The Complete DJ Guide. Christian Haase
hatte den Shitstorm David Guetta, der wegen seiner Musik aus der USB-Konserve längere Zeit verhöhnt wurde. Ebenfalls sollte man hier aber auch bedanken, dass dieser Shitstorm durch eine große Anzahl an Hatern verbreitet und angeheizt wurde, welche Herrn Guetta seinen Erfolg schlichtweg nicht gönnten und auf sein Erreichtes neidig blickten, dies jedoch niemals zugeben würden.
Nichtsdestotrotz wurden DJs schon Anfang der 2000er Jahre mehr gefeiert als je zuvor - in Zeiten von Kriegen, wachsendem Leistungsdruck auf die Gesellschaft und der verzweifelten Suche nach Idolen sind sie diejenigen schillernden Persönlichkeiten, die der Öffentlichkeit sorglose Stunden bescheren und mit ihrem Modestil und Lifestyle begeistern. Das Auftauchen von Social Media half ihnen endgültig, den gleichen gesellschaftlichen Status zu erreichen wie Fußballstars und machte es noch einfacher, von allen Seiten für die tolle Musik und Performance auf der Bühne ebenso wie ihr glamouröses Privatleben gefeiert zu werden. Kaum gibt es Personen, die auf Flügen vermutlich so viel Meilen sammeln wie erfolgreiche und gut beschäftigte DJs.
Und diese sind ihr Geld auch wert: DJ-Auftritte der namhaften Größen gleichen Entertainment-Shows, die das Publikum sowohl durch perfekt gemixte Musik, gelungene Crowd Animation als auch durch kreative Ideen begeistern. Ob man das Werfen von Torten ins Gesicht der Zuschauer als künstlerischen Akt von Steve Aoki oder doch eher als Zirkus-ähnlicher Lachnummer betrachten mag, muss jeder für sich selbst urteilen.
Nicht nur auf großen Bühnen der Festivals und Clubs dieser Welt, sondern auch im privaten Event-Bereich sind DJs unverzichtbar geworden. So gehört zu einer guten Party mit ausreichend Gästen ein DJ, der die Menge zum Tanzen bringt. Es gibt kaum eine Hochzeit, die ohne die Buchung eines Hochzeits-DJs auskommt. Waren es früher noch Alleinunterhalter (vorwiegend ältere Herren, die auf dem Keyboard herumklimperten und dazu Schlager sangen), sind es heute die DJs, die durch professionelle Ton- und Lichttechnik einen optisch perfekten Anreiz schaffen, eine Party so richtig in Gang zu kriegen. Wenn sie dann ihr Handwerk auch noch verstehen, die Party-Gäste „lesen“ können (also verstehen, was für Musik die Personen auf der Tanzfläche als nächstes brauchen, ohne dass sie ihm dies sagen müssen), kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Im Gegensatz zu früher sind DJs meist aufgeschlossene Menschen, die sich nicht hinter ihrem DJ-Pult verstecken, sondern auf Menschen zugehen können, die Gäste mit einbeziehen in ihr Set (z.B. durch Ansprache ins Mikrofon, Crowd Animation) und selbstbewusst ordentliche Honorare fordern. Der DJ ist nicht mehr der Musik-Nerd, der die Welt der Pop-Musik im stillen Kämmerchen erforscht, sondern eine sozialisierte Persönlichkeit, die auch den Drang danach verspürt, auf der Bühne zu stehen, Menschen zum Tanzen zu bewegen und sich weder zu fein ist, auch mal schwere Lautsprecher von A nach B zu transportieren oder auch Musik zu spielen, die ihm persönlich vielleicht nicht 100%ig zusagt, er aber versteht, dass sein Publikum in diesem Moment vielleicht genau diese braucht, um den Energie-Level der Party aufrecht zu erhalten oder gar noch nach oben zu schrauben.
Auch kann sich der DJ voll und ganz auf das Produzieren und Zusammenstellen oder Mixen von Musik konzentrieren, denn für die entsprechende Technik und Organisation der Events oder Touren sorgen andere Dienstleister. DJ zu sein, bedeutet nämlich meist auch zugleich Produzent zu sein und eigene Titel zu produzieren. Dies hat sich in den letzten Jahren ganz natürlich entwickelt und so ist es nahezu undenkbar, als DJ kommerziell erfolgreich zu werden, ohne nicht auch selbst Musik zu produzieren und zu veröffentlichen. Booking-Agenturen, Artist-Manager, Travel-Agenten und andere neu geschaffenen Berufsgruppen kümmern sich um den wirtschaftlichen Aspekt des Berufes eines DJs und belegen, dass sich aus einer Kunstform aus der Mitte des letzten Jahrhunderts ein ernst zu nehmender Berufszweig entwickelt hat, der um den ganzen Globus bekannt, berüchtigt und gleichzeitig ersehnt wird.
Man könnte zusammenfassend also sagen, dass der Beruf des DJs aufgrund der vielen Möglichkeiten und der hohen Konkurrenz zwar anspruchsvoller geworden, aber immer noch extrem begehrt und mit einem hohen Glamour-Faktor behaftet ist. DJ sein macht Spaß, bringt (bei Erfolg) ein gutes Einkommen und bietet die Möglichkeit, viel von der Welt zu sehen. Die Möglichkeit bzw. die Aussicht darauf, von seinem Hobby einmal leben zu können, wird auch in den nächsten Generationen bestehen bleiben und den DJ weiterhin als Idol, Ikone oder gar Popstar zu sehen.
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