Filippas Engel - eBook. Filippa Sayn-Wittgenstein

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      And I can see the future;

       There is no death, cause you and I,

       we're ANGELS...

      Inhalt

       Vorwort

       1988 – In Amerika

       1992 – 1994

       1995 – 1997

       1998

       1999 – 2000

       Filippa und ich

       Meine Prinzessin

       Bildnachweis

       Die Herausgeber

      Vorwort

       von Christoph Kardinal von Schönborn

       (anlässlich der spanischen Ausgabe von „Filippas Engel“)

      28. Juni 2005

      Liebe Filippa!

      Wir sind uns nur drei Mal kurz begegnet, als Du noch hier „auf Reisen“ warst (ich meine: in dieser Welt). Einmal in Altötting beim „Jugendforum“ (damals warst Du sechzehn) und dann, mir noch deutlicher in Erinnerung, bei meiner Kardinalsernennung in Rom 1998, als Du schon auf Deinen 18. Geburtstag zugingst. Im gleichen Jahr trafen wir uns ein drittes Mal. Es war in Wiesentheid, nach dem Begräbnis von Onkel Karl. Für mich viel zu kurze Begegnungen unter vielen Menschen, um sie klar in Erinnerung zu behalten.

      So wäre es auch nach Deinem „Heimgang“ geblieben. Ich hätte nur gewusst: Da ist eine strahlend schöne, liebe, fröhliche, wunderbare, jung verheiratete entfernte Verwandte tragisch ums Leben gekommen.

      So wäre es geblieben, wenn da nicht Dein Tagebuch dazwischen gekommen wäre. Ich habe es fast ohne Pause durchgelesen, konnte nicht aufhören. Und so ist es nicht nur mir gegangen, sondern Zigtausenden, die es inzwischen gelesen haben. Und mir geht es wohl so wie vielen, die es gelesen haben: Du bist mir sehr, sehr lieb geworden. Ich habe Dich fest ins Herz geschlossen. Und da Du ja nicht einfach „verschwunden“ bist, sondern „Deine Heimreise“ angetreten hast, wie Du sagst (114), und jetzt zu Hause bist, „drüben“, bei Gott, bist Du mir – und ich denke vielen, vielen Deiner Leser – einfach ganz, ganz nahe, wie ein vertrauter Freund.

      Freunde hattest Du viele, weil Du ein unglaublich starkes Bedürfnis hattest zu lieben und Liebe zu schenken.

      Du schreibst einmal, Du seiest „ein Topf, der vor Liebe überquillt, der Liebe loswerden will, Freude schenken will, glücklich macht“ (134). Von Deiner Liebe, Deinem Humor, Deinem ständigen „hoffnungslos verliebt“ (67) ist Dein Tagebuch voll.

      Du liebst so viel: Deine Heimat, Landschaften, Stimmungen, Blumen, Essen (was es da alles gibt!) Musik, Bücher („gaaanz viele“ 157), Filme, Sport, vor allem aber Menschen. Was Du Deinem Tagebuch über die Liebe zu Deinem Vater, Deinen Eltern, Deinen Geschwistern anvertraut hast, ist allen Trost nach Deinem unerwarteten „Weggang“. Und da ist auf fast jeder Seite, das „Thema Nummer eins“. Wie soll er sein, „der Mann, der eine, finale, eternale“ (134)? Da ist die ganze Bandbreite an Gefühlen, Empfindungen, Zweifeln und Hoffnungen. Das geht vom „ich bin verknallt“ der Fünfzehnjährigen (74) bis zum „Ich bin nicht hoffnungslos verliebt, sondern hilflos verliebt“ (139) der Achtzehnjährigen. Und schließlich Vittorio, „das Beste, was mir je passieren konnte“ (177).

      Mit dieser Begegnung, mit Eurer Verlobung und Heirat, endet Dein Tagebuch. Du brauchtest es nicht mehr, um ihm Deine Träume, Deine Sehnsüchte („könnte täglich heulen vor Sehnsucht“ 97) und Deine „coolen“ Beobachtungen anzuvertrauen. Vittorio sollte jetzt Dein Vertrauter sein: „Ich will den Rest meiner Zeit mit ihm verbringen, unser Leben leben, Kinder, unsere Kinder bekommen, aufwachsen sehen, formen, lieben. Ich will ihm alles geben“ (176f).

      Wolltest Du, dass Dein Tagebuch einmal von „wildfremden“ Leuten gelesen würde? Das ist so eine Sache mit den Tagebüchern: Sie helfen uns selber gegen das Vergessen. Wir können wieder darin lesen: was hat mich vor 5,10 oder 30 Jahren bewegt? Wie habe ich mich entwickelt? Aber da ist auch die Sorge, ob nicht neugierige Blicke hineinschauen und da Dinge lesen, die niemanden etwas angehen. Du hattest anfangs diese Sorge: „Bitte lies das nicht. Es ist wirklich sehr wichtig für mich, dass niemand weiß, was in dieses Buch geschrieben wurde ... Danke F.“ (27) Später hast Du das anders gesehen und das „nicht“ durchgestrichen, und das „niemand“ durch „man“ ersetzt. So wurde daraus die erstaunliche Bitte: „Lies

      das!“ Und Tausende sind Deiner Bitte gefolgt. Du gehörst nicht (mehr) Dir allein. Dein Leben wurde zum Geschenk für viele. Und auch Dein Glauben. Dein einfacher, gerader Glauben, wie er in dem kleinen Eintrag vom 25.11.95 zum Ausdruck kommt: „Ich liebe Dich (Gott! Nicht B.!) auf ewig. Deine Filippa“ (77).

      Junge Menschen denken öfters an den Tod, als wir Älteren annehmen. Du hast oft von der Möglichkeit gesprochen, schon bald zu gehen (124). War es eine Vorahnung? Oder einfach die Bereitschaft, die jeder haben soll, der mit „offenem Auge, Ohr und Herzen durch die Welten gehen“ will (88)? Tatsache ist, dass Du „früher“ gestorben bist „als ich hoffe“ (123).

      Liebe Filippa! Danke für Dein Tagebuch! Danke, dass Du uns an Deinem jungen, intensiven Leben so sehr hast teilnehmen lassen. Du hast mir und vielen Menschen viel geschenkt. Am 2. Juni 1998 hast Du, auf Deinen möglichen baldigen Tod blickend geschrieben: „Und bis wir uns wieder sehen, behüte euch Gott, der mir so viel Freude in meinem Leben bereitet hat.“ Ich danke Gott, der auch mir durch Dich so viel Freude bereitet hat.

      Und ich freue mich „ur-toll“ (oder wie sagst Du das jetzt?) auf ein Wiedersehen mit Dir und mit allen, bei denen Du jetzt schon bist, daheim, bei IHM!

      Non ci sono, ma lasciate un messaggio – Ich bin leider ge­ra­­­de nicht da, aber bitte hinterlasst mir eine Nachricht.« Das hört man, wenn man Filippas Mobil-Telefon anruft. Es stimmt, sie ist gerade nicht da.

      Filippa starb vor zwei Jahren bei einem Auto­unfall in Cornwall. Unsere Filippa, der strahlende Stern, gerade verheiratet, unendlich glücklich, jetzt tot! Unser Leben ist seitdem ein anderes geworden. Anfangs wa­ren wir wie gelähmt, konnten es nicht glauben. Trauer drück­te wie ein Stein auf unsere Herzen. Trauer um unser Kind, Vittorios Frau.

      Es half uns, dass sie kurz zuvor geheiratet hatte. Wir, die Eltern, hatten sie ziehen lassen zu dem Mann, den sie liebte. Und Vittorio hatte seine große Liebe geheiratet. Er war Filippas Ehemann, nicht Freund oder Verlobter, sondern ihr vor Gott angetrauter Ehemann und damit unser Schwiegersohn.

      Nach dem Begräbnis in Montegemoli, dem Ort, den Filip­pa so sehr ins Herz geschlossen hatte und der ihr zukünftiges Heim hätte sein sollen, kehrte der Alltag wieder bei uns ein. Es gab unendlich viel zu tun, und so stürzten wir uns in die Arbeit. Natürlich dachten wir alle täglich, fast stündlich an unsere Filippa, aber wir konnten auch schon wieder in Erinnerungen über sie lachen, wenngleich sich


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