Aufbruch – Eine Reise in Liebe ins Glück. Simon Kyung-ha Herz

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geschichtete Kissen mit gekreuzten Beinen zu setzen, das Psalmengebetsbuch, den Wochenpsalter der katholischen Kirche in die Hand zu nehmen, und sich auf die Worte konzentrierend laut beten zu dürfen. So schwinden die hin und wieder auftauchenden unheilsamen bewertenden Gedanken und es herrscht Stille im Geist, und auch noch in der Welt. Nur das Licht der hohen orangenfarbenen Straßenlaterne leuchtet durch das Fenster und wenn ich nach den Psalmen noch das „Vater Unser“ immer wieder bete, nur im Stillen, im Geist, und das Licht ausgeschaltet habe, sehe ich durch ihr Licht und das des Mondes und durch die Lichter der Stadt, die Schatten und Konturen im Zimmer und freue mich in einem warmen geborgenen Gefühl am Leben zu sein, bewusst atmen zu dürfen, zu beten.

      Ich verstehe: Das „Vater Unser“ hat Jesus Christus bewusst kurz gehalten, damit es jeder beten kann, auch nicht studierte, einfache Menschen und erst recht geistig arme Menschen, die sich selbst verleugnet haben, und nicht wieder reich im Geiste werden wollen, durch ein Übermaß einer komplizierten „Erlösungstaktik“; im Grunde reicht das Vertrauen, der Glaube an die sichtbar Liebe auf Erden, Jesus Christus, auf Gott, und das von ihm gelehrte Gebet „Vater Unser“; recht bald kann dadurch ein beinahe gänzlich heiler klarer Zustand des Geistes erreicht werden, inklusive der Mithilfe des heilige Geistes. Ich erkenne das an dem neben Jesus Christus sterbenden Verbrecher, der noch heute, also Jetzt und Hier, in einen ewig währenden innerlichen paradiesischen Zustand versetzt wurde, und das wirklich „nur“, weil er auf Jesus Christus, auf Gott, vertraute, an ihn glaubte; Jesus Christus hat die Erlösung für die Menschen von ihrem Leid leicht gemacht. Ja, er liebte, liebt und wird lieben, und möchte nicht, dass die Menschen für seine Liebe etwas schwer erarbeiten oder abarbeiten müssen.

      Später erkenne ich, dass ich ein Sünder war und bin, dass meine Eltern und meine Schwester Sünder waren, und vielleicht manchmal noch sind, dass die meisten Menschen Sünder waren, oder auch noch sind. Und ich war auch schon ein Judas, der Jesus Christus, die Liebe, verraten und verkauft hatte.

      Die Sünde gebiert aus der Erbsünde. Von den Eltern, und Bekannten, bekommen wir, durch deren Verhalten, durch deren Gedanken in Worten und Taten mit, was diese wiederum von ihren Eltern mitbekommen haben und so weiter. So wird - und formen wir danach zusätzlich selbständig - unser Ich, unsere Seele, und werden aber von so manchen unheilsamen Gewohnheiten erlöst, wenn wir uns dem lebendigen Gott in uns, sowie seiner Lehre, dem Guten, zuwenden.

      Die Eltern haben natürlich auch viel Gutes getan, sonst wären wir alle nicht am leben, sie haben ihr Bestes gegeben, uns jeden Tag gefüttert, eingekleidet, uns spielen lassen, zur Schule geschickt u.s.w.

      Die Erbsünde begann mit einem Menschen, der vom Guten absichtlich abgefallen war, indem er sich über Gott gestellt hatte.

      Wundervoll, das der christliche eine Gott, ein vergebender Gott ist. Durch Jesus Christus sagte er selbst zu sich: Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht was sie tun. (Lukas 23,34) Seit ich erfahren habe, dass Gott mir vergeben hat, dieses Wesen von dem alles abhängt, weil er einzig allmächtig, weil er die Quelle von Geist und Materie - von allem - ist, weil er selbst der unsterbliche ewige Geist ist, und seit ich erfahren habe, damit durch diesen alles entsteht wie er es möchte, weil er die unendliche bedingungslose Liebe ist, kann ich wieder ohne bedrückende Schuldgefühle in seiner Gnade und Liebe leben und auch anderen vergeben. Alles was war, hatte irgendwo seinen Sinn für meinen und den Wachstum anderer; nicht das ganz Böse, der Teufel, aber ich denke doch das meiste.

       5. Ich, mein Elend, das der Erde, und trotzdem geliebt in Gottes „Sein“

      Ich denke über die Ernsthaftigkeit nach mit der die Menschen ihre, wenn überhaupt vorhandene, Religionszughörigkeit praktizieren. In jeder Religion ist der Kern die Liebe, die anderen nicht schadet; ich finde es traurig, wie manchmal die Religion missbraucht wird, um sich abzugrenzen oder um gar anderen zu schaden; das liegt jedoch dann an den sie missbrauchenden bösen Menschen und nicht an dem Religionsstifter und dessen Lehre. Angeblich gibt es zurzeit zusammengefasst mehrere Milliarden Gläubige der verschiedenen Religionen auf dieser Erde, bei insgesamt sieben Milliarden Menschen. Warum ist sie dann in so einem Zustand, wenn der Kern einer jeden wahren Religion die Liebe ist? Ich denke, einigen erfassen den Kern nicht. Und selbst wenn doch die meisten den Kern erfassen, dann müsste sich jeder Gläubige nur um drei oder vier seiner Nächsten kümmern, - auch wenn er dabei noch Fehler macht - , aber dann wären wir alle im Paradies; - doch vielleicht ist dies auch so -; dann sind es wirklich nur ein paar Tausend oder Millionen Böser, meist in Machtpositionen, die dieser Welt sehr zusetzen, ihren materiellen Körper vielleicht irgendwann zugrunde richten!

      Errege dich nicht über die Bösen, wegen der Übeltäter ereifere dich nicht! Denn sie verwelken schnell wie das Gras, wie grünes Kraut verdorren sie … Ich sah einen Frevler, bereit zu Gewalttat; er reckte sich hoch wie eine grünende Zeder. Wieder ging ich vorüber, und er war nicht mehr da, ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden. Achte auf den Frommen und schau auf den Redlichen! Denn Zukunft hat der Mann des Friedens … (Psalm 37) … Er (der Böse) hat böses im Sinn; er geht Schwanger mit Unheil, und Tücke gebiert er. Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat. Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück. Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; dem Namen des Herrn, des Höchsten, will ich singen und spielen. (Psalm 7) Ein Jesus Christus hat längeren Bestand und eine größer Auswirkung als ein Hitler oder Stalin; und auch wie andere Mächtige ohne Größe die es in jedem Land in der Vergangenheit gab oder zurzeit gibt. Jesus Christus hat unzählige Wesen vor ihrem geistigen und äußeren Leiden bewahrt, tut dies noch immer und wird es immer tun, und Hitler und andere mächtige böswillige Politiker haben zwar sehr gewütet, aber letztendlich bleibt von ihnen nichts.

      Doch die Bösen müssten nicht in ihrem geistigen Zustand der Hölle bleiben, den sie auch anderen auferlegen wollen. Die wirklichen Bösen sind jedoch kaum zu bekehren, sie wollen absolut nicht das Gute.

      Und seltsamerweise wollen sich viele Menschen, die so im lauen Mittelfeld umher schwimmen, ebenso nicht helfen lassen, nicht glücklich sein, keine Lehre ganz annehmen. Diese muss man ebenso lassen. Sollen sie weiterhin Dinge tun, die sie selbst leiden lassen. Sie sind nicht wirklich Böse, doch sie sind auch nicht einsichtig. Möglicherweise kommt irgendwann der Punkt wo sich doch noch bekehren möchten.

      Man kann sich verändern. Diese Tatsache ist mir bewusst, denn auch ich habe dieser Welt ja schon geschadet. Deshalb war ich elend und bin es immer noch ein wenig. Seit zehn Jahren bin ich auf einem spirituellen Weg und vieles ist bereits besser geworden, ich fühle mich oft wohl, mein Umfeld leidet nicht mehr stark unter mir. Dennoch bin ich auf eine mir eigentümliche Weise immer noch elend, - denn seit vielen Jahren möchte ich - nur in manchen Momenten - Mönch werden, da die Gegenwart Gottes im ständig neuen Moment eine wundervolle ist und ein Kloster bietet dafür gute Voraussetzungen - fern von all den weltlichen Versuchungen -, und durch den Wachstum in ihm könnte ich anderen Wesen auch spirituell, also konkret, helfen, wenn sie denn Heilung suchen und die Lehre, also die Liebe, annehmen, - doch gleichzeitig kommt hin und wieder die Begierde nach der ein und anderen schönen Frau in mir hoch, die mich unter anderem von einem Klostereintritt abhält. Außerdem fehlt mir eventuell noch die Selbstdisziplin, die endgültige Hingabe, das vollständige Vertrauen, die beständige Gottesliebe, um an einem solchen Ort zu bestehen.

      Der gelegentlich auftauchende Gedanke an „guten“ Sex hält mich noch ab gänzlich loszulassen. Manchmal habe ich seltsame Fantasien, denen ich mich dann auch nicht immer erwehren kann, vorallem dann nicht, wenn mein Geist ermüdet ist. Ich denke sie stammen aus verschiedenen von außen auf mich eingeströmten Einflüssen aus meiner Kindheit und Jugend. Ich habe meine Geschichte, jeder hat seine, und jeder hat mit anderen Erfahrungen umzugehen. Ich verurteile mich nicht deswegen, weil wir nicht werten - nicht richten - sollen, auch uns selbst nicht. Gott liebt mich trotzdem, denn er liebt bedingungslos. Ich versuche daraus zu lernen und das Beste aus meinem Leben zu machen, so weit zu entsagen, loszulassen, wie es mir eben möglich ist. Von Schritt zu Schritt gelingt mir dies besser. Und letztendlich wirkt Gott alles Gute in mir, ohne ihn kann ich nichts vollbringen, ich sollte es nur annehmen.

      Wenn


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