Human Punk For Real. Marco Thiede
Möchtegern-Führer namens M. Privenau. Privenau hatte sich in Bremen einen Namen gemacht, da er bei einer seiner Wehrsportübungen einen Jäger erschossen hatte und dafür nur Bewährung bekam.
Unglaublich! Das hätte man mal als RAF-Sympathisant tun sollen, da hätte es mindestens lebenslänglich gegeben. Aber der deutsche Staat war und ist ja gerne auf dem „rechten Auge“ blind.
Privenau hielt seinen Mob gut zusammen und organisierte des Öfteren Übergriffe auf einzelne Punks. Aber auch er hat sein Fett mächtig wegbekommen.
Ich saß irgendwann mit meiner Schwester und Gockel im Auto an der St. Jürgenstraße, als ich Privenau auf seinem Fahrrad sah. Ich rief, „da ist Privenau, die Sau!“ Privenau wartete an der roten Ampel und hatte uns nicht bemerkt. Sofort machte ich ‘ne „Texas Wende“ und nix wie hinterher.
Was dann kam, musste wie in ‘nem schlechten Buster Keaton-Film ausgesehen haben. Gockel hangelte sich aus dem Seitenfenster, mit dem Baseballschläger im Anschlag. Ich fuhr dann mit einem Reifen auf dem Radweg, um näher an Privenau ranzukommen.
Dieser dumme Fascho hatte uns immer noch nicht bemerkt. Als Gockel dann ausholte und zuschlug, bog Privenau aber plötzlich nach rechts ab und hatte gar nichts davon bemerkt. Wie dusselig muss das denn ausgesehen haben? Egal, zweiter Versuch. Das Gleiche nochmal, als wir ihn auf der Kurfürstenallee aufspürten. Diesmal bemerkte er uns aber rechtzeitig und Gockel erwischte ihn nur an der Hand. Es gab ‘ne erneute „Texas Wende“ und eine kleine Verfolgungsjagd durch die Seitenstraßen.
Irgendwann in diesem Durcheinander stellte ich ihm ‘ne Falle und fing ihn dann in einer Sackgasse ab. Er fuhr mit seinem üblichen Kampfgeschrei auf mich zu und ich warf ihm mit aller Gewalt meinen Baseballschläger in den Körper. Unglaublich, dass der nicht vom Fahrrad gefallen ist!
Er machte dann noch ein paar Meter, entschied sich aber, ohne Fahrrad über die Parzellen zu flüchten. Am nächsten Tag ging dann „Neonazi bedrohte farbigen Doktor mit Axt“ durch die Presse. Was war geschehen?
Privenau war wohl doch etwas mehr angeschlagen, als gedacht. Auf seiner Flucht brach er in einer Parzelle ein und klaute eine Axt, um sich im Notfall verteidigen zu können. Als er dann im Krankenhaus eintraf und behandelt werden sollte, kam ihm ein farbiger Oberarzt entgegen, den er sofort mit seiner Axt bedrohte. Was für ein krankes Hirn!
Asi-Kneipen wie die Kogge in Gröpelingen, das Storyville und das Chateau gab es nun leider nicht mehr. Jetzt hingen wir vermehrt im Römer und im Kirmes ab.
Bei einer Samstagsschlägerei mit Fußballglatzen ging‘s einmal direkt vor dem Kirmes ab. Eigentlich hatten wir mit einer Handvoll Leute die Situation im Griff. Aber Kahrs konnte mal wieder nicht genug kriegen und lief zu weit nach vorne. Dummerweise schnitt ihm eine Straßenbahn den Rückweg zu uns ab und er musste dann Einiges einstecken, beim zahlenmäßig weit überlegenen Mob.
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