Big Ideas. Das Politik-Buch. John Farndon

Big Ideas. Das Politik-Buch - John  Farndon


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einer chinesischen Version der gemischten Wirtschaftsform – und wendet sich dabei mit neuem Ernst konfuzianischen Ideen zu. image

       Konfuzius

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      Obwohl er in der chinesischen Geschichte eine große Rolle spielt, ist über das Leben des Konfuzius wenig bekannt. Es heißt, er sei 551 v. Chr. in Qufu im Staat Lu (China) geboren worden. Ursprünglich hieß er Kong Qiu (den Ehrentitel Kong Fu Zi erhielt er erst später). Seine Familie war angesehen und wohlhabend. Trotzdem arbeitete er in jungen Jahren als Diener, um die Familie zu ernähren, nachdem sein Vater gestorben war. In seiner Freizeit studierte er und wurde schließlich Verwaltungsbeamter am Hof von Zhou, wo er seine Ideen zur Staatsführung entwickelte. Sein Rat wurde aber ignoriert und er gab seine Position auf.

      Den Rest seines Lebens verbrachte Konfuzius mit Reisen durch das chinesische Reich. Dabei lehrte er Philosophie und Staatstheorie. Schließlich kehrte er nach Qufu zurück, wo er 497 v. Chr. starb.

       Hauptwerke

       Analekten

       Mitte und Maß

       Das große Lernen

      (Diese drei Werke wurden im 12. Jh. von chinesischen Gelehrten zusammengestellt.)

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      DIE KRIEGSKUNST IST VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG FÜR DEN STAAT

      SUNZI (UM 544–UM 496 V. CHR.)

       IM KONTEXT

      IDEENLEHRE

       Realismus

      SCHWERPUNKT

       Diplomatie und Krieg

      FRÜHER

      8. Jh. v. Chr. Das goldene Zeitalter der chinesischen Philosophie beginnt, die »Hundert Schulen des Denkens« entstehen.

      6. Jh. v. Chr. Konfuzius entwickelt die Rahmenbedingungen für eine Zivilgesellschaft, die auf traditionellen Werten beruht.

      SPÄTER

      4. Jh. v. Chr. Chanakyas Rat an Chandragupta Maurya trägt zur Errichtung des Maurya-Reiches in Indien bei.

      1532 Niccolò Machiavellis Der Fürst wird fünf Jahre nach seinem Tod veröffentlicht.

      1937 Mao Zedong schreibt Über den Guerillakrieg.

      Im späten 6. Jahrhundert v. Chr. war die »Zeit der Frühlings- und Herbstannalen« in China vorbei. Eine Ära friedlichen Wohlergehens und die Blütezeit der Philosophie gingen zu Ende. Man hatte sich auf die Moralphilosophie oder Ethik konzentriert. In der politischen Philosophie, die darauf aufbaute, ging es um den moralisch richtigen Weg, wie der Staat seine inneren Angelegenheiten organisieren sollte. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung brachte Konfuzius die überlieferten Tugenden in eine Hierarchie ein, oben stand das Staatsoberhaupt, die Verwaltung übernahmen Gelehrte.

      Zum Ende der »Zeit der Frühlings- und Herbstannalen« hin ging die politische Stabilität verloren und die Spannungen zwischen den chinesischen Staaten wuchsen. Ihre Anführer mussten deshalb nicht nur innere Angelegenheiten regeln, sondern auch Angriffe der Nachbarn abwehren.

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       Militärstrategie

      Militärberater waren auf einmal ebenso wichtig wie zivile Bürokraten, die Militärstrategie griff auf das politische Denken über. Das einflussreichste Werk zu diesem Thema ist Die Kunst des Krieges, geschrieben vermutlich von Sunzi, einem General in der Armee des Königs von Wu. Dort heißt es: »Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden.« Das war ein klarer Bruch mit der politischen Philosophie der Zeit. Möglicherweise wurde hier zum ersten Mal deutlich formuliert, wie wichtig Krieg und militärische Informationen sind und dass sie zu den Staatsangelegenheiten zählen. In Die Kunst des Krieges geht es darum, das Wohl des Staates praktisch zu sichern. Während sich die früheren Denker mit der Struktur der Zivilgesellschaft befasst hatten, konzentrierte sich diese Abhandlung auf internationale Politik. Es wurden Fragen der öffentlichen Verwaltung diskutiert, und zwar allein zum Zweck der Planung und Durchführung von Kriegen.

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      Die Terrakotta-Armee aus dem Grab des Kaisers Qin Shihuangdi. Sie zeigt, wie wichtig Qin das Militär war. Er lebte 200 Jahren nach Sunzi und zählte zu den Kennern von dessen Werken.

      Sunzis detaillierte Beschreibungen der Kriegskunst wurden als Rahmenvorgaben für jede Art von politischer Organisation gesehen. Er führte darin eine Reihe von Prinzipien auf, die bei der Planung eines Feldzugs zu berücksichtigen sind. Dazu gehörten neben Wetter und Gelände der moralische Einfluss des Herrschers, die Qualitäten des Generals und die Disziplin der Soldaten. Diese »Prinzipien des Krieges« lassen sich auf jede hierarchische Struktur mit einem Herrscher an der Spitze übertragen. Das Oberhaupt lässt sich von seinen Generälen beraten, denen er Befehle erteilt und die ihrerseits die Truppen organisieren. Für Sunzi ist es auch dessen Aufgabe, moralisch die Führung zu übernehmen. Das Volk muss davon überzeugt werden, dass es um eine gerechte Sache geht. Führen sollte der Herrscher durch sein Vorbild; diese Idee hatte Sunzi mit Konfuzius gemeinsam.

       Die fünf Grundlagen der Kriegsführung

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      Der Weg (Dao) erlaubt Soldaten, mit ihren Herrschern einer Meinung zu sein.

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      Generäle müssen an den Himmel denken: Er ist Yin und Yang und der Wechsel der Jahreszeiten.

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      Ein Stratege muss an die Erde denken: ob hoch oder niedrig, nah oder fern, offen oder begrenzt.

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      Befehlsgewalt zeigt sich durch Weisheit, Integrität, Mitgefühl und Mut.

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      Gute Organisation und die richtige Befehlskette führen zu Disziplin.

      Es überrascht kaum, dass Sunzi großes Gewicht auf die Qualitäten des Generals legt. Er beschreibt ihn als »Bollwerk des Staates«. Seine Ausbildung und seine Erfahrung bilden die Grundlagen der Ratschläge, die er dem Führer des Staates gibt, er bestimmt also die Politik maßgeblich mit. Außerdem sind seine Fähigkeiten entscheidend für die Organisation der Armee. Der General steht an der Spitze der Befehlskette. Er ist verantwortlich für die Logistik und die Ausbildung sowie die Disziplin der Männer. Die Kunst des Krieges rät dazu, disziplinarische Maßnahmen rigoros durchzusetzen; neben harten Strafen bei Ungehorsam soll es


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