Nachhaltig Geld anlegen. Wolfgang Mulke

Nachhaltig Geld anlegen - Wolfgang Mulke


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      imageSaubere Lieferketten

      imageFaire Bezahlung der Beschäftigten

      imageFaire Arbeitsbedingungen

      imageBiolandwirtschaft

      imageNaturschutz

      imageVerkehrswende

      imageEntwicklung armer Länder oder Regionen

       Bevorzugte Geldanlage

      imageKonkrete Umweltprojekte

      imageKonkrete Sozialprojekte

      imageBequeme sichere Zinsanlagen

      imageMöglichst hohe Rendite

      Das Zauberwort heißt Transformation

      Die Wirtschaft muss sich umstellen. Spätestens Mitte des Jahrhunderts soll die Energieversorgung zum Beispiel in vielen Ländern aus erneuerbaren Energiequellen gesichert werden. Das eröffnet auf der einen Seite jenen Firmen, die mit Technologien oder Dienstleistungen den Wandel ermöglichen, große Chancen. Auf der anderen Seite brauchen diese Firmen Kunden, die ihre Produkte und Dienste kaufen und Investoren, die das Kapital für die Entwicklung und alles Weitere bereitstellen.

      Es geht bei der Transformation der Wirtschaft bei Weitem nicht nur darum, Kohle und Öl durch Sonne und Wind zu ersetzen. Betroffen sind viele Branchen, große und kleine, global operierende und regional aktive Unternehmen. Die Landwirtschaft braucht Lösungen, die eine ebenso umweltverträgliche wie effiziente Erzeugung von Nahrungsmitteln ermöglichen. Architektinnen und Bauherren benötigen Technologien für energieeffiziente Gebäude, Mobilitätsdienstleister Konzepte und Fahrzeuge für den sauberen Transport von Menschen und Material. Die Aufzählung ließe sich nahezu unbegrenzt fortsetzen. Für Sie als Anlegerin oder Anleger ist entscheidend, dass mit all diesen positiven Fortentwicklungen auch Geld verdient wird, das Ihr Investment lohnend werden lässt. Chancen für eine gute Verbindung von Impact und Rendite gibt es also reichlich.

      Fonds: Große Investoren machen Druck

      Tatsächlich sind die Wege, die der Impact nimmt, etwas verschlungener. Wenn Sie in Aktienfonds investieren oder ETF erwerben, wechseln die Anteile zunächst einmal nur den Besitzer. Der Fonds kauft dafür Aktien, deren Vorbesitzer nun das Geld erhalten. Den Unternehmen selbst fließt kein Geld zu. Indirekt entsteht jedoch ein Effekt. Ein nachhaltiger Fonds schließt unerwünschte Geschäftsfelder oder -praktiken aus. Mit dem Kauf von Aktien steigt tendenziell deren Kurs. Das ist eine wichtige Erfolgskennziffer für die Unternehmen. Sie strengen sich daher verstärkt an, die Anforderungen der Fonds zu erfüllen, um weitere Investoren anzulocken. Auch erleichtert ein hoher Unternehmenswert die Finanzierung weiterer Investitionen in nachhaltige Projekte. Das wiederum verbessert die weiteren Wachstumsaussichten. Es ist also auch im Interesse anderer Aktionäre, den Boom bei nachhaltigen Geldanlagen zu nutzen.

      Es gibt aber auch direkte Effekte: Die Fonds oder Vermögensverwaltungen sammeln von Anlegern sehr viel Geld ein. Die Allianz kam 2019 allein auf ein Anlagevermögen von 2,3 Billionen Euro. Der größte Vermögensverwalter der Welt, Blackrock aus den USA, kam im selben Jahr sogar auf eine Summe von 7,4 Billionen US-Dollar. Dieses gewaltige Kapital verschafft den Investoren auch einen beträchtlichen Einfluss auf die Vorstände der Unternehmen. Große Aktionäre haben meist einen direkten Draht zum Vorstand und verfügen über einen erheblichen Stimmenanteil auf den Hauptversammlungen. Kleinere und mittlere Investoren schließen sich zusammen, um wirkungsvoll Engagement – das Fachwort für Unternehmensdialog und Stimmrechtsausübung – betreiben zu können.

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       Stufenplan

       Engagierte Aktionäre treiben Unternehmen Schritt für Schritt zu grünem Wachstum an.

      Immer häufiger nutzen die Investoren diese Macht auch, um ganze Konzerne auf einen ethisch-ökologischen oder sozialen Kurs zu bringen. So mahnte etwa die Vertreterin der Fondsgesellschaft Deka, die den Sparkassen gehört, den Vorstand des Sportartikel-Herstellers Adidas auf der Hauptversammlung 2020, sich endlich dem Thema Rassismus im Unternehmen zu stellen. Der Vorstand lenkte prompt ein und versprach, für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Dieser Druck der Aktionäre ist nicht zu unterschätzen. Schließlich können sie ihr Kapital schnell wieder aus einer Aktiengesellschaft abziehen. Dann kehrt sich der Mechanismus um. Die Aktie verliert tendenziell an Wert, wenn viele davon verkauft werden.

      Detailliert führt auch die GLS-Bank ihr Engagement in den Unternehmen auf, in die sie investiert. „Die Erfahrung zeigt, dass der Austausch mit Unternehmen eines langen Atems bedarf“, stellt die Bank fest. Doch meist reagierten sie positiv und sagten Veränderungen zu. Konkret weist der Investitionsbericht der Bank zum Beispiel sechs Unternehmen aus, mit denen sie über Menschen- und Arbeitsrechte im Gespräch ist, bei zwei weiteren geht es um die Produktsicherheit und bei einigen Finanzdienstleistern um Verbindungen zur Rüstungs- oder Atomindustrie. Letztere blieben offenkundig erfolglos, denn die GLS-Bank trennte sich von diesem Investment.

      Derlei Gespräche finden hinter verschlossenen Türen statt und nicht etwa auf der Hauptversammlung eines Unternehmens vor den versammelten Aktionärinnen und Aktionären. Die Öffentlichkeit bekommt davon selten etwas mit. Die Triodos-Bank berichtet zum Beispiel von einem Engagementerfolg mit der niederländischen Pensionskasse, die ihre Anlagestrategien nachhaltiger gestaltet hat. Die Este Asset Management setzte sich in Österreich gegen die Fracking-Pläne des Versorgers OMV ein. Die Fondsgesellschaft Union Investment begleitete wiederum die finnische Ölfirma Neste Oyi bei der Stärkung der Sparte Erneuerbare Energien. Engagement kann auch vorausschauend betrieben werden. Der österreichische Fondsanbieter Raiffeisen zum Beispiel war im Gespräch mit verschiedenen Wasserversorgern zur Frage, wie sie sich auf das Zukunftsproblem Wasserknappheit einstellen wollen.

      Ein gutes Beispiel für eine transparente Darstellung des Engagements liefert die Fondsgesellschaft Deka mit ihren Engagementberichten. In diesen führt Deka neben Analysen zu ethisch-ökologischen Herausforderungen für die Unternehmen auch detailliert Angaben zu ihren Gesprächen mit Unternehmen auf und nennt auch deren Namen. Die Themenpalette der Gespräche reicht vom Frauenanteil in Führungspositionen bis hin zum Umgang mit der Ressource Wasser.

      Allerdings mischen sich einige Fondsmanager und -managerinnen gar nicht gerne in die Geschäftspolitik ein und reden sich mit unterschiedlichen Argumenten aus der Verantwortung heraus. Einige Manager wählen nach eigenen Angaben nur Werte für ihr Portfolio aus, die kein weiteres Engagement erfordern. Andere verteidigen die Beteiligung an weniger nachhaltigen Geschäftsmodellen. So könnten sie die betreffenden Unternehmen bei ihrem Transformationsprozess begleiten. Beide Aussagen können zutreffen, etwa bei einem sehr strengen Nachhaltigkeitsfonds, der nur die besten Titel auswählt. Aber es können auch Ausreden für ein nur geringes Interesse an einer Verbreitung nachhaltiger Wirtschaftsweisen sein.

      ESG: Unternehmen geraten unter Zugzwang

      Gerade


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