Nina und die Sphinxwelt. Sarah Nicola Heidner
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Sarah Nicola Heidner
Nina und die Sphinxwelt
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2014
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Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig
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Titelfoto © Ermolaev Alexandr - Fotolia.com
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
Inhalt
Der Brand
„Nina, komm frühstücken, wir sind spät dran!“, rief die immer gehetzte Mutter der zwölfjährigen Nina hoch in deren Zimmer.
„Wir haben noch ganze fünf Minuten!“, stöhnte diese genervt.
„Aber …“, begann ihre Mutter wieder.
„Ja, ich komme sofort“, seufzte Nina. Sie bückte sich und nahm ihre schwarz-weiß gefleckte Katze mit Namen Schneewittchen auf den Arm. „Komm, wir gehen jetzt frühstücken“, flüsterte das Mädchen und kraulte sein Haustier hinterm Ohr.
„Bist du auf dem Weg?“, ertönte die Stimme der Mutter von unten.
„Jaaaaa!“ Nina verdrehte die Augen und hüpfte mit Schneewittchen auf dem Arm die Treppe hinunter in eine gemütliche Küche mit Esstisch, an dem schon ihr Vater, ihre Mutter und ihr zweijähriger Bruder Tobias saßen. „Morgen!“, rief das Mädchen, setzte die Katze ab und nahm am Tisch Platz.
„Sonst bist du doch morgens nie so gut gelaunt“, gähnte Ninas Vater und schmierte Butter auf eine Scheibe Brot.
„Papa!“, sagte sie vorwurfsvoll. „Heute fahren wir doch auf Klassenfahrt an die Nordsee!“
„Stimmt ja“, brummte er und drückte Tobias das Butterbrot in die Hand.
„Marmada! Ich will Marmada!“, krähte der und zeigte auf die Erdbeermarmelade.
Nina reichte sie ihrem Vater, der das Butterbrot noch einmal an sich nahm und einen dicken Klecks Marmelade darauf strich.
„Jetzt seid ihr mich erst mal für zwei Wochen los“, verkündete das Mädchen und aß hastig ein Brot.
„Hast du auch genug warme Sachen eingepackt?“, erkundigte sich Ninas Mutter vorsorglich.
„Es ist Anfang Juni, Mama, nicht Dezember“, entgegnete Nina. Dennoch, der Einwand war berechtigt, denn sie fror eigentlich immer und überall, deshalb liebte sie den Sommer auch so sehr. Auf die Nordsee freute Nina sich trotzdem, sie hoffte nur, dass das Meer auch einigermaßen warm war.
„Und Regenjacken?“
„Hab ich auch. Und falls du vorhattest zu fragen: Ja, Badeanzug und Handtücher, Zahnputzsachen, T-Shirts, Sweatshirts, lange und kurze Hosen, Handy und Fotoapparat habe ich auch dabei.“ Hinter dem Rücken ihrer Mutter verdrehte sie die Augen in Richtung Tobias, der zu kichern begann und sein Brot auf den Tisch schleuderte.
„Dann ist ja gut“, seufzte die Mutter und half ihrem Mann, Tobias das Marmeladenbrot wieder in die Hand zu geben.
Der wiederum patschte darauf und rief: „Ustig, ustig!“
„Das mag lustig sein, Tobias“, sagte der Vater streng. „Dennoch sind es Lebensmittel, und mit denen spielt man nicht.“
„Ich denke, ich geh mal langsam nach oben“, überlegte Nina nach einem kurzen Blick auf die Küchenuhr. Da ihre Eltern immer noch mit Tobias beschäftigt waren, lief sie schnell ins Bad und wusch sich das Gesicht. Sie schaute in den großen Spiegel, der die gesamte vor ihr liegende Wand bedeckte. Ihr blickte ein schlankes Mädchen entgegen, das die schulterlangen, dunkelbraunen Haare zu einem flotten Zopf zusammengebunden hatte. Die Haarfarbe passte perfekt zu den haselnussbraunen Augen, die etwas zu groß für das Gesicht schienen. Es trug eine kurze, weiße Hose und ein knallbuntes T-Shirt.
Nina hatte sich schon fast ein Jahr auf die Klassenfahrt gefreut, eigentlich seitdem die Klasse angefangen hatte, sie zu planen, und war dementsprechend aufgeregt. Grinsend zwinkerte sie ihrem Spiegelbild noch einmal zu und lief dann nach unten. „Ich bin fertig!“, verkündete Nina, während sie durch die Küche in Richtung