Irland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralph Raymond Braun

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zum Wick­low Gap. Von der Straße zeigt ein Hin­weis­schild den Weg in die Wiesen zu einer 50 m ent­fern­ten Schau­ta­fel. Von dort sind es weitere 150 m zum Stein­kreis. (53°04’19’’N 6°36’46’’W). Castle­ruddery ist am Eingang des Glen of Imaal von der N 81 aus­geschildert, 52°59’28’’N 6°38’12’’W.

      Radler müssen sich nicht auf der Fern­straße von den Lastern in den Graben drän­gen lassen, sondern nehmen ab Hollywood die Nebenstraße nach Do­nard. Dieser Weg ist zwar etwas hü­ge­liger, aber kaum befahren und führt zwi­schen steilen Felsen und sogar durch einen Wald hindurch, der aus­nahms­weise nicht ein­ge­hegt ist und zu einem Spazier­gang verführt.

      Das landschaftlich schönste Tal auf der Westseite des Gebirgsstocks ist nach Mal, dem Bruder des mythischen Kö­nigs Cathal Mor benannt. Zu Beginn des 19. Jh. hielt sich hier der Frei­heits­kämp­fer Michael Dwyer versteckt. In Derry­na­muck hat man ihm ein kleines Museum einge­richtet, das einen Ein­druck vom All­tags­leben dieser Zeit ver­mit­telt und den rechten Kontrast zum Luxus von Russ­bo­rough bildet.

      Das gepflegte, fotogene Dorf kuschelt sich in eine dicht bewaldete Senke. Es wurde um 1830 von den Herren des benachbarten Gutes Powerscourt für die Pächter und Landarbeiter angelegt. Trotz der Nähe zu Dublin ist ihm die zügellose Urbanisie­rung bisher erspart geblieben.

Der italienische Garten von Schloss Powerscourt

      Der italienische Garten von Schloss Powerscourt

      Das Schloss selbst, 1731 von Richard Cassels entworfen, brannte 1974 just bei je­nem Empfang bis auf die Grund­mau­ern nieder, mit dem der Abschluss langjähriger Re­novierungsarbeiten ge­feiert wurde. Erst 1997 war der „Phoe­nix wieder der Asche ent­stiegen“, wie die Lokalpresse ti­telte, und dient jetzt als Restaurant, Sou­venir­kauf­haus und Visitor Centre, in dem die jährlich gut 100.000 Be­su­cher die Ge­schich­te des Anwesens er­fah­ren. Die neuerliche Instandsetzung wur­de mit Gel­dern aus dem EU-Re­gio­nal­fonds finanziert, zu­sätz­lich ver­kauf­ten die Slazengers, de­nen Po­werscourt ge­hört, einen Teil des Parks als Bauland für ein Hotel. Hoffen wir, dass das Schloss nun gegen Feuer­scha­den ver­sichert ist.

      Im oberen Teil des Gutes fällt der Dargle in Irlands größtem Wasserfall 121 m in die Tiefe. Dort ist ein Natur­lehrpfad angelegt, leider wird der Weg vom Schloss zum Wasserfall durch ein verschlossenes Tor blockiert, das den Um­weg über die Straße erzwingt. Nie­mand empfindet es hier als anstößig, für den Be­such des Natur­denk­mals Ein­tritt zu verlangen. Das eng­lisch-iri­sche Prinzip von Ei­gen­tum an Grund und Boden geht sehr viel wei­ter als in Deutschland, und so las­sen sich selbst die meisten Bauern den Gang über ihre Felder bezahlen, auf denen ­ein Dol­men, ein Steinkreis oder ein ähnliches Mo­nu­ment steht.

      Angesichts eines bevorstehenden Besuchs von König Georg IV. wollten die Her­ren von Powerscourt dem ihrer Meinung nach spärlichen Wasserfluss etwas nach­hel­fen und stauten den Bach oben mit einem künstlichen Damm, der just in dem Mo­ment hätte ge­sprengt werden sollen, da der König sich anschickte, die Sze­nerie zu be­trach­ten. Doch Georg, nach dem Ban­kett von Darmgrimmen ge­plagt, ver­zichtete auf das Spektakel. Die Un­päss­lichkeit rettete das königliche Leben, denn die nach der Sprengung vom Was­sersturz mitgerissenen Fels­bro­cken zer­schmet­ter­ten die Aus­sichts­platt­form.

      ♦ Park: Tägl. 9.30-17.30 Uhr (im Winter bis Ein­bruch der Dunkelheit), Ein­tritt 12 € (im Winter ermäßigt). Der Ein­gang ist 500 m süd­lich des Dorfplatzes von Enniskerry. www.powerscourt.com. Wasserfall: Tägl. 9.30-19 Uhr (im Winter bis Einbruch der Dunkelheit); Ein­tritt 7 €. Ab dem Park­eingang aus­ge­schil­dert.

      Knocksink Woods: Auf einem etwa ein­stün­digen Spaziergang lässt sich das ar­ten­rei­che Naturreservat am Glen­cullan River erkunden. Man geht vom Haupt­platz zu­nächst die Straße Rich­tung Glencree, bis nach der Kirche links der Eingang zu den Knock­sink Woods ausgeschildert ist. Der bequeme Weg führt durch einen schat­ti­gen Bu­chen­wald am Bach entlang zu einem Natur­schutzzentrum. Nach die­sem ha­ben wir über die nächste Brücke den Forstweg verlassen und sind ein Stück am West­ufer entlanggewandert, bis der Pfad wieder die Seite wechselte. Hier ha­ben wir für den Rückweg wieder den Haupt­weg eingeschlagen.

      Praktische Infos

      Verbindung Stadtbus Nr. 44 ab Dublin Haw­kins Street; auch Bus Nr. 185 von der Sta­tion Bray der DART-Bahn. Die schmale, kur­vige Straße von Bray ist stark von Lkws und Bussen befahren. Radler nehmen von Du­blin nach Enniskerry besser die R 117.

      Ausflüge Bus: Dublinbus (www.dublinsightseeing.ie) star­tet mehr­mals die Woche um 10.30 Uhr am Büro 59 Up­per O’Connell Street für 25 € eine Rund­fahrt zum Power­scourt Gar­den und an die Wicklowküste.

      Übernachten Summerhill House, das Land­haus mit knarrenden Dielen und Stil­mö­beln steht etwa 10 Gehminuten vom Dorf­platz und ist bei Hoch­zeits­ge­sell­schaf­ten sehr be­liebt. DZ 150-200 €. Bray Rd, Tel. 01 286 7928, www.summerhillhousehotel.com.

      B&B Coolakay House, 3 km außerhalb von En­niskerry aussichtsreich an einem Hang. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass man es hier mit einem Bauernhof zu tun hat - zu sau­ber, zu gepflegt wirkt das Um­feld. Die Zimmer sind mit TV und Haarföhn aus­ge­stattet, sogar mit ric­htiger Bade­wan­ne im Bad des großen „family room“ (mit drei Bet­ten). Zum Haus ge­hört ein Re­stau­rant, in dem auch Tages­aus­flüg­ler be­wirtet wer­den. DZ 90-100 €. Pow­er­scourt Wa­terfall Road, Tel. 01 286 2423, www.coolakayhouse.ie.

      B&B Ferndale, Gebaut im frühviktoriani­schen Landhausstil und z­eitgemäß einge­rich­tet, steht das Haus von Josie und Noel Cor­coran in­mitten eines subtropisch anmu­ten­den Gar­tens. DZ 90-100 €. Am Dorfplatz, Tel. 01 286 3518, www.ferndalehouse.com.

      Knockree JH, der komfort­able Neubau am Fuße des Knockree Mountain ist die von En­niskerry nächstgelegene Herberge am Wicklow-Trail. Alle Zimmer mit Bad. Bett 20-25 €. Lackan House, 6 km süd­westl. von Enniskerry, ­Tel. 01 286 7981, www.anoige.ie.

      Essen & Trinken Um den Dorfplatz ei­nige an­sprechende Cafés und Resta­u­rants, z. B.:

      Poppies, selbst gebackenes Brot, eigene Konfitüre und tolle Pies lassen den chaoti­schen Ser­vice schnell vergessen. Tägl. 8-18 Uhr.

      Emilia’s serviert im 1. Stock dünne und knus­p­rige Pizzas, außerdem die üblichen Ver­däch­tigen wie Steaks, Cäsarsalat oder ge­füllte Rie­sen­champignons. Di-So ab 17.30 Uhr. Tel. 01 276 1834.

      Im Powerscourt Terrace Café versteht man sich perfekt auf die nahezu gleichzei­ti­ge Ver­pfle­gung ganzer Busladungen lunch­hun­gri­ger Tages­ausflügler


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