Tiere erzählen vom Tod. Penelope Smith
Anwendung heilender Körperbehandlungen können Tiere sich oft wieder dramatisch erholen.
Menschliche Einstellungen und Behandlungsmethoden
Haustiere oder wilde Tiere in Gefangenschaft sind verwirrt oder entwickeln Angst davor, was ihnen in menschlicher Umgebung zustoßen könnte. Manche greifen die Angst ihres Halters vor dem Tod auf und andere können sich wegen des Leids, das ihr Tod bei ihren Menschen auslöst, vor dem Sterben fürchten. Sie fühlen sich verpflichtet, ihren Besitzern zuliebe so lange wie möglich zu leben. Viele Haustiere entschließen sich ganz bewusst zur Wiedergeburt, um mit ihren Menschen zusammen zu sein und ihnen ihre Hilfe, Unterstützung, Liebe und Führung zu gewähren. Oft gleichen sie ihre Verhaltensweisen, Denkweisen und Gefühlszustände ihren Besitzern an. Unabhängig von der Spezies tendieren wir geselligen Wesen dazu, uns einander unbewusst oder aus dem Wunsch nach Nähe und Anpassung an unsere Familie oder Partner anzugleichen.
Doch Tierkameraden sind nicht nur der verlängerte Arm ihrer Besitzer, die das nachahmen, was sie bei den Menschen wahrnehmen. Sie haben auch ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Vorstellungen darüber, wer sie sind, weshalb sie hier sind und was der Sinn ihres Lebens ist. Sie können ihre eigenen Entscheidungen treffen und tun es auch innerhalb der Grenzen ihrer häuslichen Situation. Doch wie alle Familienmitglieder können auch Tiere viele Krankheiten und emotionale Zustände übernehmen. Entweder versuchen sie bewusst oder unbewusst, ihren Menschen zu helfen oder zu heilen - oder sie übernehmen die Energiemuster, von denen sie umgeben und bombardiert werden, da sie mehr oder weniger von Menschen abhängig sind.
Wenn man ein Tier mit Achtung und als gleichberechtigtes Wesen behandelt, fördert das ihr Selbstvertrauen und ihre Lebensfreude. Durch eine liebevolle und respektvolle Fürsorge können selbst verunsicherte oder misshandelte Tiere ihr natürliches, gesundes Selbst wieder entwickeln.
Was hat das mit Sterben zu tun? Ein Tier, das zu abhängig von seinem Menschen geworden ist, nähert sich womöglich auf eine sehr unnatürliche Weise dem Tod. Es kann das Gefühl entwickeln, seinem Menschen wehzutun, wenn es stirbt. Statt würdevoll und friedlich mit dem Verständnis und der Erlaubnis seines Menschen zu sterben, könnte es glauben, jede nur erdenkliche medizinische Behandlung über sich ergehen lassen zu müssen und trotz starker Leiden und Behinderungen am Leben festhalten zu müssen. Im Gegensatz dazu wissen andere Tiere genau, wenn sie keine weiteren Operationen oder sonstige Behandlungsmethoden mehr wollen. Hier kann es vorkommen, dass sie sich psychisch oder physisch zurückziehen, wenn ihr Besitzer nicht auf sie und ihre Bedürfnisse hört.
Wenn das, was in Ihrem tierischen Begleiter vor sich geht, Sie verwirrt, dann beenden Sie das, was Sie gerade tun. Setzen Sie sich still hin und nehmen Sie die Verbundenheit Ihrer Füße zur Erde wahr. Geben Sie sich die Zeit, so lange tief durchzuatmen, bis Ihre Gefühle und Sorgen um Ihr Tier abebben. Konzentrieren Sie sich weiterhin auf das Atmen und lassen Sie geistige und emotionale Ablenkungen los, bis Sie wieder konzentrierter und klarer bei Ihrem Tierkameraden sein können.
Spüren Sie Ihre Verbundenheit zum Tier durch Ihre Füße auf dem Boden. Erlauben Sie sich, im Kopf und im Herzen einen offenen Raum zu finden, in dem Sie das empfangen können, was neben Ihren eigenen Sorgen um das Tier in ihm selbst vorgeht. Vielleicht können Sie die Gefühle und Wünsche des Tiers erhalten. Gestatten Sie sich auch, Ihre eigenen Emotionen und Reaktionen zu fühlen und zu respektieren. Wenn Sie die Gefühle des Tiers und Ihre eigenen Emotionen spüren und honorieren, können Sie leichter entscheiden, wie Sie am besten vorgehen.
Wege, mit dem Tod eines Tieres umzugehen
Es gibt kein Rezept, wie man stirbt. Jeder Fall ist einzigartig. Manche Übergänge, die qualvoll aussehen, haben einen tieferen Sinn, und die betroffenen Wesen entwickeln sich während des Prozesses enorm weiter. Ich möchte Ihnen ein paar Beispiele verschiedener Methoden geben, wie Klienten mit dem Tod ihres Tieres umgegangen sind - auch aus der Sicht der Tiere. Außer bei meiner eigenen Tierfamilie oder bei Fällen, für die ich die Erlaubnis erhalten habe, habe ich die Namen geändert, um die Privatsphäre der Betroffenen zu wahren.
Joan rief wegen ihrer 14 Jahre alten Colliehündin Frieda an, die Arthritis hatte. Joan hatte das Gefühl, die Hündin hätte starke Schmerzen und sollte eingeschläfert werden. Frieda machte mir jedoch klar, dass sie zwar steife Glieder und Schwierigkeiten beim Gehen habe, doch dass sie keine unerträglichen Schmerzen erleide und noch nicht bereit sei zu gehen. Wie sie spürte, war ihr Leben noch nicht zu Ende und sie brauchte noch ein paar Monate mit ihren Menschen. Ihre Schmerzen seien nicht so stark wie ihr Frauchen dachte. Frieda teilte mir mit, dass sie Joan ein Zeichen geben würde, wenn sie das Gefühl habe, ihre Zeit sei gekommen. Sie würde es Joan wissen lassen, indem sie sie ansehen und von ihr Abschied nehmen würde. Für die Zwischenzeit empfahl ich Akupunktur zur Milderung der Schmerzen.
Monate später hatte Frieda den Punkt erreicht, an dem sie sich nicht mehr von alleine bewegen konnte. Sie blickte auf und Joan wusste, dass die Zeit für den Tierarzt gekommen sei, der Hündin beim Sterben zu helfen. Alle waren vorbereitet und Frieda erlebte einen friedlichen Abschied von der physischen Ebene.
Wie Joan können auch Sie mit Ihren Tierkameraden wegen des Todeszeitpunkts in Verbindung bleiben. In der Lage zu sein, den richtigen Zeitpunkt zu kennen, an dem sie bereit sind loszulassen, wird auch Ihnen helfen, sich (seelisch) darauf vorzubereiten.
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Mary hatte zwei Jagdhunde, Vater und Tochter, die Joey und Lily getauft waren. Joey entwickelte Symptome von Rückenschmerzen und Nervenleiden. Vor allem auf Spaziergängen schrie er vor Schmerzen und biss sich ins Hinterteil. Tierärztliche Behandlung, Akupunktur, Kräuter und homöopathische Mittel sowie Therapie und spirituelles Heilen konnten die Beschwerden etwas lindern. Dennoch wurde es eine Achterbahnfahrt bis zu seinem Tod, der sich lange hinstreckte und für sein Frauchen emotional sehr quälend war.
Ungefähr ein Jahr nach Joeys Tod begann Lily, ähnliche Symptome zu entwickeln. Als auch der Tierarzt nicht mehr helfen konnte, wurde ich konsultiert, um herauszufinden, was mit ihr los sei und was dagegen getan werden konnte. Die Hündin biss nicht nur sich selber, sondern attackierte und verletzte auch ihre Katzengefährtin, mit der sie bisher freundschaftlich umgegangen war. Mary wusste nicht mehr, was sie machen sollte.
Als ich mit Lily Verbindung aufnahm, waren ihre Schmerzen so unerträglich, dass ich die Verbindung zu ihr kaum aushielt. Ihr Frauchen hatte große Probleme, dies zu akzeptieren. Ich versuchte, Mary so schonend wie möglich beizubringen, was Lily mir offenbart hatte. Ich empfahl der Besitzerin, erneut den Tierarzt aufzusuchen, um die Schmerzen der Hündin zu lindern.
Mary hatte große Schwierigkeiten damit, ihre Hunde einschläfern zu lassen, auch wenn ihr klar war, dass das Leid der Tiere groß und ihre Lebensqualität gering war. Ich bemühte mich, sie dahin zu bringen, den Tod als Teil des Lebens anzunehmen und ihr zu vermitteln, dass es richtig war, Lily in ihre nächste Phase der Existenz zu schicken, wenn ihre Schmerzen nicht gemildert werden konnten. Ich warnte Mary auch davor, dass Lily nicht nur die Katze, sondern auch Menschen angreifen könnte. Die Besitzerin fragte mich immer wieder, ob ich sicher sei, dass Lily wirklich unter so starken Schmerzen leide. Sie brachte vor, dass Lily immer noch mit dem Schwanz wedelte und mit ihr schmuste, wenn sie nicht gerade vor Schmerzen jaulte.
Lily war so durcheinander, dass sie nicht wusste, was sie wollte oder tat. Sie wollte nicht leiden. Der Tod an sich war zwar nichts Beängstigendes für sie, doch sie richtete sich in allem, was sie tat und spürte, nach ihrem Frauchen. Ich weiß nicht, was aus Lily geworden ist. Ihre Besitzerin schrieb mir, sie hätte mich besser nie anrufen sollen. Es war traurig, mit anzusehen, wie die Angst vor dem Tod und die Unfähigkeit der Besitzerin, den Tatsachen ins Auge zu sehen, so viel Schmerz und Leid hervorrufen konnte.
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Karen hatte eine alternde Katze namens Paprika, die langsam an Nierenversagen starb. Obwohl Karen viele Arten von Tiergefährten hatte, war Paprika ihr besonders ans Herz gewachsen und sie konnte den Gedanken an den Tod der Katze nicht ertragen. Durch tierärztliche Behandlung und subkutane Flüssigkeiten, die Karen ihr verabreichte, schaffte Paprika es, noch monatelang durchzuhalten. Manchmal hatte sie genügend Energie und manchmal fühlte