Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker

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überbrücken. Ich sorge für alles andere. Ihr bekommt Papiere und werdet außer Landes gebracht. Irgendwelche Einwände?"

      Kerim atmete tief durch.

      "Nein."

      "Na, fein!"

      "Wann geht es los?"

      "Jetzt gleich. Im Hinterhof steht ein Wagen bereit, der euch an einen Ort bringt, an dem euch niemand finden wird..."

      *

      Wir befanden uns noch in Carla Raines Apartment, als der Anruf von der Zentrale kam. Max Carter von der Fahndungsabteilung meldete sich.

      Er hatte inzwischen abgecheckt, ob es einen Zusammenhang zwischen Walid Kerim und Guy Carini gab.

      Es gab ihn.

      Carini hatte vor drei Jahren eine Kaution für Kerim bezahlt.

      "Fernandez, der Kerl mit der Bazooka, war mal Carinis Leibwächter. Und jetzt Kerim! Das kann kein Zufall sein", war Milo überzeugt.

      Ich fragte mich, welche Rolle Carla Raines in der ganzen Sache eigentlich spielte. Aber was die geheimnisvolle Leder-Lady anging, kamen wir im Moment nicht weiter. Dafür hatte sie gesorgt. Und zwar auf eine Weise, die für meinen Geschmack deutlich über das hinausging, was man einem gewöhnlichen Callgirl zutrauen konnte, das irgendein Fädenzieher im Hintergrund auf den armen Nathan Reilly angesetzt hatte, um ihm die Passwörter abzuluchsen.

      *

      Das Wettbüro lag an der 111.Straße in East Harlem, einem Stadtteil in dem Puertoricaner und Einwanderer aus der Karibik dominierten. Als wir nach Guy Carini fragten, wurden wir in ein Hinterzimmer geführt.

      Ein dicklicher, kleiner Mann mit dunklem Teint saß uns gegenüber und kraulte einen Rottweiler.

      Er sah sich eingehend unsere Dienstausweise an, dann deutete er auf die protzigen Ledersessel. "Bitte setzen Sie sich, Gentlemen. Möchten Sie etwas zu trinken?"

      "Nein danke", erwiderte ich.

      "Es tut mir leid für Sie, aber Mr. Carini ist zur Zeit nicht im Haus."

      "Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?"

      "George Al-Malik", erwiderte unser Gegenüber. "Ich bin Mr. Carinis Partner."

      "Was hat Mr. Carini denn dazu bewogen, einen Partner mit ins Geschäft zu nehmen?", fragte ich.

      Al-Maliks Lächeln war kalt und geschäftsmäßig.

      "Er brauchte Geld."

      "Will er expandieren?"

      "Darf ich Ihren Ausweis nochmal sehen? Ich möchte mich vergewissern, ob da statt FBI nicht vielleicht der Stempel der Finanzbehörde zu sehen war? Die Praktiken ehrbarer Geschäftsleute dürften Sie kaum interessieren, Mister...?"

      "Trevellian", sagte ich. Ich holte drei Bilder aus der Jackettinnentasche. Eins zeigte Walid Kerim, das andere Kevin Fernandez. Außerdem noch ein Phantombild des unbekannten Blonden. "Kennen Sie einen dieser Männer?"

      "Tut mir leid, aber meine Augen."

      "Sie haben überhaupt nicht richtig hingesehen, Mr. Al-Malik."

      "Was ist mit diesen Leuten?"

      "Wir wissen, dass sie auf die eine oder andere Weise mit dem Überfall auf den Transport der Dollar-Druckplatten zu tun haben, der im Moment Schlagzeilen macht."

      "Ja,ja, ich habe davon gehört."

      "Seit wann kennen Sie Carini?"

      "Ich wüsste nicht, was Sie das angeht, Mr. Trevellian. Und da Sie offenbar nichts von mir wollen und sich Ihre Fragen nicht auf die gemeinsamen Geschäfte beziehen, die Mr. Carini und ich betreiben, betrachte ich unser Gespräch als beendet."

      Ich deutete auf die Bilder.

      "Zwei dieser Männer haben etwas mit Carini zu tun. Und es würde mich nicht wundern, wenn wir bei dem dritten auch noch eine Spur finden, die in diese Richtung weist. Vermutlich nur eine Frage der Zeit. Und wenn Sie nicht in diesen Strudel mit hineingerissen werden wollen, sollten Sie uns jetzt sagen, was Sie wissen."

      In dieser Sekunde sprang die Tür auf.

      Ein Mann mit zurückgekämmten, pomadedurchtränktem Haar trat ein. Im Gefolge hatte er zwei riesenhafte Leibwächter, die demonstrativ die Jacketts zur Seite schlugen, so dass man die Griffe ihrer Pistolen aus den Gürtel-Halftern herausragen sehen konnte.

      "Gut, dass Sie da sind, Mr. Carini", sagte Al-Malik. Der Rottweiler zu seinen Füßen knurrte indessen. "Jetzt können Sie sich mit den beiden G-men hier herumschlagen und sich Löcher in den Bauch fragen lassen!" Al-Malik kraulte den Rottweiler. "Ganz ruhig", brummte er. Er sah mich an und grinste breit.

      "Ich hoffe, er gehorcht Ihnen", sagte ich.

      "Sein Name ist Kaatil", sagte Al-Malik. "Das ist arabisch und bedeutet 'Mörder'. Und er gehorcht mir aufs Wort, Mr. Trevellian. Da können Sie ganz unbesorgt sein."

      Ich hob die Augenbrauen.

      "Wie ich sehe, sind Sie ein Mann von ganz erlesenem Geschmack, Mr. Al-Malik."

      "Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag, Mr. Trevellian. Und im übrigen hoffe ich, dass wir so bald nichts mehr miteinander zu tun bekommen."

      Ich lächelte dünn und erwiderte: "Kann ich leider nicht versprechen."

      "Gehen wir nach drüben, in mein Büro, Gentlemen", schlug Carini vor. "Und dann sagen Sie mir, was Sie zu sagen haben. Ich hoffe nur, dass das nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich bin nämlich ein vielbeschäftigter Geschäftsmann und kein Staatsbediensteter mit Pensionsberechtigung!"

      *

      "Wohin fahren wir?", fragte Walid Kerim.

      Der Fahrer der dunkle Limousine, die im Hinterhof des MEGAMOON auf sie gewartet hatte, trug eine Spiegelbrille und war stumm wie ein Fisch.

      Der blonde Jespers saß hinten auf dem Rücksitz. Er drehte sich immer wieder nervös um. Kerim hatte hingegen auf dem Beifahrersitz platzgenommen.

      "Kennt ihr euch so schlecht in New York aus?", sagte jetzt der Fahrer. Er lachte heiser. "Darf doch nicht wahr sein... Die Williamsburg Bridge führt nach Brooklyn..."

      "Du kannst ja reden, Mann", knurrte Kerim.

      "Aber du kannst nicht die Schnauze halten, was?"

      "Hör zu, ich will wissen, wie es weitergeht."

      "Erstmal machen wir Bilder von euch. Für die neuen Pässe. Mr. Carini hat einen Mann an der Hand, der hauptberuflich Maskenbildner am Broadway ist und der wird eure Visagen so verändern, dass ihr sie selbst nicht wiedererkennt. Und dann geht's so schnell wie möglich ab ins Ausland."

      "Wohin?"

      "Werdet ihr früh genug erfahren."

      Die Limousine jagte die Williamsburg Bridge entlang, die in den Broadway mündete. Allerdings den Broadway von Brooklyn, der mit der gleichnamigen Theatermeile in Manhattan nichts zu tun hatte. Eine breiter Freeway, der sich wie eine gerade Linie durch die Stadtlandschaft zog.

      "Ich habe das Gefühl, dass uns jemand folgt", meinte Jespers. "Schon eine ganze Weile..."

      "Meinst du den champagnerfarbenen Mercedes?", fragte der Kerl mit der Spiegelbrille.

      "Ja."

      "Keine Sorge, Mann! Das sind unsere Leute. Die passen ein bisschen auf uns auf."

      Die dunkle Limousine nahm


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