Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
das muss man ihm lassen.
„Darf ich?“
Ich deute auf den Stuhl und er verzieht das Gesicht.
„Was tust du, wenn ich Nein sage?“
Ich ziehe den Stuhl zurück und setze mich.
„Dachte ich mir. Also?“
Ich mustere ihn. Er sieht gut aus, ist groß, hat eine super Figur, ein hübsches Gesicht. Ich bin mir sicher, er kommt bei den Mädchen an. Wenn er ein klein wenig lockerer wäre, könnte er hier richtig Gas gaben.
„Wieso bist du immer so aggressiv, wenn du mich siehst? Ich wollte mich einfach zu dir setzen und ein wenig quatschen.“
Er verzieht seinen Mund zu einem spöttischen Lächeln.
„Quatschen? Du und ich? Ach komm schon, Danny, du weißt so gut wie ich, dass du keine Minute deiner Zeit an mich verschwenden würdest, wenn es nicht um Summer ginge.“
Ich seufze leise. Er hat vermutlich recht.
„Vielleicht. Aber jetzt ist es eben so.“
Ich streiche mir mit einer Hand durch die Haare.
„Warum können wir nicht versuchen, einigermaßen miteinander klarzukommen?“
„Warum sollten wir? Du wirst doch sowieso nicht lange eine Rolle in Summers Leben spielen.“
Okay, er schafft es immer wieder, mir auf die Nerven zu gehen.
„Und warum nicht?“
Er lacht und schüttelt den Kopf.
„Warum? Ernsthaft? Weil du schneller von ihr genug haben wirst, als wir zwei das Wort Freunde überhaupt buchstabieren können.“
Ich betrachte ihn. Etwas an ihm gefällt mir nicht. Und das hat nichts mit seinem Aussehen zu tun. Es ist die Art und der Ton in seiner Stimme, wenn er über Summer redet.
„Dafür, dass Summer deine beste Freundin ist, hast du keine besonders hohe Meinung von ihr, was?“
„Wie meinst du das?“
Ich zucke mit den Schultern.
„Na ja, offenbar hältst du sie nicht mal für liebenswert genug, dass sie es schaffen könnte, das Interesse von jemandem über einen längeren Zeitraum zu halten.“
Er sieht mich starr an.
„Blödsinn. Es geht nicht um das Interesse von irgendjemandem, sondern um deins. Du hast es doch noch nie lange bei einer ausgehalten. Warum sollte ausgerechnet Summer die Ausnahme sein?“
„Tja, warum wohl? Denk mal scharf nach, Bloomie.“
Ich sehe ihn kalt an.
„Summer ist ein ganz besonderes Mädchen, und wenn du sie so gut kennen würdest, wie du behauptest, dann wüsstest du das. Du kannst dir wohl absolut gar nicht vorstellen, dass sie für mich auch etwas Besonderes sein könnte, hm? Schade, dass du so wenig von ihr hältst.“
Das Blau seiner Augen verdunkelt sich wütend.
„Red doch keinen Müll. Sie ist nichts Besonderes für dich, du willst sie nur ins Bett kriegen. Und dafür ist sie viel zu schade.“
„Ach, echt? Nur gut, dass du dich damit auskennst, was ich will. Oder vielleicht sogar schon bekommen habe.“
Okay, das war jetzt unnötig, aber ehrlich, der Typ hat ein Rad ab. Er wird blass und starrt mich an.
„Du lügst doch. Du … Mann, hau einfach ab, ja? Du und ich, wir werden keine Freunde, weder für Summer noch für sonst irgendjemanden. Nie im Leben.“
Fein, einen Versuch war es wert, aber das war definitiv der letzte. Es tut mir nur leid für Summer, denn offenbar ist Jake ihr sehr wichtig.
„Wie du meinst, ich kann hervorragend damit leben, nicht dein Kumpel zu sein. Schade nur, dass du wirklich gar nichts für Summer zu tun bereit bist. Und nicht hinschaust und zuhörst. Sonst würdest du sehen, dass es ihr gut geht mit mir. Und vielleicht wärst du dann sogar in der Lage, dich ein klein wenig für sie zu freuen. Auch wenn du mich nicht ausstehen kannst.“
Sein Kiefer verspannt sich und er schaut mich wütend an. In dem Moment taucht Rob neben uns auf, im Schlepptau die namenlose Blonde, Lexi und Sue. Ausgerechnet. Ich erhebe mich und schnappe mir ein Sandwich vom Tablett.
„Kriegst die Kohle später“, sage ich in Robs Richtung, der mich verblüfft ansieht.
„Hey, warte doch mal.“
Ich drehe mich zu ihm um und er hebt fragend die Augenbrauen.
Ich winke ab und gehe davon. In einem muss ich Jake recht geben: Er und ich werden sicher keine Freunde.
35
JAKE
Ich starre Moreno wütend hinterher. Der Typ ist so ein Arschloch. Das kann nicht wahr sein, dass er und Summer … Scheiße, Mann, sie war nicht mit ihm im Bett. Die Vorstellung schnürt mir die Luft ab. Das Schlimme ist, ich glaube ihm sogar, dass er ehrlich versucht, mit mir klarzukommen. Summer zuliebe. Und es gefällt mir überhaupt nicht, dass er Dinge für sie tut, die ihm sonst am Arsch vorbeigehen würden. Denn das zeigt, dass sie ihm viel wichtiger ist, als ich je geglaubt hätte. Ich starre auf meinen Teller. Rob, Lexi und die zwei Mädchen, die ich nicht kenne, haben sich zu mir gesetzt. Keine Ahnung, wo sie die restlichen Stühle in dem voll besetzten Café hergezaubert haben. Jedenfalls sitzen wir wie die Hühner auf der Stange zu fünft an diesem kleinen Zweiertisch und ich muss wohl oder übel den anderen bei ihren Gesprächen zuhören.
„Hattest du Stress mit Danny?“
Lexi sitzt eng neben mir und legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel.
„Nein.“
Ich will nicht mit ihr darüber reden, obwohl ich sie wirklich gernhabe. Ich weiß, dass ich mich Danny gegenüber nicht fair verhalte. Summer hat recht, wenn sie sagt, ich gebe ihm keine Chance. Aber ich will ihm auch keine geben, denn nur so halte ich es aus. Wenn ich in ihm das Arschloch sehe, den Player, der Summer nur ausnutzen will, dann komme ich einigermaßen damit zurecht. Alles andere ist für mich unvorstellbar. Ich streiche mir fahrig durch die Haare. Was, wenn er sie wirklich liebt? Und sie ihn? Was mache ich dann? Ich will Summer nicht verlieren, aber ehrlich, sie ständig mit Danny zu sehen, ich weiß nicht, ob ich das kann. Natürlich will ich, dass sie glücklich ist. Sie hat es mehr verdient als jeder andere, den ich kenne. Aber Mann, sie soll mit mir glücklich sein, nicht mit Moreno. Ja, vielleicht bin ich egoistisch, aber ehrlich: Wer wäre das nicht? Könnte Danny locker darüber hinwegsehen, wenn es umgekehrt wäre? Ich glaube kaum.
Ich merke, dass Lexi mich forschend ansieht, und lege meine Hand auf ihre. Zwischen uns hat sich eine echte Freundschaft entwickelt. Eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen, will ich mal sagen. Ich starre aus dem Fenster. Vielleicht ist das ja bei Danny und Summer genauso? Einfach nur Sex. Tief in meinem Innersten ahne ich, dass es nicht so ist, aber ich will dieser Stimme keinen Raum gewähren. Danny ist nicht der Typ für eine Beziehung, das war er doch nie. Warum sollte er sich jetzt ändern? Verdammt, hier gibt es so viele Mädchen, warum meine Summer? Ich verhalte mich gerade selbst wie ein trotziger Dreijähriger, aber ich kann es nicht ändern. Mein Blick schweift durch das Café und bleibt an Danny hängen, der vorne am Ausgang neben einem Professor steht, den ich nur vom Sehen kenne. Der Prof scheint etwas zu erklären und Danny hört zu. Sein Gesichtsausdruck ist aufmerksam, ab und zu fragt er nach. Er sieht einfach zum Heulen gut aus und noch schlimmer, es ist kein Geheimnis, dass er zwar ein Aufreißer ist, aber auch einer der besten Studenten am College. Also alles andere als eine gut aussehende, hohle Dumpfbacke. Das kann einfach nicht fair sein. Missmutig lege ich meine Gabel auf dem Teller ab.
„Ach komm schon, spuck´s aus. Was ist los mit dir und Danny? Hm?“
Lexi drückt meinen Oberschenkel und ich wende ihr den Blick zu. Sie ist verdammt hübsch.