Crime Shots. Henri Conrad
über den Spaziergang. Die Türe fiel hinter ihnen ins Schloss, und dichter Nieselregen hüllte sie ein. Alfred ging die Dorfstraße hinunter, spazierte durch den Ort. Wenige Menschen begegneten ihm, wenn, dann eilten sie schnell durch den Regen und flüchteten ins Trockene. Aras genoss den Ausflug und auch Alfred gefiel das Wetter. Die feinen Wassertropfen auf seiner Haut fühlten sich gut an, er spürte das Leben.
Isolde war irritiert. Was war mit Alfred geschehen? Er wirkte fast fröhlich, dieser Langweiler. Sie gestand sich ein, es störte sie. Missmutig ließ sie das Wasser in die Wanne laufen. Da konnte nur ein Glas Champagner helfen.
In ihrer privaten Minibar hatte sie eine eiserne Reserve. Jetzt wurde sie gebraucht. Isolde stellte ein Glas auf den Wannenrand, und die Flasche gleich dazu. Mozart, heute musste es Mozart sein. Sie legte die CD ein und leise Musik erfüllte das Bad.
Rosenduft war gut, Christrose, das Badeöl rann ins Wasser. Schaum bildete sich auf dem Badewasser. Er sah aus wie kleine Kronen, stellte sie belustigt fest. Kronen für eine Königin, Isolde prostete sich im Spiegel zu, herrlich der Champagner.
Die Wanne war gefüllt und Majestät ließ ihre Hüllen fallen. Das Wasser war wunderbar, genau die richtige Temperatur. Sie glitt in die Badewanne, streckte sich aus, herrlich diese Ruhe im Haus.
Killer schlich sich lautlos an, die offene Türe war eine Einladung für ihn, sein Lieblingsplatz lockte.
»Da bist du ja mein Liebling«, Isolde war entzückt, auf ihn war Verlass.
Große Katzenaugen blickten sie aus einem schwarzen Gesicht an. Killer spannte sich und mit einem Satz sprang er auf den Wannenrand. Leise schnurrend strich er an Isolde vorbei, suchte sich einen guten Platz und schnellte auf das Bord hinauf.
Die Stereoanlage wankte, neigte sich leicht nach vorn und mit einem Ruck löste sich der Deckenhaken.
Killer war überrascht, stieß einen Schrei aus und versuchte sich abzustoßen.
Er beschleunigte den Sturz, Bord, Anlage und Kater schossen nach unten. Alles klatschte gemeinsam ins Wasser, direkt vor Isoldes Gesicht.
Sie war überrascht, soweit sie es sein konnte. Nur kurz währte das Erstaunen, der Stromschlag löschte das Gefühl aus. Leblos lag Isolde in der Wanne.
Killer hatte seinem Namen alle Ehre gemacht.
Oberkommissar Gerhard Hegmanns schüttelte den Kopf. Doppelmord, ja, Doppelselbstmord, ja, aber doppelter Unfall – das war etwas Neues. In der Wanne vor ihm lag Isolde Cleven, vor ihr schwamm ein toter Kater.
»Du kennst die Tote?«, er blickte Dr. Diedrich van Doerp fragend an.
»Natürlich, ich bin mit Alfred gut befreundet. Isolde war eine echte Zicke. Ich bin mir sicher, sie hat einige Male versucht Alfred umzubringen. Aber ich konnte es nie nachweisen, es waren immer Unfälle, dumme Zufälle.«
Kommissar Hegmanns nickte verstehend. »Manchmal ist das Schicksal eben gnädig.«
Der nächste Morgen versprach einen wundervollen Tag. Der Wind hatte die Wolken vertrieben, nur noch einzelne weiße Wattebälle tanzten über den Himmel.
Der Niederrhein atmete auf, nicht nur Alfred fühlte sich befreit.
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