Big Ideas. Das Feminismus-Buch. Ann Kramer
Regeln der Zeit, die weibliche Konformität an erste Stelle setzten.
Zu den Aktivitäten der Seitosha zählte die Veröffentlichung der Zeitschrift Seito (Blaustrumpf), die japanische Frauen im kreativen Schreiben förderte und das Bild der »neuen Frau« kultivierte. Weil die Seitosha traditionelle, feudale Ansichten bekämpften, beschuldigte die Regierung sie, »revolutionäre Ideen« zu verbreiten, und zensierte sie. 1916 wurden sie verboten.
Vereinigung der neuen Frau
Seitosha ebnete den Weg für eine neue Organisation, Shin Fujin Kyokai (Vereinigung der neuen Frau), die sich ab 1920 für politische Rechte einsetzte. Sie machte die Emanzipation unter japanischen Intellektuellen, Frauen wie Männern, zum Thema und förderte das Ideal der »neuen Frau«, die die Fesseln von Feudalismus und Patriarchat sprengen wollte. Unter Ichikawa Fusaes Führung formulierte die Vereinigung ihre Forderungen mit Blick auf die traditionelle Rolle der Frau in der Familie und betonte, dass Frauen, die die Zukunft des Landes mitbestimmen könnten, bessere Ehefrauen und Mütter wären.
1945 erhielten Japans Frauen bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges das Wahlrecht. Man war der Ansicht, sie hätten es sich durch ihr Leid im Krieg verdient. Frauen, so glaubte man, würden sich vor allem besseren Zugang zu Gesundheit und Arbeit, Armutsbekämpfung und Schutz für Mütter wünschen. Für viele Frauen und Männer blieb das patriarchale System Grundlage für Gesetz und Ordnung. Der Konflikt zwischen traditionellen und modernen Werten ist bis heute ungelöst.
Suffragetten in Tokio verbreiten 1920 die Idee der »neuen Frau«, die Traditionen und Gesetze abschaffen will, die nur dem Mann zugute kommen.
Ichikawa Fusae
Die Suffragistin, Feministin und Politikerin Ichikawa Fusae zählt in Japan zu den einflussreichsten Frauen des 20. Jahrhunderts. 1893 geboren, arbeitete sie als Journalistin im Zeitungsverlag Nagoya Shimbun und war 1920 Mitbegründerin von Shin Fujin Kyokai (Vereinigung der neuen Frau).
1921 reiste sie in die USA, wo sie der Suffragistin Alice Paul begegnete. 1924 gründete sie nach ihrer Rückkehr nach Japan die Fujin Sanseiken Kakutokukisei Domeikai (Japanische Liga der Wählerinnen). Nachdem Frauen in Japan 1945 das Wahlrecht erhalten hatten, gründete sie die Shin Nihon Fujin Domei (Neue Japanische Frauenvereinigung), die u. a. für ein Ende der chronischen Lebensmittelknappheit der Nachkriegszeit kämpfte. Die alliierte Besatzung verbot ihr die Politik, doch 1953 kehrte sie zurück und war bis in die 1970er-Jahre aktiv. 1981 starb sie in Tokio.
Hauptwerke
1969 Sengo fujikai no doko ( Trends der Frauenzirkel in der Nachkriegszeit) 1972 Watakushi no fujin undo ( Meine Frauenbewegung)
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