Psychophysiologie (1899). John M Littlejohn
Intensität anbelangt, variiert Bewusstsein bei verschiedenen Individuen beachtlich. Das gilt auch für die Geschwindigkeit der mentalen Prozesse, die nur im Licht bewusster Evolution verstanden werden können. Beim Kind etwa gibt es kein derartiges Bewusstsein von sich selbst und von Tatsachen oder Objekten, wie wir es beim Erwachsenen feststellen. Zwar ist der Geist auf beiden Stufen unzweifelhaft derselbe, doch im Zuge der Entwicklung hat sich das Unterscheidungsvermögen dank der mentalen Aktivität in Vergleich und Gegensatz zu einer solchen Exaktheit verfeinert, dass das bewusste Wissen erheblich erweitert worden ist. Bewusst zu sein heißt also, ein mentales Leben zu leben, wobei sich dieses mentale Leben mit der zunehmenden Vervollkommnung der mentalen Funktionen entwickelt. In dieser psychischen Entwicklung kennzeichnet das Unterscheiden zwischen »Ich« und »Nicht-Ich« das prinzipielle Charakteristikum der Evolution, ergänzt durch Vergleich und Kontrast. Wird dieser Bereich des Bewusstseins differenziert und im Bewusstsein vom bewussten Subjekt getrennt, erreicht der Geist jenes höhere Bewusstsein, das für den erwachsenen Zustand charakteristisch ist. Wir müssen uns daran erinnern, dass das Bewusstsein durch seine gesamte Geschichte hindurch »nicht weiterexistiert, wenn die Prozesse, derer wir uns bewusst sind, vergangen sind. Es verändert sich ständig mit ihren Veränderungen und lässt sich nicht von ihnen unterscheiden« (Wundt).
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