Always Look On The Bright Side Of Life. Eric Idle

Always Look On The Bright Side Of Life - Eric Idle


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in Vancouver. Für diejenigen von uns, die sich in der frisch erworbenen Prominenz sonnten, schien Johns Entscheidung verrückt. Für Graham, der schlicht das Geld brauchte, war sie eine Katastrophe. Er überredete uns, die vierte Staffel ohne John zu drehen.

      Währenddessen lag Kalifornien auf unserem Kurs. Nancy Lewis hatte dem L.A.-Plattenmanager Neil Bogart eingeflüstert, dass wir die kommende Sensation würden, und Buddah Records überredet, ein Monty-Python-Album herauszubringen. Sie flogen uns nach San Francisco, um das Ding zu promoten, und dann nach L.A., wo wir im legendären „Riot House“ am Sunset Strip eincheckten. Dieses Hyatt House Hotel verdiente sich seinen Spitznamen „Haus der Randale“ durch die Verwüstungen, die durchreisende englische Rockstars wie Keith Moon anrichteten. Der warf Fernseher durch die Fenster und fuhr Autos in dessen Pool. Schon bald führten wir unter dem Sonnenschein Kaliforniens ein Leben sorgloser Hingabe. Unvergesslich, wie Graham sich eine Limo nahm, nur um in das Restaurant gleich gegenüber zu kommen. Ihm war gar nicht klargewesen, wie nah das war. Wir anderen genossen einfach unseren ersten Eindruck von Amerika.

      Unsere Promotions-Einsätze fanden meistens im Radio statt. Dort machten wir den verwirrten DJs klar, dass es sich bei uns nicht um einen Zirkus handle. Der Höhepunkt war unser Fernsehauftritt bei der Tonight Show, leider ohne Johnny Carson. David Brenner sprang für ihn ein und lieferte uns eine warmherzige Ankündigung:

      „Von diesen Typen habe ich noch nie was gehört. Die Leute sagen, sie seien witzig. Herzlich willkommen, Monty Python.“

      Wir sollten eine halbe Stunde unseres besten Materials bringen. Der Vorhang ging hoch und zeigte Graham und Terry J. als Pfefferstreuer verkleidet – sie kreischten schrill mit britischem Akzent. Wir nannten diese lauten, übermäßig geschminkten Ladys „Pfefferstreuer“, weil ihr äußeres Erscheinungsbild den echten Pfefferstreuern so ähnelte.

      „Oh, hallo, meine Liebe. Wie geht es dir?“

      „Ich war die ganze Nacht auf, um meine Katze zu begraben.“

      „Ist die tot?“

      „Nein, aber sie ist gar keine gesunde Katze. Also dachte ich, es sei das Beste, sie zu begraben – dann ist sie auf der sicheren Seite.“

      Nun, zu behaupten, dass die Reaktion wenig berauschend ausfiel, wäre eine Untertreibung. Das Publikum starrte uns mit offenem Mund an. Genau dasselbe Material hatte uns voller Lachsalven durch Kanada gebracht – und traf hier auf totale Stille. Zwei Briten in Fummeln, die sich gegenseitig wegen einer toten Katze anschreien? Wir schienen von einem anderen Planeten zu kommen. Der Sketch war kurz, er war schnell, und er war verdammt noch mal saukomisch. Wir ratterten die halbe Stunde unseres Materials in zwanzig Minuten durch und rannten dann nach draußen, wo wir brüllend vor Lachen ins Gras fielen. Es war total witzig. Ich glaube, dass dies eine der besten Lachsalven war, die ich je erlebt habe. Es gibt nichts Lustigeres, als wenn keiner lacht.

      Terry Jones und ich kamen etwas besser an, als wir „Knuff Knuff“ bei The Midnight Special brachten, einer Late-Night Musikshow. Das war für George Schlatter und Ed Friendly, den Produzenten von Rowan & Martin’s Laugh-In. Viele Jahre lang wurde das fröhlich wiederholt, so dass der Sketch in Amerika total bekannt wurde. Elvis nannte deswegen jeden „Squire“ – „Knappe“ …

      In der Zwischenzeit verbrachten wir viel Zeit im Hollywood Bowl, wo wir Gladys Knight & The Pips sahen. Wir freuten uns über Little Richard im Rainbow Bar & Grill und tobten wie Jo-Jos den Strip rauf und runter. Also mehr wie Dildos eigentlich. Zu jener Zeit dachten die Leute, dass wir nur Platten machten, wie etwa die Jungs von The Firesign Theatre. Sie hatten keine Ahnung, dass dieses Material aus Fernsehshows stammte. Für die waren wir nur „Recording Artists“.

      Bei unserer Rückkehr nach London waren sie bei der BBC überhaupt nicht begeistert, als sie herausfanden, dass ihnen John abhandengekommen war. Sie bestraften uns nach typischer BBC-Manier. Wir wurden zur BBC2 versetzt, und es war uns nicht gestattet, die Worte „Flying Circus“ im Titel zu verwenden. Also erschienen wir für die vierte Staffel einfach als Monty Python.

      „Oh du liebe Zeit, das macht uns ja solche Angst.“

      In diesen sechs Shows tauchten zahlreiche witzige Sachen auf – „Die schrecklichste Familie von Großbritannien“, „Queen Victoria Handicap“, „Woody and Tinny Words“ („Hölzerne und blecherne Worte“), „RAF Banter“ („Royal-­Air-Force-Geplauder“) – aber meiner Meinung nach fehlte da was. John natürlich. Nicht mal seine Beiträge als Autor, denn er steuerte eine Menge von all dem Material bei, das wir bei Die Ritter der Kokosnuss rausgeschnitten hatten. Auch seine Darbietung fehlte gar nicht einmal so sehr, weil wir alle in den drei Staffeln eine Menge gelernt hatten. Aber ganz entscheidend war, dass die Balance verloren gegangen war. John hatte Terry J.s explosive walisische Entschiedenheit in Schach gehalten, und ohne ihn funktionierte das nicht. Als uns die BBC dann schließlich sieben weitere Shows anbot, war ich derjenige, der nein sagte – auf einem langen Spaziergang durch Hampstead Heath mit Michael.

      Das stellte sich aber als gute Entscheidung heraus, denn John wollte zwar kein Fernsehen mehr machen, war aber heiß drauf, Kinofilme zu drehen. Bald sahen wir uns alle glücklich mit dem Drehbuch eines neuen Films beschäftigt. Wir waren fest entschlossen, bei diesem Projekt Regie zu führen und die volle Kontrolle zu behalten. Bei der zweiten Schreib-Session für den Film, aus dem dann Monty Python and the Holy Grail – Die Ritter der Kokosnuss werden sollte, stand fest: Es sollte nur um König Arthur und seine Ritter gehen, ohne diese ganzen modernen, ablenkenden Sketche, die in der Perücken-Abteilung des Harrods-Kaufhauses spielten (die hatten wir in der vierten Staffel verwendet). John trat auch wieder mit uns auf der Bühne auf: vier Wochen lang im März 1973 im Theatre Royal, Drury Lane in London. Diesmal konnte man unmöglich übersehen, dass wir das ziemlich große Ding geworden waren. Fast jeder einzelne britische Rockstar saß in den Logen, von David Bowie über Elton John zu Mick Jagger. Einige dieser Rockstars traten nun großzügig hervor und finanzierten unseren nächsten Kinofilm, den wir mit dem winzigen Budget von zweihunderttausend Pfund realisierten. Fünf Wochen lang drehten wir an Originalschauplätzen in Schottland. Diese ursprünglichen Investoren für Die Ritter der Kokosnuss waren Robert Plant und Jimmy Page von Led Zeppelin, Pink Floyd, Tim Rice, Jethro Tull, Island Records, Chrysalis Records, Charisma Records und Michael White. Seid gesegnet dafür. Die wollten sich nicht einmischen oder kontrollieren, die wollten uns nur helfen, unseren Film zu machen. Ich glaube Tony Stratton-Smith, Grahams großer Saufkumpan und Boss von Charisma, unserem Plattenlabel, war hauptsächlich dafür verantwortlich, sie alle einzubeziehen. Er besaß sogar ein Pferd namens Monty Python.

      Carol Cleveland stand für das Album Monty Python Live at Drury Lane nicht zur Verfügung, also spielte meine Frau Lyn Ashley ihre Rollen. Lyn war bereits in einigen Python-Shows aufgetreten, einschließlich einer der beiden, die wir für Deutschland gemacht hatten. Die Deutschen waren auf uns zugekommen und meinten: „Wir sind Deutsche, und wir haben keinen Sinn für Humor. Deshalb möchten wir, dass ihr nach Deutschland rüberkommt und eine Python-Comedy speziell für Bavaria-TV macht.“ Ausschlaggebend war, dass sie uns Autoren für eine Vor-Ort-Recherche rüberholen wollten, um uns einige Schauplätze zu zeigen, für die wir Sketche verfassen könnten. Keiner hatte je von einer Vor-Ort-Recherche für Autoren gehört – für uns hörte sich das nach einem Gratis-Besäufnis an. Also flogen wir nach München, wo wir am Flughafen von einer bayerischen Band, riesigen Bierkrügen und einem überdimensionalen Schild begrüßt wurden: WELCOME PYTHONS. Dann packten sie uns in Autos und chauffierten uns nach Dachau.

      Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?

      Auf dem Weg dahin verfuhren wir uns, und die Passanten taten so, als hätten sie keine Ahnung, wo sich das Lager befand. Wir kamen schließlich bei Einbruch der Dunkelheit an, und sie meinten, sie würden gerade schließen.

      „Sag ihnen, wir seien jüdisch“, schlug Graham vor.

      Wahrscheinlich sein genialster Moment. Auf jeden Fall ließen sie uns rein. Glücklicherweise ließen sie uns auch wieder raus.

      Wir rätselten, warum sie uns wohl dahin verfrachtet hatten. Die erwarteten doch wohl nicht,


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