Illusion Tod. Johann Nepomuk Maier
Gesetz hat, sowie die Idee der Quantenphysik, dass Dinge nicht-lokal gespeichert werden können, kann man in Bezug auf Reinkarnation sagen, dass etwas weiterlebt, das notwendig ist, um die Lernaufgaben zu bestehen. Diese können sein: Lernen zu lieben, lernen gut zu sein, aber auch die andere Seite, denn ich will unsere negative Seite nicht leugnen. Diese und unsere Neigungen können weitergegeben werden von einem Leben zum nächsten und zum übernächsten. Das ist der Grund für die Reinkarnation.
Es gibt noch weitere Hinweise dafür, dass das Bewusstsein nicht im Gehirn sitzt, wie Channelings zum Beispiel. Sehen wir uns Channelings an: Leute, die tot sind, nehmen Kontakt mit Menschen aus dem Diesseits auf. Das geht nur, wenn ein Teil des Bewusstseins nach dem Tod weiterlebt.
Dann gibt es ein Phänomen in der Quantenmechanik, das sich „Delayed Choice Experiment“ nennt. Wie erinnern sich Menschen an Dinge, die passiert sind, während ihre Gehirne tot waren? Im Moment der Wiederbelebung erinnern sie sich an alles, was geschehen ist, nachdem das Gehirn eigentlich gestorben war. Sie müssen dennoch all diese Erfahrungen gemacht haben, um sich erinnern zu können.
JNM: Würden Sie differenzieren zwischen Bewusstsein und dem Träger des Bewusstseins? Denn das Bewusstsein ist ein Zustand, und dann ist da noch einer, der das Bewusstsein trägt?
AG: Ich würde nicht von Träger sprechen, sondern davon, dass das Gehirn das Bewusstsein repräsentiert.
JNM: Was ich meine, ist, wenn der Körper stirbt und jemand aus dem Körper austritt, wer ist dieser jemand?
AG: „Er“ existiert nicht, wenn das Gehirn stirbt. Die Erfahrung ist potentiell. Diese potentielle Erfahrung wird nach der Wiederbelebung verwirklicht. Im Moment der Wiederbelebung ist dieser jemand separat vom Subjekt oder Objekt. Doch in der Zeitspanne, in der dieser jemand tot ist, gibt es kein „er“ oder „sie“. Es gibt kein Ich oder kein Objekt, es gibt nur das reine Bewusstsein.
JNM: Gibt es nach Ihrer Theorie das Faktum der Reinkarnation?
AG: Die Erfahrungen, die wir im Leben machen, produzieren Neigungen, Eigenschaften. Diese können recycled, in das nächste Leben transportiert werden. Die Erfahrung selbst kann nicht recycled werden, denn wenn wir zu viele Wiederholungen haben, fangen sie an, uns zu langweilen. Wenn wir älter werden, merken wir das. Wir wiederholen nicht die Erfahrung, sondern Neigungen. Wie sich herausstellte, gehen unsere Neigungen nicht unbedingt von diesem Leben zum nächsten über. Neigungen summieren sich durch viele Reinkarnationen hindurch und man nimmt nur eine Auswahl davon mit, die in das Programm passt, das wir für uns selbst für dieses Leben geschrieben haben.
Dieses Konzept gab es schon vor Tausenden von Jahren in den hinduistischen Theorien über Reinkarnation. Die Quantenphysik bestätigt das, neue Forschungen bestätigen das. Es ist sehr interessant, in welche Richtung sich die neuen Wissenschaften in Bezug auf das Weiterleben nach dem Tod entwickeln.
In anderen Worten, wir werden überrascht davon. Es sieht sehr vielversprechend aus: Wir erkennen, dass wir in diese Welt nicht ohne Grund kommen, sondern mit einem Plan. Wir erforschen bestimmte Archetypen, die uns sehr wichtig sind, wie Liebe, Gerechtigkeit, Schönheit, Wahrheit. Wenn man sich das Leben der meisten Menschen ansieht, sieht man, dass fast jeder in jedem Beruf irgendeinem Archetyp folgt. Diese grundlegenden Konzepte von Denken und Fühlen erfüllen uns mit Freude und einem Ziel.
JNM: Was ist für Sie das Phänomen des Lebens. Gibt es einen Unterschied zwischen „toter“ und „lebendiger“ Materie?
AG: Eine sehr gute Frage. Niels Bohr, einer der ersten Quantenphysiker, ein sehr intelligenter Wissenschaftler, stellte immer diese Frage. Was ist der Unterschied? Hier ist die Zelle, sie lebt. Einen Moment später ist die Zelle tot, aber es sind dieselben Moleküle. Nach all den Jahren denke ich, ich kenne den Unterschied. Der Unterschied ist, im „nicht-lebendigen“ gibt es keine Erfahrungen. In anderen Worten: Das Bewusstsein kann sich nicht zeigen im „nicht-lebendigen“. Bei der lebendigen Materie ist etwas fundamental anders, was der lebendigen Materie ermöglicht, ein Bewusstsein zu entwickeln. Dieses etwas, fand ich durch Eingebung heraus, ist eine verwickelte Hierarchie. Dies ist ein sehr spezifisches Konzept, das ich genauer erklären muss. Verwickelte Hierarchie bedeutet, im elementaren Teil sind die Atome und Moleküle, aus diesen ist alle Materie aufgebaut. Ein Felsen hat auf der höchsten Ebene Moleküle, die in Atome geteilt werden können. Das ist die Struktur von nicht-lebendiger Materie. Auch die lebendige Materie ist aus Atomen und Molekülen aufgebaut, aber dann kommen wir zur lebendigen Zelle.
Im wörtlichen Sinne ist das Subjekt mehr als Moleküle, das Ganze ist mehr als seine Teile. Die Menschen nennen das Holismus. Obwohl man nur ein vages Konzept hat, dass da irgendetwas sein muss, das nicht in Moleküle zerlegt werden kann. Auch die Quantenphysik kann dieses Problem nicht lösen, es sei denn, man sagt, dass diese Dinge, wie Gehirne oder lebendige Zellen, etwas sehr spezielles an sich haben, das nicht zerlegt werden kann. Das ist die verwickelte Hierarchie. In einem holistischen System kann ein Teil nicht ohne das andere sein. Gehirne und lebendige Zellen sind der körperliche Teil, und dann gibt es noch die Erinnerungen. Diese Teile bilden einen Kreis. In diesem Kreis steckt das Bewusstsein fest. Wenn das Bewusstsein in diesen Kreis kommt, kann es nicht mehr heraus. Kommt es doch heraus, verliert das Subjekt das Bewusstsein. Das ist der Unterschied zwischen bewusst und unbewusst. Solange der Kreis Bewusstsein „einfangen“ kann, ist man lebendig. Verliert er die Fähigkeit, Bewusstsein einzufangen, ist man tot. So können wir nicht nur zwischen vernunftbegabt und nicht-vernunftbegabt unterscheiden, sondern auch zwischen lebendig und nicht-lebendig.
Was also ist diese verwickelte Hierarchie? Beim Gehirn ist das Bewusstsein sehr klar erkennbar; der Wahrnehmungsapparat und Erinnerungsapparat. Bei der Zelle ist es nicht so offensichtlich. Aber wie sich herausstellte, wie Bruce Lipton herausgefunden hat, hat auch die Zelle ein Bewusstsein. Und das Wasser in der Zelle ist offensichtlich der Erinnerungsapparat. Wir erkennen immer mehr, dass Erinnerungen in den Zellen abgespeichert werden. Also haben wir einen Wahrnehmungsapparat und einen Erinnerungsapparat in der Zelle. Nach und nach beginnen wir, den Unterschied zu verstehen. Sobald die Zelle die Fähigkeit besitzt, Bewusstsein einzufangen, hat sie ein Selbst, das getrennt ist vom Objekt. Das ist das Überraschendste an der lebendigen Zelle, dass sie ein Ganzes ist, getrennt von der Umgebung. Wo kommt diese Ganzheit her? Diese Ganzheit ist das, wovon ich spreche, die Repräsentation von Bewusstsein. Die Zelle betrachtet sich selbst als getrennt von der Umgebung. Diese Getrenntheit ist das, was wir Leben nennen.
Das ist die Ebene, die nach dem Unbelebten kommt. Das Belebte ist Bewusstsein, verwirklicht in der lebendigen Zelle.
JNM: Sie haben sich kritisch geäußert zur darwinistischen Evolutionstheorie. Was ist falsch an der bisherigen darwinistischen Evolutionstheorie bzw. wie entstehen ihrer Ansicht nach neue Arten?
AG: Eine sehr interessante Frage. Darwins Evolutionstheorie – ist es eine Theorie der Artenentwicklung oder nur eine Theorie der Anpassung? Darwin selbst begann die Evolutionstheorie nur als Theorie der Anpassung. Dann wurde er von seinem Erfolg verführt und machte sie zu einer Theorie der Artenentwicklung. Genau genommen hatte Darwin selbst Zweifel an seiner Theorie. Zum Beispiel wusste er, dass, wenn eine neue Art entsteht, die neue Art oft ein neues Organ hat. Und er fragte sich, wie kann ein neues Organ entstehen aus kleinen, langsamen, kaum merklichen Veränderungen? Darwin selbst sagte: Nehmt als Beispiel das Auge. Dazu sind Tausende von genetischen Mutationen nötig. Und dann zu erwarten, dass all diese Mutationen bleiben bis alles zusammenpasst, ist absolut unsinnig. Sie würden doch durch natürliche Auslese ausgelöscht werden. Wenn eine genetische Mutation dem Organismus beim Überleben hilft, nur dann wird die natürliche Auslese genau diese Mutation weitergeben. Alles andere wird eliminiert. Darwin selbst bemerkte, dass die meisten Mutationen nicht sehr effizient sind und deswegen eliminiert werden. Wieso werden so viele Mutationen, von denen die meisten nicht nützlich sind, weitergegeben? Die Antwort ist, dass die Arten sich nicht in einem Schritt entwickeln, sondern in zwei oder drei Schritten. Doch für jeden Schritt sind Tausende Mutationen nötig. Vom einfachen Insektenauge bis zum menschlichen Auge sind Millionen Mutationen nötig. Also war Darwins ursprüngliche Kritik an seiner eigenen Theorie berechtigt.
Wie erklären wir uns das in der Quantenphysik?