gelernt. Wenn Sie mehr als ein Kind haben, können Sie das Gelernte bei den jüngeren Kindern umsetzen, aber trotzdem können Sie nie alles richtig machen. Auf dieser Erde werden wir keine Perfektion erlangen. Ich habe einige wichtige Gegenmittel gegen diese Perfektionskrankheit entdeckt. Diese wichtigen Gegenmittel helfen uns, Mama-Schuldgefühle zu erkennen und abzulegen, damit wir frei werden und die bestmögliche Version unserer selbst sein können.

      Demut

      Eines Morgens war ich emotional am Ende. Ich hatte das Gefühl, dass jedes Einzelne meiner Kinder und auch mein Mann etwas von mir wollten. Ich hatte keine Kraft mehr, um noch irgendjemandem zu helfen. Plötzlich tauchte das Muttermonster auf: In einem Versuch, noch ein wenig Kontrolle zu behalten, begann ich zu schreien. Wenn ich ehrlich bin, trat dieses Monster in den Jahren, in denen ich meine Kinder aufzog, öfter zutage, als mir lieb ist.

      Wünsche ich, ich könnte die Zeit zurückdrehen und in diesen Situationen anders reagieren? Ja, natürlich. Kann ich die Zeit zurückdrehen? Nein. Das kann ich nicht. Und Sie können es auch nicht. Demut ermöglicht uns einen anderen Blick auf diese unvollkommenen Momente, die wir alle hatten.

      Wenn wir mit den Schuldgefühlen nicht richtig umgehen, wecken sie einen ungesunden Wunsch, unsere Fehler »wiedergutzumachen«. Das tut Beziehungen überhaupt nicht gut. Dadurch haben wir ständig das Gefühl, den Menschen, an denen wir irgendwie versagt haben, etwas schuldig zu sein. Aber Demut hilft uns zu sagen: »Wir machen alle Fehler. Keiner von uns ist vollkommen. Ich habe mein Möglichstes getan und ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ich schulde vielleicht jemandem eine Entschuldigung, aber mehr nicht.«

      Ob Sie es glauben oder nicht: Schuldgefühle sind eigentlich ein Nebenprodukt des Egos. Demut hilft uns, unser Ego nicht zu ernst zu nehmen. Das lateinische Wort für Demut, humilitas, bedeutet »niedrig oder der Erde nahe«. Wenn wir dem Erdboden nahe sind, also geerdet sind, fallen wir nicht so leicht um. Wir stehen fest in dem, wer wir sind, wem wir gehören und auf wen wir zugehen. Eine geerdete, demütige Person sucht keine Anerkennung, weil sie Frieden hat über ihren Wert, den sie in Gottes Augen hat. Demut hilft, uns von den Mama-Schuldgefühlen zu befreien, die uns gefangen halten wollen.

      Selbstvertrauen


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