Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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mich bereit, ihr auch persönlich zu folgen, denn ich traute dem Frieden auf Cirgro nicht.

      Da wurde ich Zeuge, wie Anima in Begleitung ihrer Eskorte in den subplanetarischen Gewölben ankam und wie die Krelquotten von der Seuche berichteten. Da ich emotional weniger beteiligt war als die Hominidin, begriff ich schneller als sie, worum es den Krelquotten ging.

      Sie wollten nichts anderes, als die Erkrankten zu heilen.

      Da sie das selber trotz ihrer psionischen Fähigkeiten nicht konnten und offenbar auch nicht über medotechnische Hilfsmittel verfügten, hatten sie sich Atlans bemächtigt, um Anima nach Cirgro zu locken und zur Hilfe zu zwingen. Dabei fürchteten sie die psionischen Kräfte der Hominidin fast ebenso sehr wie die Seuche.

      Eigentlich wäre damit alles in Ordnung gewesen.

      Ich hätte mich in die STERNENSEGLER zurückziehen und auf die Rückkehr meiner beiden Damen warten können.

      Da erreichte mich ein Anruf Sutoks.

      Der Saltic teilte mir mit, dass er und sein »Kollege« bei einem »Arbeitsgang« in einer benachbarten Stadt Zeuge gewesen waren, wie Neithadl-Off nackt aus dem Himmel gefallen war und wie eine Gruppe Krelquotten sie – anscheinend mit psionischen Mitteln – aufgefangen hätte.

      Das ging mir dann doch zu weit.

      Meine Vigpanderin – nackt in der Gewalt von Ursinen!

      Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich meine überhitzte Phantasie wieder gedämpft hatte und mir klargeworden war, dass die Krelquotten keine Raubtiere, sondern zivilisierte Wesen waren.

      Mein Zorn verrauchte.

      Dennoch erkundigte ich mich bei Sutok nach der Lage der Stadt, in der sich Neithadl-Off befand. Anschließend kehrte ich mit Nussel in unser Schiff zurück und probierte, ob POSIMOL wieder auf Befehle von mir reagierte.

      Zu meiner Freude fiel das Ergebnis positiv aus.

      Ich befahl der Positronik den Start und ließ sie in der anderen Stadt landen – auf einem großen Platz, auf dem noch andere Raumschiffe standen, darunter ein diskusförmiges, das sich von den übrigen Schiffen unterschied.

      Kaum hatte die STERNENSEGLER aufgesetzt, als die beiden Saltics durch die Schleuse hereinstürmten. Sie waren mit Lederwaren und Schmuck beladen, dass sie kaum zu gehen vermochten. Mitten in der Zentrale ließen sie alles fallen und sahen mich alles andere als schuldbewusst an.

      Ich wollte ihnen meine Meinung sagen, doch da meldete sich mein Armbandfunkgerät.

      »Atlan ist frei«, berichtete Anima mit vor Erregung vibrierender Stimme. »Ich habe dafür die Kranken geheilt. Aber die Krelquotten wollen meinen Ritter noch nicht zu mir lassen. Sie wollen ihn auch noch nicht wecken, sondern haben erklärt, dass sie ihn und seine beiden Begleiter in die STERNSCHNUPPE schaffen und das Schiff danach in den Weltraum befördern wollen. Du musst sie aufhalten, Modulmann!«

      »Wozu?«, gab ich verwundert zurück und blickte unwillkürlich zu dem Diskusschiff. »Wenn sie Atlan auf sein Schiff bringen und es in den Raum befördern, brauchen wir ihm doch nur zu folgen, um in Kontakt mit ihm zu kommen. Weshalb also unnötige Komplikationen?«

      »Ich weiß es nicht«, erwiderte Anima.

      »Dann komm zur STERNENSEGLER!«, riet ich ihr. »Ich sehe soeben, dass die Krelquotten Neithadl-Off zurückbringen und dass am Platzrand ein Konvoi von Halbschalen auftaucht. Wetten, dass damit Atlan und seine Begleiter gebracht werden!«

      »Ich komme sofort!«, rief Anima. »Ganz davon abgesehen, dass mir gar nichts anderes übrigbleibt, denn ›meine‹ Krelquotten haben mich einfach in eine Halbschale verfrachtet.«

      Ich musste lächeln.

      Als Neithadl-Off – übrigens wieder in ihrem Schutzanzug – in die Zentrale trippelte, fuhren draußen ganz dicht drei Halbschalen mit drei kaum verhüllten Personen darin vorbei und auf das Diskusschiff zu.

      Ich erkannte Atlan sofort. Schließlich hatte Anima ihn mir oft genug beschrieben.

      »Da also ist der Arkonide!«, sagte ich zu mir selbst.

      »Arkonide?«, echote Navak. »Modulmann, du musst uns auf dem Schiff verstecken! Der Arkonide darf Sutok und mich nicht sehen – noch nicht.«

      »Aber warum denn nicht?«, wollte ich wissen, während die beiden Meisterdiebe sich mit ihrer letzten Beute beluden.

      »Das erklären wir dir später«, sagte Sutok.

      »Und wer garantiert mir dafür, dass ihr aus eurem Versteck heraus keine neuen Diebereien begeht?«, fragte ich, als ich daran dachte, dass vielleicht schon bald Atlan an Bord kommen würde.

      »Ich passe auf sie auf«, versprach Nussel. »Ich weiß nämlich inzwischen, wie man sie im Zaum hält. Du wirst uns nicht verraten, Modulmann?«

      »Bestimmt nicht«, versprach ich. »Und ich werde auch Anima und Neithadl-Off dazu bewegen, eure Anwesenheit geheim zu halten – vorläufig jedenfalls.«

      »Danke!«, riefen Navak und Sutok wie aus einem Mund.

      Mit ihrem Diebesgut beladen, eilten sie davon. Nussel trabte wiehernd hinterher.

      Kaum waren sie verschwunden, stürmte Anima in die Zentrale. Sie wirkte völlig aufgelöst und deutete erregt auf den Diskus, der soeben abhob.

      »Es ist die STERNSCHNUPPE!«, rief sie bebend. »Wir müssen hinterher!«

      »Du hast es gehört, POSIMOL!«, wandte ich mich an die Bordpositronik.

      »Ja, Modulmann«, antwortete POSIMOL. »STERNENSEGLER folgt STERNSCHNUPPE.«

      ENDE

      Die Manipulationen, die an Mrothyr, dem Rebellen von Zyrph und Kampfgefährten Atlans, vorgenommen wurden, kommen zum Tragen. EVOLOS »absoluter Befehl«, der Atlans und Animas Tod beinhaltet, tritt in Kraft, sobald Ritter und Orbiterin einander treffen.

      Dieses Treffen erfolgt auf einem Planeten des Cirgro-Systems. Und obwohl der Zyrpher sich mit allen Kräften sträubt, wird er zu EVOLOS Ungeheuer ...

      EVOLOS UNGEHEUER – das ist auch der Titel des nächsten Atlan-Bandes. Als Verfasser des Romans zeichnet Arndt Ellmer.

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      Nr. 760

      EVOLOS Ungeheuer

      Die Stunde des Todesboten

      von Arndt Ellmer

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      Zur Jahreswende 3819/20 beginnt sich die Machtkonstellation in der Galaxis Manam-Turu drastisch zu verändern. Atlans Hauptgegner, der Erleuchtete, der vor Jahresfrist Alkordoom verließ, um hier, an seinem Ursprungsort, sein Kunstgeschöpf EVOLO zu vollenden, ist nicht mehr.

      Auch wenn Atlans größter Gegner nicht mehr existiert, die Lage in Manam-Turu ist deswegen noch lange nicht bereinigt. EVOLO ist im Februar 3820 bereits stärker, als der Erleuchtete es jemals war. Und das mächtige Psi-Geschöpf macht alle Anstalten, in die Fußstapfen seines Schöpfers zu treten.

      Welche Gefahr für Manam-Turu EVOLO darstellt, hat bereits sein Wirken auf der Welt der Kaytaber gezeigt. Und dieser Trend wird noch verdeutlicht durch die Tatsache, dass EVOLO sogar auf Aklard unbemerkt unheilvolle Manipulationen vornehmen konnte.

      Inzwischen geht der Februar des Jahres 3820 dem Ende zu. Atlan ist durch Animas Eingreifen auf Cirgro aus seiner fatalen Lage befreit worden – und damit kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen zwischen dem Arkoniden und seiner Orbiterin.

      Dieses Wiedersehen aber ist auch der Moment, in dem EVOLOS Manipulationen zum Tragen kommen, und Mrothyr, Atlans Freund


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