Das zahlt sich aus. Marcia Gerwers

Das zahlt sich aus - Marcia Gerwers


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zu klären«, bleibt Ihnen überlassen. Unser Tipp an dieser Stelle lautet: Versteifen Sie sich nicht zu sehr auf eine Interpretation, sondern fragen Sie im Anschluss lieber nach, weshalb man Ihnen nicht zugehört hat. Oftmals ist das Feedback hilfreich oder zumindest aufschlussreich.

      Sie sehen, in dieser Situation, in der die Mitarbeiterin augenscheinlich (oder sagen wir eher ohrenscheinlich?) nicht kommuniziert hat, hat sie eine Mitteilung gesendet und Sie haben diese wiederum registriert und interpretiert.

      Wie funktioniert Kommunikation?

      Es gibt viele spannende Theorien in der Welt der Kommunikationswissenschaften und der Soziologie. Aber hey, wir wollen Sie nicht langweilen und haben uns deshalb entschieden, einen einzigen »alten Freund« zur Erklärung von »Kommunikation« heranzuziehen: Friedemann Schulz von Thun.

      Die vier Seiten einer Nachricht

      Eine der bekanntesten Schulz-von-Thun-Theorien ist das Vier-Ohren-Modell oder die vier Seiten einer Nachricht. Diese Theorie beschreibt, dass Kommuniziertes immer auf unterschiedliche Art und Weise verstanden werden kann. Eine »gesendete Nachricht«, also ein Ausspruch einer Person, hat dabei immer verschiedene Seiten oder vier verschiedene Bedeutungsebenen.

      Meist decken sich die unterschiedlichen Seiten einer einzigen Nachricht nicht vollständig miteinander. Und genau hier liegt die Schwierigkeit: Versteht der/die EmpfängerIn einer Nachricht das Gesagte so, wie es gemeint war? Wurde etwas »zwischen den Zeilen« gesendet und wurde das auch so von der/dem EmpfängerIn der Nachricht verstanden? Was wir vorwegnehmen können: Umso besser Sie Ihr Gegenüber kennen, desto leichter fällt es Ihnen, die gesagten Dinge so zu verstehen, wie sie wirklich gemeint waren. Denn umso mehr wir über unsere/n GesprächspartnerIn wissen, desto einfacher fällt uns das Entschlüsseln des Gesagten. Sowohl in der privaten als auch in der beruflichen Kommunikation vereinfacht das den zwischenmenschlichen Austausch.

      Zurück zu Schulz von Thun: Zu den vier Seiten einer Nachricht gehört der Sachinhalt der Nachricht, die Selbstoffenbarung, der Appell und der Beziehungsaspekt, der sich hinter der Nachricht versteckt.

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      Die Selbstoffenbarung in der Kommunikation

      Sobald wir in einem Gespräch etwas sagen, nicken oder uns einfach nur räuspern, offenbaren wir unserem Gegenüber etwas über uns selbst. »Selbstoffenbarung! Das klingt ja schrecklich!«, keine Sorge, damit ist schlichtweg gemeint, dass wir mit jeder Botschaft auch ein Stück von uns und unserer Persönlichkeit preisgeben. Wir suggerieren unserem Gegenüber, wie wir denken. Es ist auch überhaupt nicht möglich, so zu kommunizieren, dass andere nichts über uns denken, sprich interpretieren. Also sollten wir uns einfach daran gewöhnen, dass Menschen eben immer irgendwas über uns denken.

      Gerade in Feedbackgesprächen oder bei der Äußerung von Kritik kommt es darauf an, zur gesendeten Selbstoffenbarung, der Ich-Botschaft, zu stehen. Viele Führungskräfte nutzen jedoch vermehrt sogenannte Du-Botschaften, hinter denen sie ihr eigenes Denken verstecken. Sind Sie unzufrieden mit dem Arbeitstempo einer/s Mitarbeiterin/Mitarbeiters, sollten Sie also niemals sagen: »Du bist langsam.« Sagen Sie lieber etwas wie: »Ich habe das Gefühl, dass deine Projekte nur langsam vorangehen.« Du-Botschaften sollten generell vermieden werden. Nutzen Sie diese doch, werden Ihre MitarbeiterInnen (un-)bewusst bemerken, dass Sie gerade eine »Selbstverbergung« anstreben. Sie vermitteln, dass Sie von sich und Ihrem Eindruck der Situation ablenken und die Verantwortlichkeit ausschließlich bei Ihrem Gegenüber sehen (wollen).

      Formulieren Sie also mutige Ich-Botschaften: »Ich habe mir das Ergebnis der Aufgabe, die ich Ihnen gegeben habe, anders vorgestellt.« Das klingt doch auch gleich viel besser als: »Sie haben die Aufgabe nicht zu meiner Zufriedenheit gelöst!«

      Die Sachlichkeit in der Kommunikation

      Die Beziehung in der Kommunikation

      Die Beziehungsebene einer Nachricht lässt erkennen, wie Sie (im Augenblick des Gesprächs) zu Ihrem Gegenüber stehen. Nicht nur die Formulierung, auch Mimik, Gestik und der Tonfall spielen hier mit hinein. Ihr Gegenüber kann sich auf Basis des Gesagten gemocht, respektiert, wertgeschätzt oder gedemütigt fühlen. Ein freundliches Lächeln auf den Lippen suggeriert selbst bei Kritik, dass Sie Ihre MitarbeiterInnen natürlich auch weiterhin schätzen. Das Verteilen von Aufgaben in einem harschen Tonfall vermittelt MitarbeiterInnen »ihr steht unter mir« – ein ruhiger, freundlicher Tonfall, ein Lächeln, eine offene Mimik und Gestik wiederum können sogar bei derselben Formulierung auf eine Bitte, statt auf einen Befehl schließen lassen.

      Der Appell in der Kommunikation


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