Musikergesundheit in der Praxis. Claudia Spahn
Übungen für Tasteninstrumentalisten
6.2 Streicher
6.3 Hohe Streicher
Violinisten
Bratschisten
Übungen für Hohe Streicher
6.4 Tiefe Streicher
Violoncellisten
Kontrabassisten
Übungen für Tiefe Streicher
6.5 Bläser
6.6 Blechbläser
Trompeter
Posaunisten
Hornisten
Tubisten
Übungen für Blechbläser
6.7 Holzbläser
Blockflötisten
Saxophonisten
Klarinettisten
Oboisten
Fagottisten
Querflötisten
Übungen für Holzbläser
6.8 Zupfinstrumentalisten
Gitarristen und Historische Zupfinstrumentalisten
Harfenisten
Übungen für Zupfinstrumentalisten
6.9 Schlagzeuger
Übungen für Schlagzeuger
6.10 Dirigenten
Übungen für Dirigenten
6.11 Sänger
Übung für Sänger
III. Übungen
Einführung
1. Körperliche Fitness
1.1 Beweglichkeit
1.2 Dehnung
1.3 Koordination
2. Aufwärmen vor dem Spielen
3. Abschalten und Erholen
3.1 Abwärmen direkt nach dem Üben und Konzert
3.2 Erholen nach dem Konzert und zwischendurch
4. Übungen für spezifische Anforderungen
4.1 Stehen und Sitzen – Tiefenstabilisation
4.2 Während Pausen beim Üben, Proben und Unterrichten
4.3 Während der Probe
4.4 Vor dem Auftritt
4.5 Stressbewältigung
5. Übungen zu zweit oder in der Gruppe
Anhang
Über die Autoren
Literaturverzeichnis
Sachregister
Abbildungsnachweis
Vorwort
Dieses Buch ist dem Thema der Gesundheit von Musikern gewidmet. Mein Anliegen in der Konzeption war es von Anfang an, Grundlagenwissen mit praktischen Empfehlungen und Übungen zur Gesundheitsförderung und Prävention zu verknüpfen. Hieraus ist dieses Buch mit umfangreichem Material entstanden, von dem ich hoffe, dass es Musikern1 interessante Anregungen und Hilfestellungen für die musikalische Praxis geben kann.
In Kapitel I werden die Grundlagen der körperlichen und psychologischen Vorgänge des Musizierens, ihre Veränderungen im Laufe des Lebens und die sozialen Rahmenbedingungen des Musizierens dargestellt. Dieses Wissen bildet die Voraussetzung für Ansatzpunkte der Prävention im Hauptteil des Buches und soll Musiker in die Lage versetzen, die dort vorgestellten Empfehlungen selbst nachzuvollziehen.
Kapitel II enthält Themen, Vorgehensweisen und praktische Vorschläge für Prävention und Gesundheitsförderung bei Musikern. Dabei werden zunächst aktuelle Erkenntnisse aus den Gesundheitswissenschaften berichtet, die für Musiker besonders relevant sind. Die musikerspezifischen Inhalte der Prävention und Gesundheitsförderung werden hinsichtlich der verschiedenen Lebensalter, der Berufsfelder und des jeweiligen Instruments – einschließlich konkreter Übungen – differenziert dargestellt. Gesundheitsförderliche Einstellungen und Maßnahmen für den einzelnen Musiker sind in einem eigenen Kapitel zusammengefasst.
Kapitel III enthält Basisübungen und Übungen für spezifische Situationen im Musikeralltag. Diese bilden inhaltlich eine Einheit mit den instrumentenspezifischen Übungen in Kapitel II.
Die Konzeption des Buches legt es nahe, die Querverweise zwischen den Kapiteln intensiv zu nutzen und sich als Leser – sowohl hinsichtlich der inhaltlichen Zusammenhänge als auch der praktischen Maßnahmen – ein eigenes Bild zu machen. In diesem Sinne wäre es wünschenswert, wenn das Buch nicht ausschließlich als Übungsrepetitorium wahrgenommen würde. Vielmehr bietet es darüber hinaus die Möglichkeit, Einstellungen und Herangehensweisen an das Musizieren und an den Beruf des Musikers zu hinterfragen und neu zu überdenken.
Beim Schreiben habe ich an viele Begegnungen mit Musikern und an die Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen – im Unterricht, in der Sprechstunde, in Forschungszusammenhängen, in Fortbildungsveranstaltungen und auf Tagungen, in Zusammenarbeit mit Institutionen und Verbänden, in Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern und nicht zuletzt im Austausch mit Kollegen und Freunden – gedacht, die ich in den letzten zehn Jahren seit Bestehen des Freiburger Instituts für Musikermedizin erleben konnte. Aus der Fülle dieser Wahrnehmungen ist der Eindruck entstanden, dass sich im Thema Musikergesundheit Positives bewegt hat. So werden Musikstudierende heute im Fach Musikphysiologie und Musikermedizin vermehrt ausgebildet und sind selbst sowie für ihre Schüler besser als frühere Musikergenerationen auf das Berufsleben vorbereitet. Aber auch die im Beruf bereits Tätigen frequentieren die Musikermedizin nicht nur als Patienten, sondern viele von ihnen denken und verhalten sich zunehmend gesundheitsbewusst. Die unter Orchestermusikern früher herrschende Meinung, dass chronische Schmerzen zum Beruf dazugehören, ist glücklicherweise weitgehend revidiert. Auch Lampenfieber scheint weniger tabuisiert, wenn auch noch immer zu viele Musiker deswegen in Eigenregie Medikamente einnehmen. In der musikermedizinischen Sprechstunde bringen viele Patienten zum Ausdruck, wie froh sie sind, dass es heute spezifische Behandlungsmöglichkeiten für Musiker gibt. Diese positiven Entwicklungen sollten weiter differenziert und stabilisiert werden.
Das zentrale Thema der nächsten Jahre liegt aus meiner Sicht jedoch darin, die Kommunikation unter Musikern zu verbessern und zu professionalisieren. In der Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Kommunikationskultur liegen große Chancen für die Gesundheit des einzelnen Musikers und insgesamt für die Vermittlung der klassischen Musikkultur. Dies betrifft insbesondere die Orchester, in gleicher Weise jedoch auch die Musikpädagogik, die sich zunehmend die Frage stellt, welche Art von Musiker sie eigentlich ausbilden möchte. Besonders im Orchester jedoch sind Musiker für die berufliche Aufgabe, mit Kollegen auf engstem Raum zusammenzuarbeiten und untereinander und mit dem Dirigenten zu kommunizieren, nicht entsprechend vorbereitet. Auch wenn es viele positive Beispiele gibt, in denen Kommunikation gelingt, so fehlt doch gerade in diesem Bereich eine Professionalisierung, die dem künstlerischen Niveau gleichgestellt ist. Hier sind auch wir als Musikermedizinerinnen und Musikermediziner gefragt und sollten uns in unterstützender Weise des Themas bereits in der Ausbildung annehmen.
An der Entstehung