Fünf Jahre meiner Jugend. Otto Meißner

Fünf Jahre meiner Jugend - Otto Meißner


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      Herausgeber

      Manfred Meißner

       Fünf Jahre meiner Jugend

       Otto Meißners Tagebuch,

       geschrieben während seiner Dienstzeit im Ersten Weltkrieg

      Transkription und Fußnoten

      Sylvia Kolbe

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2013

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Herausgeber

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorab

       Fünf Jahre meiner Jugend

       Tafelteil

       Fußnoten

      Vorab

      Manfred Meißner veröffentlicht das Tagebuch, das sein Vater Otto Friedrich Meißner (3.12.1892 – 13.5.1973) während des Ersten Weltkrieges zwischen 1914 und 1919 schrieb und bebilderte. Als drittgeborener Sohn von Carl Alfred Meißner und dessen Frau Laura Minna Meißner wuchs Otto mit seinen beiden Brüdern Max und Paul in Elstertrebnitz auf. Der Vater, als Gutsauszügler, war 25 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister und auch 34 Jahre als Standesbeamter tätig. Demzufolge war er eine geachtete hochverehrte Persönlichkeit des Ortes. Die Mutter war eingespannt in häusliche und bäuerliche Aufgaben.

      Max Meißner, der Erstgeborene, übernahm später den Bauernhof. Paul Meißner wurde Lehrer in Döbeln und fiel bereits 1914 an der Westfront. Otto Meißner überstand beide Weltkriege und wurde Kaufmann und Handelsvertreter.

      Die unglaublich authentischen Tagebuchaufzeichnungen von Otto Meißner, die er in der dritten Person notierte, berichten eindrucksvoll über die Kriegszustände an den Fronten. Otto war meist mit Sanitätseinheiten unterwegs und berichtet hautnah von dem Leid, das er erleben musste. Mitunter zwischen den Zeilen, an anderen Stellen aber überaus deutlich, beschwert sich Otto über die Obigen, die all diesen Kummer verursachten, auch über unmenschliche Dinge im Krieg, die er mitunter nicht begreifen kann. Der junge Soldat ist wissbegierig und betrachtet stets auch Kultur und Lebensumstände in anderen Ländern. Ottos „Rundreise“ führte ihn über Breslau durch Ungarn nach Belgrad, Serbien, von Sofia nach Konstantinopel, über den Bosporus nach Damaskus, Palästina, Jerusalem, per Bahn über die Sinai-Halbinsel bis zum Suez-Kanal, nach Alexandrien ins Gefangenlagerund dann in eines bei Cairo, dampfte durchs Mittelmeer, sah Malta liegen und besichtigte Gibraltar, nahm den Kriegshafen Plymouth in Augenschein und fuhr bei herrlichem Wetter, nach nebligen Tagen im Kanal von England, im Hafen von Brunsbüttelkoog ein, um endlich auf dem Leipziger Hauptbahnhof anzukommen und die heimatlichen Gefilde zu erreichen.

      Nach dem Ersten Weltkrieg war für Otto Meißner das Elend des Krieges jedoch nicht vorbei. Unter den Nazis wurde er zum Volkssturm „delegiert“. Eine anerzogene kritische Meinung – an der falschen Stelle geäußert, brachte ihm die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg ein. Hier musste er noch die Hölle der amerikanischen Kriegsgefangenschaft von Bad Kreuznach kennen lernen.

      Manfred Otto Meißner, Herausgeber des Werkes seines Vaters Otto, will mit der Veröffentlichung die Gedanken und Erlebnisse des Vaters erhalten und all jenen bekanntmachen, die das Erbe ihrer Eltern schätzen.

      Einige Hinweise zu den Texten und Abbildungen: Auf dem Titelbild ist Otto Meißner in Tropenuniform zu sehen. Die Rechtschreibung und gewisse Ausdrücke wurden aus dem Tagebuch unverändert übernommen. Einige wenige Abkürzungen wurden zum besseren Verständnis ausgeschrieben. Zudem hat Sylvia Kolbe (Leipzig), die die handschriftlichen Aufzeichnungen dankenswerter Weise übertrug, in den Fußnoten einige Kommentare, mitunter auch Vermutungen vor allem zu den Orts- und Gegendenbezeichnungen eingebracht.

      Die Fotografien wurden bestmöglich bearbeitet. Sämtliche fotografischen Arbeiten stammen aus dem Kriegstagebuch, sind also ca. 100 Jahre alt. Das Copyright aller Abbildungen liegt bei Manfred Meißner, ebenso alle Rechte an den Texten.

      Die geäußerten Meinungen entsprechen selbstverständlich der von Otto Meißner, mitunter geschuldet den kriegsbedingten Umständen.

       Otto als Kind im Kreise seiner Familie. Hinten: Vater Carl Meißner (1859 – 1939), davor von links: Bruder Max, Mutter Minna (1863 – 1946), Otto, Ottos Großmutter (Mutter von Minna) und Bruder Paul

       Die Familie Meißner: hinten v. l.: die Brüder Max, Otto und Paul, vorn: Minna und Carl

       von links: Ottos Vater Carl, Mutter Minna und ein Nachbar

       Einband des Tagebuches

       Die Dienstzeitbescheinigung von Otto Meißner für den Ersten Weltkrieg

       Erste Originalseite des Tagebuches

      Hochsommer ist’s! Das Getreide nähert sich seiner Reife und die Landleute des kleinen Dorfes E. versprechen sich eine gute Ernte. Der Weizen steht prächtig, auch der Roggen läßt nichts zu wünschen übrig.

      Im Gutshofe der Familie M. ist der Vater emsig damit beschäftigt, die Sensen und das übrige Erntegerät zum bevorstehenden Getreideschnitt in Ordnung zu bringen. Ich kenne den alten lieben Vater M. sehr gut, so gut, wie ihn wohl niemand auf Gottes Erdboden kennen wird, und die Mutter des Hauses ebenso genau. Was haben die lieben alten Leute doch in ihrem Leben gearbeitet! Allein fingen sie an, als sie sich den Treueschwur fürs Leben leisteten, durch unermüdlichen Fleiß schafften sie Tag und Nacht, um ihren drei Jungen, die heute schon groß und militärpflichtig sind, einen Grund unter die Füße zu schaffen. Leicht war es ihnen nicht geworden, doch manchmal hörte ich den lieben Vater sagen: „Meine Jungen sollen mal ihr Brot leichter verdienen, dafür sorgen und mühen wir uns ab.“

      Drei Jungen entsprossen den Beiden.


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