Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen. Christa Rüssmann-Stöhr

Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen - Christa Rüssmann-Stöhr


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Interessiert sich Ihr Kind weniger für Kinderspielzeug als für die Bedienung von Erwachsenengeräten?

      • Verbringt Ihr Kind vergleichsweise wenig Zeit vor dem Fernsehapparat?

      • Ist das Kind unendlich neugierig und fragt und fragt und fragt...?

      • Hat Ihr Kind eine nahezu unbegrenzte Energie und ist einfach nicht müde/erschöpft zu kriegen?

      • Geht das Kind in bestimmten Problemen phasenweise völlig auf?

      • Kann es sich intensiv konzentrieren, zeigt es Ausdauer, kann es die Aufmerksamkeit lange bei einer Sache halten?

      • Hat das Kind Interesse am Experimentieren und daran, Dinge anders zu tun?

      • Kann sich Ihr Kind mit mehreren Sachen gleichzeitig beschäftigen?

      • Will Ihr Kind Dinge unbedingt selbst tun, auf seine ganz eigene Art erledigen?

      • Bemüht sich das Kind, Aufgaben stets vollständig zu lösen?

      • Ist das Kind bei Routineaufgaben schnell gelangweilt?

      • Klagt Ihr Kind bereits kurz nach der Einschulung über Langeweile, obwohl es sich sehr auf die Schule („endlich lernen“) gefreut hat?

      • Macht Ihr Kind bei leichten Schulaufgaben viele Fehler, während es schwere Aufgaben problemlos bewältigt?

      • Löst Ihr Kind Mathematikaufgaben vom Ergebnis her richtig, macht aber Fehler bei Zwischenschritten?

      • Strebt das Kind nach Perfektion?

      • Ist das Kind selbstkritisch?

      • Ist das Kind mit seinem eigenen Tempo oder Ergebnis nicht schnell zufriedenzustellen? Erscheint die Diskrepanz zwischen dem, was Ihr Kind „im Kopf hat“ und dem, was es mit den Händen umsetzen kann, riesengroß?

      • Wird Ihr Kind zornig, reagiert es sogar mit regelrechten Wutausbrüchen, wenn es aufgrund körperlicher Unzulänglichkeit Dinge nicht wie geplant umsetzen kann?

      • Verhält sich Ihr Kind in der Schule nach Aussage der Lehrer auffällig: es spielt dem Klassenclown und stört den Unterricht? Es schaltet ab und träumt?

      • Verweigert Ihr Kind strikt und unerbittlich den Schulbesuch?

      • Hat Ihr Kind vor der Schule häufiger Bauch- und Kopfschmerzen, was in den Ferien so gut wie nie vorkommt?

      • Ist Ihr Kind in der Schule schon gemobbt worden?

      • Arbeitet es gern unabhängig, um hinreichend Zeit für das eigene Durchdenken eines Problems zu haben?

      • Setzt es sich hohe Leistungsziele und löst es (selbst)gestellte Aufgaben mit einem Minimum an Anleitung und Hilfe durch Erwachsene?

      • Interessiert es sich für viele „Erwachsenenthemen“ wie Religion, Philosophie, Politik, Umweltfragen, Sexualität, Gerechtigkeit in der Welt...?

      Hinweise für Hochbegabung aus dem Bereich:

      Sozialverhalten

      • Beschäftigt sich Ihr Kind viel mit Begriffen wie Recht und Unrecht, Gut und Böse? Ist es bereit, sich gegen autoritäres Verhalten zu engagieren?

      • Vertritt Ihr Kind seine Meinung als Minderheit gegen die Meinung der Mehrheit?

      • Ist Ihr Kind eigenwillig, individualistisch (im Sinne von Selbststeuerung)?

      • Akzeptiert Ihr Kind erst dann die Meinung von Autoritäten, wenn es sie einer kritischen Prüfung unterzogen hat?

      • Hohe Sensibilität gegenüber Ungerechtigkeit: Lässt sich Ihr Kind Ungerechtigkeiten nicht gefallen?

      • Setzt sich Ihr Kind auch gegen Widerstände häufiger für schwächere Mitschüler ein?

      • Vermeidet Ihr Kind körperliche Auseinandersetzungen und solcherlei „Wettkämpfe“?

      • Kann Ihr Kind gut Verantwortung übernehmen? Erweist es sich in Planung und Organisation als zuverlässig?

      • Wenn Ihr Kind keine passenden Freizeitpartner findet: Zieht es sich dann zurück, um sich mit Büchern oder Denkaufgaben zu beschäftigen?

      • Hat(te) Ihr Kind im Vorschulalter eine sehr enge Beziehung zur Mutter?

      • Spielt Ihr Kind bevorzugt mit älteren Kindern?

      • Hat Ihr Kind wenige Freunde, vor allem kaum Beziehungen zu gleichaltrigen Kindern?

      • Sucht Ihr Kind seine Freundschaften bevorzugt unter Gleichbefähigten?

      • Neigt Ihr Kind schnell dazu, über Situationen zu bestimmen?

      • Ist das Kind auffällig sensibel?

      • Kann sich Ihr Kind gut in andere einfühlen? Ist es für politische und soziale Probleme aufgeschlossen?

      • Hat das Kind einen ungewöhnlichen Sinn für Humor?

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      WARUM DAS KIND TESTEN LASSEN?

      Eltern sollten zur definitiven Absicherung der Diagnose sowie zur Klärung der weiteren Schritte bei einem Psychologen einen umfangreichen Test durchführen lassen,

      • wenn sich die Hinweise auf Hochbegabung häufen;

      • wenn die Eltern verunsichert sind;

      • wenn sich Meinungen oder (Vor-)Urteile gebildet haben;

      • wenn Klarheit über die Stärken und Schwächen des Kindes gewonnen werden soll;

      • wenn es in der Beurteilung des Kindes Diskrepanzen und Konflikte gibt – zwischen den beiden Elternteilen, zwischen Eltern und Kindergarten/Schule;

      • wenn zusätzliche Informationen für eine Entscheidung eingeholt werden müssen (vorzeitige Einschulung, Gymnasialempfehlung).

      In welchem Alter sollte man das Kind testen lassen?

      Hier gilt der Grundsatz: Ein frühes Erkennen der Hochbegabung ist besser als ein (zu) spätes. Früh bedeutet aber nicht Kleinstkindalter, da für diese Altersspanne keine elaborierten Tests vorliegen (können).

      Das optimale Alter wäre nach dem 6. Geburtstag, aber noch vor dem Einschulungstermin, damit rechtzeitig schulbezogene Weichen gestellt werden können.

      Psychologischer Test

      Zu psychologischen Testverfahren generell und zu Intelligenztests im Besonderen gibt es auch kritische Ansichten, die Intelligenztests beispielsweise wegen mangelnder Chancengleichheit als Ausleseverfahren ablehnen.

      Das Konzept der Intelligenz und seiner Messbarkeit sieht in einem Intelligenztest ein wissenschaftlich abgesichertes Messverfahren, das für betroffene Eltern klare Vergleichszahlen liefern kann. Die individuellen geistigen Fähigkeiten (nennen wir sie Intelligenz) eines Kindes werden mit den entsprechenden Fähigkeiten der jeweiligen Altersgruppe verglichen. Damit kann für unterschiedliche Bereiche die individuelle Begabungsstruktur des Kindes festgestellt werden.

      DER IQ

      Die ersten Intelligenztests wurden bereits 1905 von BINET konstruiert. Der Intelligenzquotient geht auf STERN (1916) zurück, der ihn nach folgender Formel berechnet hat:

      Intelligenzalter / Lebensalter x 100 = IQ

      Das Intelligenzalter wird durch verschiedene Aufgaben ermittelt.

      Höhe und Verteilung der IQ-Werte


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