Gedanken zu Christlichem. Alec Woods
Dieser Gott hat wahrlich solche Gotteshofnarren, Marktschreier des Allmächtigen, Pharisäer und Gottes-liebe-Worte-Verkünder, die ihm huldigen, um sich herum verdient. Wahrlich, ich sage Ihnen, jeder Ochse sucht sich seinen Metzger (kirchlichen Blutsauger) selbst … Und das auch noch mit Gottes Segen?! Und meinem auch! Teuflisch, teuflisch, was bin ich doch für ein Teufel – mit einem himmlischen Grinsen im Gesicht.
Auch wenn er/sie reichlich Geldscheine in den Opferstock, die Opferschale und so weiter wirft, um sich einen Holzschemel zu erkaufen, den er neben den Thron Gottes stellen kann – er/sie bleibt dennoch für immer ein Kirchen-Ochse. Diesen Gottesochsen fressen die Herren der Kirche. Genau genommen werden auch die Gläubigen, und nicht nur Gott, wie Ochsen vorgeführt. So sind die Herren und Knechte der Kirche wieder mal fein raus, wenn es darum geht, einen Sündenbock zu finden, den sie zu einem Gottesmahl verarbeiten können. Denen reicht eine schnöde Oblate nicht. Und da Gott nicht fliehen kann, er ist ja überall präsent, ist er das Paradestück, um an den Pranger (Altar) gestellt zu werden. Einen muss man schließlich immer opfern, um als kirchlicher Würdenträger nicht selbst geopfert zu werden.
Damit es für ihn, Gott, aber nicht ganz so schlimm herüberkommt, erheben sie ihn mit Lobliedern und Weihrauch, wie es die Azteken, Mayas, Inkas und so weiter mit ihren Gottesopfern getan haben. Und wenn er, Gott, auf dem Scheiterhaufen steht, dann werfen sie den Weihrauchkübel mit der heißen Glut auf den Reisighaufen, damit auch alles schön lichterfroh brennt und dabei noch herrlich duftet. Und wie das dann in Gottes Namen – also seinem Namen, des Verbrutzelnden – und Segen brennt und duftet, einfach himmlisch und göttlich köstlich fein. So entledigt man sich dann ganz einfach, still und (un)heimlich (s)eines Gottes. Und wie immer, oh, wie pervers, in Gottes ehrwürdigem Namen! Der arme Tropf am heißen Stand muss sich doch eigentlich verarscht vorkommen, doch anscheinend kümmert es ihn nicht, was mit ihm geschieht … Er steht darüber – im lodernden Feuer – und ist wie der Fels in der Brandung, geboren aus der Ignoranz, der Abartigkeit und der Sündhaftigkeit seiner Prälaten. Und der duftende „Körpergeruch“, der Rauch, steigt zu Ehren Gottes, des soeben verbrannten lieben Gottes auf – um ihm (sich selbst) zu huldigen. Hä? Na, das soll nun mal aber einer verstehen, welche Logik sich dahinter verbirgt.
Doch ist dieser Gott mit Milliarden Gläubigen nicht totzukriegen. Der ist wie ein Stehaufmännchen oder ein Bumerang, der kommt immer und immer wieder zurück, um sich dann erneut, vielleicht sogar mit Freude, da er immer Freude zu seinen Untergebenen, den Heuchlern vor dem Herrn, bringen will, als Opfer zur Verfügung zu stellen. Seltsamer Gott! Dem gefällt wohl dieses satanische Spiel, das er da mit seinen Menschlein und Gottes-Worte-Verkündern treibt. Ist er tatsächlich ein Masochist? Ein Zauberer? Ein Magier? Oder doch ein eher seltsam zu nennender Gott? Das wissen nur die Pfaffen und Ihresgleichen aus den vielen anderen Ordensgemeinschaften, denn ihnen bleibt ja nichts verborgen – so behaupten sie es.
Hier noch ein Vorschlag für eine Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, damit ein unchristlicher Kadaver nicht himmelschreiend stinkt, wenn das Blut verdampft und das Fleisch verbrennt. Wie wäre es, wenn man rund um den Scheiterhaufen viele kleine, herrlich duftende Räucherstäbchen aufstellt? Weihrauch vielleicht, damit es die Freude des Zuschauers nicht trübt, wenn es höllisch stinkt? Schließlich wollen doch die guten Christen ihre versprochene Freude an der Verbrennung der Sünder haben, also der Heiden, der Spötter, der Teufel und Hexen, der Atheisten und so weiter. Oder wie wäre es mit duftenden Blumen rund um den Scheiterhaufen?
Die Priester sind die Großmeister des Wortspiels und des kirchlichen Wissens. Für mich sind sie jedoch Menschen, die mit gespaltener Zunge sprechen. Doch gelobt seien die Rabulistik, die Hermeneutik, die Rhetorik und die kirchliche Zauberei allgemein, mit der man gut blenden kann. Aus einer schnöden Oblate machen sie, die Kirchenkasperl, einen leiblichen Körper mit Haut und Haaren – und Pickeln –, den man dann wie ein Kannibale – ich glaube, dass kein Kannibale einen Christen in seinem Kessel haben will, denn der verdirbt ihm den Geschmack, weil er nach nichts schmeckt – verspeisen darf. Dazu gibt es einen winzigen Schluck des Blutes Jesu – Dracula lässt schön grüßen –, welches kurz vorher noch ein Rotwein gewesen ist. Doch mit einem kirchlichen Zauberspruch für Kirchennarren und gläubige Großnarren verwandelt man ruckzuck eine Oblate in Fleisch (Blutwurst) und den Wein in Blut(wein). Lecker, das klingt beinahe wie eine Brotzeit für Christen, oder? Dieses Abendmahl ist fast schon eine exquisite Speise, ein Gourmetessen aus Fleisch und Blut. Einfach göttlich, herrlich, wohlschmeckend.
Das Abendmahl gab es in meiner Kindheit immer Sonntagvormittag, noch vor dem Frühstück. Man durfte, so wurde es mir gesagt, vor der Heiligen Messe nichts essen. So musste ich mit viel Hunger, bis runter zu den Kniekehlen, die lange Messe aushalten, ehe ich zu Hause endlich etwas in den Magen bekam. Das Abendmahl, in aller Herrgottsfrühe, war also ein kleiner Magenreizer vor dem eigentlichen Frühstück.
Gelobt sei dennoch Gott, wenn es ihn überhaupt gibt, in alle Ewigkeit, er ist nicht totzukriegen, aber gut zu gebrauchen beziehungsweise zu missbrauchen, auch als Gott der Strafe und als unerbittlicher, zorniger Vernichter seiner unbelehrbaren Ungläubigen. Und wenn Gott wütend ist, dann macht er kein Federlesen daraus. Da kennt er weder Gut noch Böse, Kind, Frau, Alt und Jung, Schwarz oder Weiß, Rot oder Gelb, da fegt er mit einem Wisch seiner Gotteshand, der lieblichen, so schwuppdiwupp alles vom Erdboden. Da zerstört er alles, was ihm gerade im Weg steht. Sogar die Tiere werden vernichtet, die ihm nichts Böses getan haben. Egal, Bauernopfer (Unschuldige) erwischt es immer, wenn man mal in Rasche ist. Da schert er sich einen Dreck darum, wenn bei seinen Wutausbrüchen auch Tiere verrecken, die mit dem Gotteswahn nichts zu tun haben – wollen. Diese Vernichtungsreligion, die Wut, Rache und Zerstörung als etwas Gottgefälliges ansieht, würden diese Tiere ganz sicher nicht praktizieren wollen. Aber egal, bei diesem Gott zählen Tiere nichts, überhaupt nichts. Sie sind nur Schlacht- und Opfervieh. Und die paar Geschöpfe, die auf der Arche Noahs Schutz fanden, die fallen wirklich nicht mehr ins Gewicht. Milliarden andere Tiere ließ er elendig verrecken. So die Geschichte stimmt! Und die Geretteten, die sind wohl kurz nach Verlassen des Holzbootes abgesoffen, denn auf der Erde gab es nur noch Wasser – für lange Zeit. Mein Gott, wie gut hatten es da die Meeresbewohner aller Ozeane, aber auch die der Seen, Flüsse und Tümpel. Gedankt sei … wem auch immer, denn Gott war es nicht, der sie überleben (schwimmen und vor Gott abtauchen) ließ. Doch hat Gott sie dann später, als er die Erde wieder trockenlegte, in unterschiedlichen Salzseen, unter der glühenden Sonne, doch noch verrecken lassen.
Devotionalien – christliche Geschenke
Wer schon an Wallfahrtsorten war und sich dort umgesehen hat, erblickte mit großer Wahrscheinlichkeit Stände und Läden, in denen man nicht nur Postkarten des Wallfahrtsortes oder des beziehungsweise der Heiligen, sondern auch Devotionalien, Anhänger, Rosenkränze, Heiligenfiguren und sonstigen Glaubensramsch, überteuert kaufen konnte. Und davon gibt es viel, sehr viel zu haben – auch für die Lieben, die zu Hause geblieben sind.
Hier nun ein paar der scheinheiligen Geschenke, die es zu erwerben gibt. Mit oder ohne Beweihräucherung und Bespritzen mit Weihwasser.
Das Motto des Handelns mit Devotionalien lautet: „Die Kirche und ihre Händler bekommen ihren Rachen nie voll.“
Was gibt es da für die Gottbeseelten als christliches Mitbringsel alles zu kaufen – und das auch noch schweineteuer? Es gibt Heiligenfiguren, Handschmeichler aus Bronze, Kreuze, Marienfiguren, Medaillen, Rosenkränze, Schutzengelchen, Weihnachtskrippen und so weiter und so fort. Und das alles aus farbenfrohem Plastik, buntem Glas, billigem Holz, billigstem Papier, Stein etc. – in allen Größen. Je größer, desto teurer. Und die Gläubigen, die Geldgeschröpften, glauben auch noch, je größer das Gekaufte, umso heilszuströmender ist es. Klar, für den Kirchenhändler ganz sicher. Das macht sich gut in seinem Klingelbeutel, in den das Geld der Verwirrten am Wallfahrtsort zigtausendfach hineinkommt. Hauptsache, schön kitschig und teuer. Und mit dem gefälschten Zertifikat, einer Segnung des Bischofs, geht der Ramsch an die, die nach Sündenvergebung, der Liebe Gottes und dem Paradies hier auf Erden suchen. Und in Asien wird fleißig nachproduziert.
Katholisches Weihwasser