Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker

Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band - Alfred Bekker


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sollten wir den Erkennungsdienst das Apartment unter die Lupe nehmen lassen", meinte ich.

      "Ein Strohhalm, Jesse. Mehr nicht."

      "Und wenn schon."

      Ich ging ins Bad. Auch das war penibel gereinigt worden.

      Gerade so, als wollte es die Leder-Lady dem Erkennungsdienst besonders schwer machen.

      *

      Das MEGAMOON war in der Nacht ein laserlichtdurchfluteter Nobel-Schuppen. Eine In-Disco der Superlative, in der an nichts gespart worden war.

      Jetzt, mitten am Tag, gingen hier die Lieferanten ein und aus.

      Putzkolonnen wienerten den Boden spiegelblank.

      Walid Kerim hatte den Kragen seiner Lederjacke hochgeschlagen.

      "Wir stecken ganz schön im Dreck, was?", meinte indessen der Blonde.

      "Keine Panik", sagte Kerim.

      "Du hättest mich die beiden G-men doch abknallen lassen sollen..."

      "...was du ja um ein Haar auch noch gemacht hättest, du Narr", knurrte Kerim. "Weißt du, was auf Polizistenmord steht? Im Staat New York ist dir dann die Giftspritze ziemlich sicher."

      Am Eingang des MEGAMOON stand ein breitschultriger Glatzkopf, der irgendwann mal mit einem Messer frisiert worden sein musste. Jedenfalls zog sich eine ziemlich hässliche Narbe quer über die Rundung seines kahlen Schädels.

      "Halt, was wollt Ihr?", knurrte er, als Kerim und der Blonde versuchten, durch die Tür zu gehen. "Der Betrieb beginnt erst heute Abend. Aber ob ich euch dann reinlasse, weiß ich noch nicht. Wir sprechen eigentlich ein anderes Publikum an."

      "Wir werden erwartet", sagte Kerim.

      "Ach, was."

      "Wir sind mit Mr. Carini hier verabredet, also jetzt lassen Sie uns rein!"

      Das Gesicht des Glatzkopfs blieb unbewegt.

      "Einen Moment", sagte er dann. "Ihr wartet hier!"

      Er ging ins Innere des MEGAMOON und kehrte nach zwei Minuten zurück. Mit einer ruckartigen Kopfbewegung bedeutete er den beiden, ihm zu folgen.

      Sie durchquerten die Nobeldisco, gingen vorbei an der Bar.

      Der Kahlkopf führte sie durch eine Seitentür. Ein halbdunkler, schmaler Flur folgte, bis sie an eine weitere Tür gelangten.

      Der Kahlkopf klopfte an.

      "Herein", kam es heiser von drinnen.

      Der Kahlkopf öffnete die Tür.

      Kerim und der Blonde traten ein. Der Kahlkopf blieb hinter ihnen und schloss die Tür.

      Ein Mann mit schwarzem, pomadegetränktem Haar saß hinter dem großen Schreibtisch. Er hatte die Füße auf den Tisch gelegt und eine dicke Havanna im Mund stecken. Rechts und links standen zwei baumlange Bodyguards mit kantigen Gesichtern.

      "Mr. Carini", entfuhr es Kerim. In seinem Tonfall schwang fast so etwas wie Ehrfurcht mit.

      Carini blies Kerim den Rauch seiner Havanna entgegen.

      "Ihr seid in Schwierigkeiten", stellte Carini fest.

      "Wir können unser Gesicht nirgendwo sehen lassen", erläuterte Kerim. "Vor meiner Wohnung stehen Zivilfahnder vermutlich vom FBI - die nur darauf warten, dass ich dort wieder auftauche. Wir können nirgends hin..."

      "Ja, dumm gelaufen, Kerim", sagte Carini kalt.

      Kerim streckte die Hand aus und deutete mit dem Zeigefinger auf Carini.

      "Sie müssen uns helfen, Mr. Carini."

      "Ihr habt doch genug an der Sache verdient, oder etwa nicht? Ich habe euch euren Anteil auf ein Schweizer Nummernkonto überweisen lassen! Ganz so, wie ihr das wolltet."

      "Da können wir im Moment nicht dran. Was glauben Sie, was passiert, wenn wir eine Kreditkarte benutzen oder in eine Bank spazieren, um uns etwas überweisen zu lassen."

      Carini zuckte die Achseln. "Ein gewisses Risiko, das gebe ich zu", meinte er. "Aber so stadtbekannt seid ihr nun auch nicht!"

      Der Blonde wurde dunkelrot.

      "Jetzt hören Sie mir mal gut zu", knurrte er. "Von Leuten wie uns lassen Sie sich die Kastanien aus dem Feuer holen, die Sie dann für viel Geld verscherbeln - und zum Dank lassen Sie uns dann im Regen stehen. Haben Sie sich mal überlegt, was passiert, wenn der FBI uns in die Finger kriegt? Man wird uns ein Angebot machen, denn die können sich ausrechnen, dass wir mit den Druckplatten nichts anfangen können..."

      Der Blonde machte einen Schritt nach vorne. Eine hektische Bewegung folgte. Seine Hände wurden zu stahlharten Fäusten.

      Die Knöchel wurden weiß, so sehr presste er sie zusammen.

      Dann erstarrte er mitten in der Bewegung.

      Die beiden Leibwächter von Mr. Carini hatten blitzschnell Automatik-Pistolen unter ihren Jacketts hervorgerissen und durchgeladen.

      "Schön ruhig", sagte Mr. Carini. Er nahm die Füße vom Tisch und beugte sich etwas vor. Dann nahm er die Havanna aus dem Mund. "Jetzt hört mir mal gut zu, ihr Zwei. Ich mag es nicht, wenn ich unter Druck gesetzt werde! Kapiert? Ich mochte schon die Art und Weise nicht, in der ihr am Telefon gekommen seid! Und wenn das gerade eine Drohung sein sollte..." Er zerdrückte die Havanna im Aschenbecher, obwohl sie nicht einmal zur Hälfte aufgeraucht war. Ihm war offenbar gründlich der Appetit darauf vergangen. "Vor allem mag ich es nicht, hier im MEGAMOON gesehen zu werden... Es muss ja nicht jeder wissen, dass der Laden zu zwei Dritteln mir gehört. Das gibt nur Ärger mit der Konkurrenz..."

      "Ach, Sie hätten sich also lieber mit uns in einem ihrer Wettbüros getroffen, was Carini", versetzte der Blonde voller Ironie. Kerim stieß ihn an.

      Carinis Gesucht wurde dunkelrot.

      "Es ist ja wohl nicht gerade die feine Art, wenn mich jemand mitten in der Nacht aus dem Bett klingelt und mir sagt: 'Wenn Sie nicht wollen, dass wir auspacken, treffen wir uns morgen Mittag im MEGAMOON!'"

      "Mr. Carini, wir brauchen Hilfe", sagte Kerim dann relativ ruhig.

      Carini lächelte wie ein Hai.

      "Okay, das sehe ich ein. Dann legt als erstes eure Waffen hier auf den Tisch."

      Der Blonde wirkte etwas irritiert.

      Carini zischte: "Die sind heiß, Mann! Geht das nicht in deinen Schädel, Jespers?"

      Der Blonde erhob sich.

      Kerim holte indessen seine Uzi unter der Jacke hervor und legte sie auf den Tisch. Der blonde Jespers folgte einem Beispiel.

      "Ich werde dafür sorgen, dass diese Dinger am Grund des Hudsons verrosten. Das Notebook, mit dem ihr in die EDV von McGordon Inc. eingedrungen seid, ist in den Händen des FBI?"

      "Ja", gab Jespers kleinlaut zu.

      "Bedeutet das ein Problem, Jespers?"

      "Was weiß ich."

      "Na, Kerim hat Sie mir doch als große Computerkapazität vorgestellt! Also spielen Sie nicht den Ahnungslosen. Wenn es Ärger geben könnte, weiß ich das lieber im Voraus."

      "Es gibt keine Spur, die zu Ihnen hinführt, Mr. Carini", erklärte Jespers. "Das ist es doch, was Sie meinen."

      "Ja, genau." Carini öffnete die Schublade des Schreibtisches. Zwei Bündel mit Geldscheinen warf er lässig auf den Tisch.

      "Ihr wolltet etwas Handgeld. Hier, bedient euch."

      "Das reicht nie im Leben", rief Jespers. "Wir brauchen Papiere und..."

      "Es ist für alles gesorgt",


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