Wild Guide Skandinavien. Ben Love
LOFOTEN
Die perfekte Woche
Charakteristisch für die vielen Inseln der Lofoten sind ihre aufregenden Gipfel, kleinen Buchten und weißen Sandstrände vor der Kulisse des türkisfarbenen Meeres. Obwohl sie über dem Polarkreis liegen, kann es hier im Sommer sehr warm werden, und dank der Mitternachtssonne setzt die Dunkelheit der Abenteuerlust keine Grenzen.
Hinkommen ist ganz leicht: Man fliegt direkt zu dem kleinen Flughafen in Svolvær oder alternativ nach Bodø auf dem Festland und nimmt von dort die Fähre. Diese hält unterwegs an den einsamen Inseln Værøy und Røstlandet.
Die E10 verbindet alle Hauptinseln durch ein beeindruckendes Netz aus Tunneln und Brücken. Die Straße ist eine Panoramastraße und an sich schon ein Abenteuer – Sie werden ständig anhalten, um den atemberaubenden Blick in sich aufzunehmen. Deshalb eignet sich die Strecke auch hervorragend für eine Fahrradtour.
Fischfang ist seit Jahrhunderten der Hauptwirtschaftszweig der Inseln. Von Mitte Februar bis Ende April wandert der Dorsch in großer Zahl von den nährstoffreichen Gebieten der Barentssee zu den Laichgründen in der Nähe der Lofoten. Der Fisch wird traditionell gefangen und auf großen Gestellen zum Trocknen aufgehängt. Mehr darüber erfährt man im Norwegischen Fischereimuseum. Es überrascht nicht, dass Fisch auch in der regionalen Küche eine wichtige Rolle spielt.
Die Küste lässt sich wunderbar mit dem Kajak erkunden, das man vielerorts leihen kann. Viele der Strände kann man nur vom Meer aus erreichen oder sie erfordern einen langen Fußmarsch, deshalb hat man die atemberaubend schönen Strände oft für sich allein.
Zelten kann man überall, aber wenn man ein richtiges Bett will, sind der Klassiker auf den Lofoten alte Fischerhütten (Rorbuer). Ein Ende der Hütte liegt über dem Wasser, sodass man den Tag mit einem erfrischenden Bad im Meer beginnen kann. Im Sommer kann man leicht vergessen, dass man sich über dem Polarkreis befindet.
STRÄNDE
1 KVALVIKA STRAND
Einer der malerischsten Strände auf den Inseln. Die Surfer-Doku Nördlich der Sonne wurde hier gefilmt, und die Hütte, die in dem Film gebaut wurde, steht noch. Campen Sie vor den Dünen am türkisblauen Meer, mit einem tosenden Lagerfeuer aus Treibholz. Sie werden nie wieder weg wollen.
1 Std., 68.0776, 13.0982
2 HORSEID STRAND
Schmaler Keil aus weißem Sand zwischen hohen Bergen mit Grasflächen zum Campen. Treibholz zum Feuermachen gibt es reichlich, aber Sie sollten frisches Wasser mitbringen. Sonst müssen Sie einen der Berge hochlaufen, bis Sie auf sauberes Wasser stoßen. Gehen Sie bis zum Ende des Strandes und klettern Sie rechts ein kleines Stück hoch. Nah am Meer und zugleich sehr geschützt, ist dies der beste Platz zum Campen.
2 Std., 68.0220, 12.9923
3 BUNES STRAND
Schöner einsamer Strand unter der Westwand des Helvetestinden, perfekt, um der Zivilisation zu entfliehen. Im Spätsommer schöne Sonnenuntergänge. Normalerweise reichlich Treibholz für Lagerfeuer, und ein Wasserfall spendet frisches Wasser. In Vindstad gibt es keine Möglichkeit, Proviant zu kaufen, man muss also alles mitbringen – obwohl man sich sein Abendessen natürlich selber angeln kann. Schön zum Campen.
1 Std. vom Dorf, 67.9778, 12.9665
4 RAMBERGSTRAND
Schöner weißer Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser, leicht zugänglich und perfekt für ein Mitternachtsbad. Hinter dem Dorf befindet sich eine Felsformation, die aussieht wie ein Troll (68.0859, 13.2343). Die Legende besagt, dass er ins Dorf kam, um einem hübschen Mädchen einen Heiratsantrag zu machen. Als sie ihn abwies, setzte er sich dorthin und blieb, bis die Sonne aufging und er zu Stein wurde. Noch immer beobachtet er die hübschen Mädchen im Dorf, und herabfallende Felsbrocken sollen seine Tränen sein.