Aufbruch – Eine Reise in Liebe ins Glück. Simon Kyung-ha Herz

Aufbruch – Eine Reise in Liebe ins Glück - Simon Kyung-ha Herz


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und anderem, aber nur dass ich daraus lerne, wie es auch sein kann, und dann hat er mir gezeigt, wie es sich anfühlt, wenn die Wunden beinahe gänzlich verheilt sind, man seine Schuld bezahlt hat.

      Das erste drittel meines bisherigen Lebens war oft wundervoll, trotz der ein oder anderen großen Entbehrung, wie die der Gegenwart meiner Mutter; doch immerhin durfte ich sie ab und zu sehen und es war gut so, so konnte ich mir eigene Gedanken machen, oder auch fremde annehmen, von denen nicht alle schlecht waren.

      Das zweite Drittel war der Kunst, einem Geschenk an die Menschen, gewidmet, weil ich damals nur sie als Gut kannte und noch nicht die Religion. Für sie war ich bereit, auch dunklere Facetten des Lebens kennenzulernen. Ich habe geschaut wie weit ich gehen kann, wo die Grenze ist, wo der Abgrund ist, sogar wie es in ihm aussieht, dass auch dort Wesen hausen, ich habe ihnen vertraut, daraufhin habe ich mich in ihm verlaufen, weil auch sie sich verlaufen hatten, doch ich habe für mich entschieden, dass ich dort nicht länger verweilen möchte. Ich habe erwähnt, dass Gott mich dies alles hat erfahren lassen.

      Ich denke es ist so, weil ich es ja nicht besser wusste, weil er mich noch nicht unterwiesen hatte. Sicherlich habe ich mich letztendlich bei jedem Leiden selbst geschlagen, weil ich Dinge getan habe, die mich selbst haben leiden lassen, die nichts mit Liebe zu tun hatten, doch ich war eben solange unwissend, bis ich aus meinen Fehlern gelernt hatte, und vielleicht war ich auch zu Stolz, dass ich nur so lernen konnte, indem ich gelitten habe bis mein stolzes egoistisches Ich, vom Leiden überrollt, zerbrach.

      Im letzten Drittel musste ich schauen wie man wieder aus den Abgründen herauskommt, Wege ausprobieren, die Führer die mir von Gott geschickt worden waren musste ich erkennen, ihr Wort am eigenen Leib prüfen, und dann ihren Worten auch mein Vertrauen schenken. Letzten Endes haben sie mich wieder herausgeführt, aus der dunklen Schlucht mit seinem gefährlichen Sumpf, an das Tageslicht. Man muss nicht beide Seiten kennen lernen, für den der nur auf der guten Seite bleibt, ist es wundervoll. Aber ich bin Gott wirklich oft im Stillen dankbar, für die Schönheit, wie schön es bei ihm ist, weil ich erfahren habe, wie es ohne ihn ist. Der Herr, dein Gott, hat dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen, wie ein Vater seinen Sohn trägt, bis ihr an diesen Ort kamt. Trotzdem habt ihr nicht an den Herrn, euren Gott, geglaubt, der euch auf dem Weg vorangegangen war, um euch die Stelle für das Lager zu suchen. Bei Nacht ging er im Feuer voran, um euch den Weg zu zeigen, auf dem ihr gehen solltet, bei Tag in der Wolke. (5.Buch Mose: Kapitel 1. Vers 31-33)

      Was meine derzeitige Situation betrifft: Ich bin des öfteren glücklich. Nur manchmal litt ich bisher hin und wieder unter Schuldgefühlen, unter einem schlechten Gewissen, dass ich dies oder jenes nicht verdient habe. Doch wenn mir nun etwas Gutes widerfährt, dann weiß ich, es passiert aus Liebe, dann sollte ich es dankbar annehmen wie ein Kind.

      Die in der Vergangenheit geschriebenen dunklen Seiten sind da, doch ich muss sie nicht immer wieder lesen, vor allem weil sie nur gedruckte Seiten auf dem Papier sind und nicht die Wirklichkeit im Hier und Jetzt. Das Dunkle werde ich in Zukunft für mich behalten, außer in der Beichte, wenn ich irgendwann mal wieder gehen soll, wie ich einige wenige Male heiligen Männern, - und nicht nur Christen -, meine Sünden, mein Leid mitgeteilt habe. Weitere Mitteilungen über Dunkelheit schaden mir und anderen und sie sind auch schon Vergangenheit, nicht Gegenwart, das einzige was ist und das einzige was zählt, ist was ich hier und jetzt denke und tue, oder vielleicht noch besser, was ich nicht denke und nicht tue, wenn ich einfach da bin.

      Genauso wie ich mich darum bemühe, anderen keinen Vorwurf mehr zu machen, so mache ich mir auch keinen mehr. Gott hat mich alles mögliche erfahren lassen, und der Teufel hat mich in diesen Möglichkeiten manchmal verführt, und ich habe in meiner damaligen Unwissenheit zugestimmt, und nun möchte der Tod mir immer noch hin und wieder Schuldgefühle einreden; doch Gott hat immer gehofft, dass ich zu ihm umkehre, und er hat mir vergeben, und mich zu einem wundervollen Ort in mir geführt, wo ich jetzt noch leben darf, und oft bin ich ihm bereits wenigstens etwas dankbar.

      Ich habe das recht glücklich zu sein, weil mir, wie jedem, seit der Geburt ein zum Glück fähiger unvergänglicher Geist und ein Herz gegeben sind. Und ich darf es dort sein wo ich im Moment bin, denn es ist der Wille dessen, der Geist und Herz geschaffen hat, dass ich es eben bin, und nicht erst irgendwo oder irgendwann, und wenn ich an Gott glaube, ist es Gottes Wille, dass ich jetzt dort bin. Ich brauche keine Schuldgefühle haben und sollte nicht unbedingt mehr wollen, außer vielleicht in aller Bescheidenheit Dinge die mir zum Leben und zum Glücklich-Sein zustehen oder noch fehlen. Letzten Endes empfangen mein Geist und mein Körper bereits so vieles aus dem gesamten Universum, weil alles miteinander verbunden ist, sich austauscht. Alles ist in einem.

      Darüber hinaus entscheidet Gott was und wen ich bekomme und was und wen nicht. Wenn die Umstände und Gegebenheiten zum Glück dienen, dann sollte ich sie gerechterweise auch in Dankbarkeit und Freude über Gottes Güte genießen.

      Ich denke sogar das Kreuz, - das Leiden, das „Getötet-Werden“ durch die Menschen um der Wahrheit der Liebe willen -, gehört mit zum Glück, weil die Liebe nicht sterben kann, sondern wieder und größer aufersteht, und wer das größte Leid mit Vergebung, ohne Rache und Gewalt, erträgt, der liebt allumfassend, der hat keine Feinde mehr. Zum Leiden das auch Glück sein kann, dazu wird weiter hinten noch der Psalm 22 erwähnt, indem es heißt wie man sich von Gott verlassen fühlen kann, aber damit bestätigt dass es ihn letztendlich gibt, und er einen gar nicht verlassen hat, sondern dass - wenn dann - man selbst ihn verlassen hat, indem man sich ein Bildnis von ihm gemacht hat, dieses Bildnis aber im Tod für die Liebe verschwindet. Doch ich glaube auch, dass ich nicht beständig leiden soll, nur wenn es zum Wachstum nötig ist.

      Ich darf die Stadt der Liebe auch genießen. Und ich kann es, indem ich Folgendes umsetze und tue: Du sollst Gott lieben – in seiner Gesamtheit, in allem, weil er alles ist, alles geschaffen hat.

      Und sollte ich darüber nachdenken, wie jegliche materielle Energie vergeht, und ich darüber traurig bin, dass der Körper sich wandelt, weil selbst der Körper sehr schön sein kann, dann ist es dennoch wie folgt: Mein Geist stirbt nicht, und auch nicht der der anderen, denn der reine Geist beinhaltet nichts was vergehen kann, er ist unendlich und ewig, also muss ich mich nicht einmal wegen meines leiblichen Todes bekümmern; und vielleicht sogar nicht einmal wegen der bösen Taten mancher „Feinde“, denn nur durch das Böse kann die Liebe in mir unendlich wachsen, denn wenn sie das Böse lieben kann, erst dann ist sie vollkommen und dann gibt es für sie keine Grenzen mehr, und somit auch nicht für das Glück.

      Diese Ansicht die ich an mancher Stelle vertrete, rechtfertigt jedoch nicht, in keiner Weise und niemals, wenn jemanden, zum Beispiel einem wehrlosen Kind, etwas Schreckliches wie Missbrauch antut. Dies muss die Menschheit auf jeden Fall gemeinsam verhindern lernen. Ich meine nur, wenn etwas Leidvolles durch eine falsche Entscheidung eines in diesem Moment bösen Menschen geschieht, dann soll dies vergeben werden, aber andere sollen vor diesen Menschen auch geschützt werden.

      Zusammenfassend ist es so: Gott bringt die Verlassenen heim (in das Hier und Jetzt, nach hause in die Gegenwart Gottes in uns und außerhalb von uns, in das Paradies), führt die Gefangenen hinaus in das Glück. (Psalm 68) Wir sind Gefangene von Vorstellungen von Bildern über andere und anderes und in dem selbst gezeugten Anhaften oder Abwehren davon, und dies bewerten wir auch noch, und deshalb leiden wir. Ein leerer reiner Geist würde die Wirklichkeit erkennen, die wie ich glaube, letztendlich von einem wundervollen ewigen Licht durchdrungen ist. Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; wer rechtschaffen lebt, dem zeig’ ich mein Heil … Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich, und du wirst mich ehren.(Psalm 50)

      In diesem Buch umwandere ich immer den selben höchsten Berg. Oft bewege ich mich nicht und betrachte seine majestätische Schönheit. Dann bestaune ich ihn von einem anderen Standpunkt, doch es ist immer der selbe stabile Berg Namens Liebe.

       4. Gebet

      (Ich im Dezember)

      Heute, an einem Samstag im fast andauernd nebeligen Dezember, bin ich früh aufgestanden und habe, wie nun schon seit längerer Zeit, die Psalmen gebetet. Es ist wirklich ein Geschenk, an einem freien


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