Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland
den Kopf.
"Keine Sorge! Ich habe ja schließlich für dich die Ahnungslose gespielt und diesem Bremshey eine überzeugende Show geliefert. Das hast du selbst gesagt!"
"Ja..."
"Über diesen Punkt brauchst du dir also keine Sorgen machen."
"Und warum geht es dann?"
"Ob ich mit dir zusammen bleiben kann!"
Endlich war es also heraus.
"Verstehe...", murmelte er, obwohl das nicht stimmte. Er verstand kein bisschen, sondern war nur traurig und wütend.
Der Motor heulte auf. Katja klammerte sich unwillkürlich an ihren Sitz, als Thomas die Kurve so rasant nahm, dass er auf die andere Straßenseite kam.
Ein entgegenkommender Mercedes antwortete mit der Lichthupe.
"Pass doch auf!", rief sie. "Wie fährst du denn! Willst du mich umbringen?
25
Thomas saß in sich gekehrt vor einer Tasse Kaffee.
Er blickte nicht auf, als Marc in die Küche kam und sich einen Teller Cornflakes auffüllte, wobei er mindestens eine Handvoll auf dem Boden verstreute.
"Wo ist Mama?", fragte Marc.
"Schläft noch", murmelte Thomas.
Marc zuckte die Schultern und schüttete Milch und Zucker über die Flocken.
"Macht sie doch sonst nie", meinte er dann mit vollem Mund.
"Macht sie heute aber. Sie hat erst später Dienst."
"Was ist eigentlich los mit euch? Ihr redet kaum noch miteinander, ihr scheint so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen... Und das nun schon wochenlang!"
Thomas blickte auf. Sein Blick war leer.
"Wir werden uns trennen", kündigte er dann an.
"Aber... Warum?"
"Es geht halt nicht mehr."
Marc hörte zu kauen auf.
"Einfach so?", fragte er dann.
Thomas schüttelte den Kopf.
"Nein, nicht einfach so."
"Und wann?"
"Sie sucht eine Wohnung, aber das ist nicht so einfach. Das weißt du ja."
Das Telefon klingelte. Thomas stand auf und schlurfte in den Flur. Marc hörte, wie er abhob und sich meldete.
"Ja?"
"Hier ist Kalli."
Thomas atmete tief durch. Das konnte eigentlich nichts Gutes bedeuten.
"Kalli! Was gibt's!"
Es redete nicht lange drum herum.
"Du, wir haben hier Schwierigkeiten mit einem ungedeckten Scheck! Am besten, du kümmerst dich selbst um die Sache!"
"Mein Gott, Walter!", brummte Thomas und grunzte dann eine Sekunde später: "Ja, ich bin gleich da!"
Er knallte den Hörer auf die Gabel und kam dann zurück in die Küche geschlurft.
Er wandte sich an seinen Sohn, der gerade dabei war, ausgiebig in der Nase zu bohren.
"Sagst du deiner Mutter, dass ich mit der Reparatur von ihrem Golf noch nicht fertig bin?"
"Ja, wenn ich sie noch sehe!", murmelte Marc undeutlich und ohne aufzublicken.
"Versprichst du es mir, ja?"
"Ja."
"Sag ihr, sie soll meinen Wagen nehmen. Und ich nehme den Bulli."
Marc atmete tief durch und sah seinen Vater ziemlich genervt an.
"Ich sag's ihr."
"Bestimmt?"
"Bestimmt."
26
Dreieinhalb Stunden später saß Thomas Hansen in seinem gläsernen Werkstattbüro und kaute auf einem Bleistift herum, als der Azubi Heiner hereinkam.
"Chef, die Polizei!"
Thomas blickte auf. Er durch das Fenster, wie ein grünweißer Dienstwagen auf dem Firmenhof parkte. Ein Uniformierter stieg aus und setzte sich die Mütze mit viel Sorgfalt auf.
"Schon gut, Heiner", murmelte Thomas stirnrunzelnd. "Geh jetzt wieder an deine Arbeit."
"Okay."
Der Polizist kam zur Tür herein. Heiner zwängte sich gleichzeitig an ihm vorbei. Der Azubi blieb noch einen Moment stehen und blickte neugierig zurück, aber der Polizist wartete, bis Heiner endgültig gegangen war.
"Herr Thomas Hansen?", fragte er.
Thomas stand auf.
"Ja?"
"Ich muss Ihnen leider eine sehr betrübliche Nachricht überbringen."
"Wie bitte?"
Der Uniformierte versuchte Thomas' Blick nicht zu begegnen.
"Ihre Frau... Sie ist mit dem Wagen verunglückt. Die Bremsen haben offensichtlich versagt."
27
Zwei Tage später klingelte es nachmittags an der Haustür.
Thomas war vor fünf Minuten von der Werkstatt gekommen und hatte sich gerade ein paar Eier in die Pfanne hauen wollen.
Vor der Tür stand Bremshey, zusammen mit einem Kollegen.
"Guten Tag, Herr Hansen."
"Sie?"
"Ja,