Der Wende-Journalismus. Verraten und verkauft?. Martin Naumann

Der Wende-Journalismus. Verraten und verkauft? - Martin Naumann


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      Martin Naumann

       DER WENDE-JOURNALISMUS

      Verraten und verkauft?

       Roman

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2014

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

       Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

       Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Abgesehen von den historisch bewiesenen Tatsachen ist dieser Roman frei erfunden. Einige Namen wurden zudem geändert.

      Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Titelfoto © Martin Naumann

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Impressum

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Kapitel 30

       Kapitel 31

       Kapitel 32

       1

      Verdammt noch mal, auch das noch, fluchte der Journalist Peter Meisel. Der Verkehrsfunk hatte einen Stau zwischen Hof und Frankenwald gemeldet. Es wurde schon dunkel und natürlich regnete es. Warum zum Teufel hatte er diesen Auftrag angenommen? Und wenn schon, er hätte doch auch morgen früh fahren können. Denn er war keiner besonderen Sache auf der Spur. Nein, es war die unendliche Geschichte vom Aufschwung Ost. War er ein Alchimist, der aus Schrott Gold machen sollte? Irgend so einen verlotterten Betrieb sollte er ausfindig machen, der nun mit Hilfe seiner neuen Westmutter wieder auf die Beine kam.

      Merkwürdig dabei war, dass ihm noch etwas Zeit gegeben wurde, um sich bei dieser Gelegenheit in einigen Ostredaktionen umzusehen, denn dort wäre der größte Fortschritt zu verzeichnen. Doch was verstanden seine Auftraggeber unter Fortschritt. Die Stabilisierung der traumhaften Auflagen? Den Einsatz neuester Technik? Oder die jähe Wende in den Köpfen, bei der sich seine Ostkollegen eigentlich das Genick hätten brechen müssen?

      Der Grund, weshalb er überlegte, war sein schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte er nicht fahren dürfen, denn in der Nacht hatte seine Frau wieder einen ihrer schrecklichen Albträume gehabt. Er hatte fast nicht schlafen können. „Hol mich hier raus – Stacheldraht – alles voll Blut“, hatte sie gewimmert. Ein Dämon schien sie zu würgen, denn sie hielt sich den Hals und schien dem Ersticken nahe. Erst zog er sich das Kissen über die Ohren, weil er früh aufbrechen wollte, aber dann überkam ihn doch Mitleid, sie war hilfebedürftig wie ein kleines Kind, das Schutz suchte, den er nicht verwehren konnte. Er streichelte ihr Gesicht, bis sie sich beruhigt an ihn schmiegte und endlich einschlief. Er aber war wütend auf alles, auf die unvollkommene Welt, die daran Schuld trug und auf die unvollkommene Medizin, die ihr in all den Jahren nicht hatte helfen können. Das einzige, was ihr geholfen hatte, waren rosa Beruhigungspillen, irgendwelche Tranquilizer, nach denen sie aber nicht mehr sie selbst war. Dann schon lieber gelegentlich einen Albtraum; musste es aber gerade vor seiner Abreise sein? Vielleicht deswegen?

      Früh hatten dann beide blass und müde am Kaffeetisch gesessen. Sie aß nichts und rührte gedankenverloren in ihrem Kaffee herum, den


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