Mein Überlebenslauf. Eva-Maria Admiral

Mein Überlebenslauf - Eva-Maria Admiral


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      Eva-Maria Admiral

      Mein Überlebenslauf

      In den verwendeten Briefwechseln wurde sinnwahrend gekürzt. Die Originale liegen vor.

      Die in diesem Buch geschilderten Ereignisse beruhen auf einer wahren Geschichte, auf eigenem Erleben. Das schließt immer auch eine subjektive Sichtweise ein. Die Personen, deren Handlungen und Äußerungen sind im Sinne einer allgemeingültigen Aussage frei gestaltet. Es gilt für die Personen der Handlung die Unschuldsvermutung.

      Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in diesem Werk trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Autorin ausgeschlossen ist.

      © Brunnen Verlag Gießen 2015

       www.brunnen-verlag.de Umschlagfoto: Claudia Börner, Linz/Österreich Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger Satz: DTP Brunnen ISBN 978-3-7655-0921-6 eISBN 978-3-7655-7337-8

      Dieses Buch ist nicht für Menschen bestimmt,

      die alles im Griff haben,

      auch nicht für Menschen, die geheilt sind,

      die sich in allem gehalten und getragen fühlen.

      Dieses Buch ist auch nicht für Menschen,

      die mit sich selbst im Reinen sind,

      mit einem hohen Selbstwertgefühl.

      Wenn Sie eine „glückliche Kindheit“ gehabt haben,

      werden Sie dieses Buch vielleicht als seltsam und unnötig empfinden. Dann schenken Sie es weiter.

      Dieses Buch ist für all die anderen, die übrig geblieben sind.

      Über die Autorin

      EVA-MARIA ADMIRAL, geboren in Österreich, studierte Literatur an der Sorbonne in Paris. Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, zehn Jahre im Ensemble am Wiener Burgtheater, Zusammenarbeit u.a. mit Regisseuren wie Manfred Karge, Jürgen Flimm und Claus Peymann; Engagements bei den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen unter der Regie von Jürgen Flimm; Hauptrollen u.a. in Ein Sommernachtstraum, Der Verschwender und Ein Florentinerhut. Wiederholt Zusammenarbeit mit Regisseur Claus Peymann und als Partnerin von Nicholas Ofczarek. Daneben Mitwirkung in deutschen Fernsehproduktionen.

      Seit 1996 steht sie als freie Schauspielerin mit Soloprogrammen auf der Bühne, auch zusammen mit ihrem Mann, dem Schweizer Schauspieler Eric Wehrlin. Beide sind Schauspieltrainer in Australien und arbeiten als Dozenten für Sprechtechnik und Rhetorik. Von 1997 bis 2006 trat sie als Schauspielerin bei ProChrist täglich im Hauptprogramm auf; ferner bei Veranstaltungen von Willow Creek, Chicago. Weiterbildung in den USA (actors studio). Sie ist Autorin mehrerer Bücher und produzierte DVDs und CDs. In Österreich, Deutschland und der Schweiz steht sie mit erfolgreichen Soloprogrammen auf der Bühne, wie dem Bestseller Oskar und die Dame in Rosa von Eric-Emmanuel Schmitt, dem Stück vom Glück und Sachen zum Lach-denken. Auszeichnungen: Preis als beste Nachwuchsschauspielerin, Wien (1988), Stipendium der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart (1998), Theaterpreis Ruhrtriennale. Mehr Informationen zur Autorin unter www.admiral-wehrlin.de.

Inhalt

      Vorwort

      Eva-Maria Admiral steht seit ihrem neunzehnten Lebensjahr auf den Brettern, die für viele die Welt bedeuten. Sie legte eine tolle Karriere hin und entschied sich dann für einen persönlicheren Weg. Als ich sie vor vielen Jahren kennenlernte, standen wir gemeinsam für Jesus House auf der Bühne. Ich mit meinen karibischen Songs, sie mit ihren Theaterszenen. Der Saal in Nürnberg war zum Bersten voll. Ich fragte mich, ob es hier überhaupt möglich sein würde, eine stille Szene zu spielen. Als sie jedoch zu spielen begann, war das Publikum sofort gebannt. Ihr Talent war unübersehbar. Was aber mindestens ebenso stark leuchtete, war ihr Herz.

      Am meisten fiel mir ihre Kollegialität auf. Als ich spielte, stellte sie sich in die letzte Reihe. Nach jedem Lied rief sie ganz laut Bravo. Sie erleichterte mir so meinen Auftritt. Nicht zu vergessen ist ihr unvergleichliches Lachen, das es jedem Kollegen leicht macht, weil das Publikum mitlacht. Anstatt Rivalität strahlt sie absolute Kollegialität aus. Immer wenn wir uns seither auf oder hinter der Bühne bei einem Event begegnen, kommt von ihr ein positiver Kommentar über unsere Band. Und sie meint jedes Wort ernst.

      In ihrer Biografie nimmt Eva-Maria Admiral Sie mit auf eine unglaubliche Reise durch ihr Leben. Sie lässt Sie hinter die Kulissen blicken – beruflich wie privat. Sie erleben mit ihr bewegende, manchmal zu Tränen rührende Erlebnisse aus ihrem turbulenten Leben. Ob es um ihre Zeit im Internat, ihre lebensgefährliche Erkrankung, ihre Familiengeschichte oder ihr Leben am Theater geht: Immer wieder richtet sich ihr Blick auf die alles entscheidende Frage: Wie können wir uns den Fragen stellen, die das Leben an uns richtet?

      Das Buch ist voller Gefühl und dabei spannend wie ein Krimi. Packend, erschütternd und trotzdem Mut machend. Beim Lesen wird deutlich, warum manche Menschen an ihrer Geschichte zerbrechen, während andere daran wachsen. Eine mutige, ernsthafte und berührende Beschäftigung mit einem Thema, das jeden von uns interessiert. Ich wünsche diesem Buch den großen Erfolg, den es verdient.

      Judy Bailey, Musikerin und Songwriterin

      Meine Eltern wollten keine Kinder mehr.

       Meine Mutter wollte endlich raus.

       Mein Vater brauchte nur einen Sohn. Für die große Firma.

       Obwohl sich meine Mutter während ihrer Schwangerschaft fast zu

       Tode hungerte,

       wurde ich trotzdem geboren. Vier Monate zu früh.

       Alle nachkommenden Kinder wurden abgetrieben.

       Kein guter Start ins Leben.

       Internat,

       Missbrauch,

       vier Fehlgeburten,

       fünf Darmoperationen.

       Mein Bruder erbt ein millionenschweres Imperium.

       Ich erbe nichts.

       Ein Nahtoderlebnis.

       Eine fulminante Karriere, viele Preise, Erfolge am größten

       deutschsprachigen Theater.

       Die Presse schreibt: „A Star is born.“

       Ein lieber Mann

       und Gott.

      Prolog

      Die Folgen eines Augenblicks zeigten mir, dass Seien Sie ganz natürlich, Frau Admiral am Theater nicht immer von Vorteil ist, ja sogar gefährlich sein kann. Im Radio mag ein unbedachtes Wort untergehen. Ein achtloser Satz verflüchtigt sich nach wenigen Sekunden. Bleibt nicht hängen. Doch vom Block eines Zeitungsjournalisten aus bekommt Nebensächliches eine große Bühne. Eine unbedachte Antwort auf eine Frage, die ganz unschuldig daherkommt, kann ein Erdbeben auslösen. Mit schwarzer Druckerfarbe werden die Worte über Papier gewalzt. Werden gelesen von Tausenden von Menschen. Ausgeschnitten. Weitergereicht. Ich habe die Konsequenz eines Augenblicks erlebt und meine Rolle dabei zutiefst bereut.

      Dezember 1989. Wir stehen kurz vor der Premiere von Die Vögel, in der Inszenierung von Axel Manthey am Burgtheater in Wien. Seit Mai gehöre ich fest zum Ensemble des größten deutschsprachigen Theaters. Die Kostüme für meine Rolle hängen fein gebügelt auf einer Messingstange. Wir proben schon seit drei Monaten. Mein Part ist zwar keine Hauptrolle, aber nicht unbedeutend. Einige Tage vor der Uraufführung ruft mich ein Journalist an. Ich kenne ihn von früheren Rollen. Er hatte schon einige Kritiken über mich geschrieben. Nach dem Preis als beste Nachwuchsschauspielerin begleitet er offenbar meinen Weg.

      „Frau Admiral, wollen wir mal wieder ein Interview machen? Sie spielen doch gerade. Wir könnten uns zwischen den Proben treffen“, schlägt er vor. „Wollen wir auch gleich einige Fotos


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