Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
Blick seiner dunklen Augen bohrt sich in meinen, und ich merke, wie meine Hände anfangen zu zittern. Diese Augen verheißen wirklich alles. Zärtlichkeit, Lust, Hingabe. Vertrauen. Denn ob ich will oder nicht, ja, mein Vertrauen zu ihm kehrt allmählich zurück.
Ich sehe unsicher zu Jake, der stumm dasteht und Danny missmutig anstarrt. Wenn Danny weiter solche Anspielungen macht, wird Jake eins und eins zusammenzählen können.
„Mhm, ja. Was könnte ich Sara denn schenken?“
Ich versuche verlegen Dannys Blick auszuweichen. Irgendwie habe ich das Gefühl, er zieht mich in Gedanken gerade aus, so wie er mich ansieht. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, ich mag es. Weil ich ahne, das ist längst nicht alles, was er von mir will, auch wenn ich noch nicht dahintersteige, was genau es ist, was er in mir sieht.
„Nichts, es reicht, wenn du kommst.“
Die letzten Worte betont er und grinst dabei anzüglich. Ich werde immer nervöser. Lass das, Moreno. Jake guckt schon komisch.
„Na ja, ich werde mir was überlegen. Nur zu kommen reicht mir nicht.“
Nun muss ich es ihm doch zurückgeben und er lacht leise.
„Nein? Da wird uns beiden sicher was einfallen, ganz bestimmt.“
Er zwinkert mir zu und ich muss wider Willen grinsen. Frecher Kerl.
„Ganz bestimmt.“
Das Funkeln seiner Augen beschert mir Schmetterlingsstürme im Bauch, und als er sich zu mir beugt und ich seine Lippen auf meinen spüre, möchte ich meine Finger in seinen Haaren vergraben. Seine samtweiche Haut an meiner spüren. Ich vergesse, wo wir sind, vergesse Jake, sehe und spüre nur Danny.
„Beim nächsten Mal haust du nicht ab, sonst kette ich dich in Zukunft ans Bett, klar?“
Ich spüre sein Lächeln an meinem Mund, bevor er sich von mir löst. Beim nächsten Mal? Alleine die Vorstellung löst ein heftiges Kribbeln in meinem ganzen Körper aus.
„Bis dann, Sommerröschen. Ich komme morgen bei dir vorbei, du kriegst noch eine Eislieferung von mir. Bloomie.“
Ich starre Danny mit wild klopfendem Herzen nach, als er lässig davonschlendert. Zum Glück hat er vorhin so leise gesprochen, dass nur ich ihn verstanden habe, dennoch sehe ich jetzt unsicher zu Jake hoch. Dessen Miene ist regelrecht versteinert.
„Wow, habe ich was verpasst?“
Beißender Spott klingt in seinen Worten, doch ich weiß, er meint es nicht witzig.
„Nein“, sage ich knapp und laufe weiter.
„Nein? Sah mir aber so aus. Er küsst dich?“
„Es war nur ein ganz kurzer Kuss, Jake.“
Er schweigt und stapft neben mir her.
„Wieso nennt er dich ständig Sommerröschen?“
Er klingt ungehalten.
„Keine Ahnung, frag ihn doch. Außerdem, ich finde es süß.“
„Süß? Oh Mann, der Typ hat dir so dermaßen das Gehirn vernebelt. Na dann. Melde dich bei mir, falls du irgendwann mal von deinem Danny-Trip runterkommst.“
Damit lässt Jake mich stehen und biegt in einen Seitenweg ab. Ich sehe ihm bekümmert hinterher. Er hat gesagt, er käme damit klar, dass ich Danny mag, aber das stimmt nicht. Er kommt überhaupt nicht damit zurecht, wie man gerade wieder gesehen hat. Ja, Danny provoziert ihn, das ist mir klar. Und durch seine Eifersucht ist Jake so dermaßen geladen, dass er auf Dannys Provokationen immer wieder hereinfällt. Diese zwei werden vermutlich keine Freunde mehr. Ich gehe weiter und grübele vor mich hin. Ich möchte Jake nicht verlieren, ihn nicht verletzen, weiß jedoch nicht, wie ich das anstellen soll. Er ist unglücklich in mich verliebt und eifersüchtig auf Danny, der ihm gegenüber nicht gerade ein Ausbund an Sensibilität ist.
Die Woche vergeht schnell, ich habe viel zu tun, und ehe ich mich versehe, ist Samstag. Ich stehe vor meinem Wohnheim und warte auf Danny. Für Sara habe ich das neue Parfum von One Direction gekauft. Es duftet himmlisch, und ich hoffe, Sara wird es mögen. Ich bin ganz in Gedanken und zucke zusammen, als sich von hinten zwei Arme um mich legen und warme Lippen über meine Schläfe streichen.
„Hey, kleine Rose. Sorry, wartest du schon lange auf mich?“, murmelt eine verdammt sexy Samtstimme direkt an meinem Ohr.
Ich schüttele den Kopf und bin versucht, mich einfach in Dannys Umarmung hineinfallen zu lassen. Aber so leicht will ich es ihm nicht machen. Es tut immer noch weh, an ihn und dieses Mädchen zu denken, daran hat auch unsere Nacht nichts geändert. Und ich kann nicht so tun, als ob das nicht so wäre.
„Nein, schon okay.“
Ich versuche, möglichst kühl zu klingen, während ich mich aus Dannys Armen schäle. Er sieht mich aufmerksam an, dann lächelt er leicht und nickt.
„Okay. Dann komm.“
Auf der Fahrt schweigen wir die meiste Zeit, während ich aus dem Fenster schaue. Ich vermisse die Leichtigkeit zwischen uns, so wie es vor der Sache mit Sue war. Aber im Moment schaffe ich es nicht, komplett unbeschwert mit ihm umzugehen. Offenbar spürt Danny das, und ich bin ihm dankbar, dass er mir Zeit lässt.
Mit einem etwas beklommenen Gefühl im Bauch betrete ich eine halbe Stunde später Dannys Elternhaus. Zum Glück kommt Sara gleich auf uns zugewirbelt und vertreibt alle Bedenken. Sie freut sich wahnsinnig über mein Geschenk, drückt und küsst mich, als ob sie mich ein Jahr nicht gesehen und wahnsinnig vermisst hätte. Edoardo ist da, und ich freue mich, ihn wiederzusehen. Auch Dannys Vater ist heute anwesend, ebenso wie Deacon und zwei Freundinnen von Sara.
Jillian sieht umwerfend aus, sie trägt ein elegantes Kleid in einem zarten Apricot und wirkt wie aus dem Ei gepellt. Der Tisch im Esszimmer ist hübsch gedeckt und die Torte, die in der Mitte prangt, sieht unwiderstehlich aus.
„Das ist mein Lieblingskuchen. Es ist ein Rezept aus Deutschland, Schwarzwälder Kirschtorte. Meine Mutter war vor Jahren als Au-pair-Mädchen in München und hat diesen Kuchen dort gegessen.“
Sara strahlt, und ich kann nicht anders, als mitzulächeln. Dieses Mädchen strahlt eine solch übersprudelnde Herzlichkeit und Lebensfreude aus, dass man sie einfach gernhaben muss. Ich werfe einen Blick zu Danny, der auf der anderen Seite des Zimmers steht und mich beobachtet. Seine Augen sind fest auf mich geheftet und der Ausdruck darin macht mich nervös. Aus den Augenwinkeln sehe ich Saras Freundinnen, die beide verstohlen in Dannys Richtung starren. Offenbar hat er auch hier seine Verehrerinnen.
„Setzt euch doch bitte. Wir können anfangen.“
Jillian stellt einmal mehr ihre Qualitäten als Gastgeberin unter Beweis, denn alles schmeckt hervorragend. Die Torte ist ein Traum, ich könnte darin baden. Außerdem gibt es noch Schokoladencupcakes und Himbeerschnitten mit Vanillecreme. Danny beugt sich zu mir und raunt mir zu: „Lass noch etwas Platz, du weißt schon, für alles, was du sonst noch haben willst.“
Er zwinkert mir zu und ich werde rot.
„Meinst du, dass ich dafür Platz in meinem Magen bräuchte?“
Er zuckt mit den Schultern.
„Keine Ahnung, was dein Herz begehrt.“
Ich versinke in seinen Augen und bin mir sicher, er weiß genau, was es ist, was ich begehre. Beziehungsweise, wen. Seine Hand streift wie zufällig meinen Oberschenkel und ich zucke zusammen. Er lächelt und ich beiße die Zähne zusammen. Oh nein, Mr. Moreno, so einfach mache ich es dir nicht.
Nach dem Kaffee setze ich mich mit Sara und ihren Freundinnen auf die Couch, während Danny sich zu seinem Großvater gesellt. Ich muss lächeln. Es ist süß, wie rührend er sich um den älteren Herrn kümmert und wie offensichtlich es ist, dass die beiden einander von Herzen lieb haben. Das sind die Momente, da fliegt ihm auch mein Herz komplett zu und ich kann absolut nichts dagegen tun.
Ich merke, dass Danny den